Erhält Breno den Freigängerstatus?

Durch die mögliche, drohende Gefängnisstrafe für FC Bayern München-Präsident Uli Hoeneß rückt auch die Personalie des inhaftierten Fußballprofis Breno in den Vordergrund. Im vergangenen Jahr ist der brasilianische Defensivspezialist des FC Bayern München wegen schwerer Brandstiftung am 20. September 2011 zu drei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hat das von ihm in München-Grünwald angemietete Haus angezündet. Der Sachschaden des letztlich völlig verbrannten Hauses lag bei rund 900.000 Euro. Nun gibt es bezüglich einer Haftverkürzung neue Tendenzen.

JVA-Leiter Stumpf: „Wir prüfen, wie der weitere Haftverlauf von Herrn Breno gestaltet werden kann“
Gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Focus" erklärte mit Michael Stumpf der Leiter der Justizvollzugsanstalt München nun folgendes: „Wir prüfen derzeit, wie der weitere Haftverlauf von Herrn Breno gestaltet werden kann.“ Zurzeit werden intensive Gespräche durch Stumpf mit Breno, der Ausländerbehörde und der Vollstreckungs-Staatsanwaltschaft geführt. Und vielversprechend teilt Stumpf nun mit: „Wenn die Sondierungsgespräche positiv für Herrn Breno verlaufen, könnte er im Sommer in die Freigänger-Außenstelle wechseln.“

Nürnbergs-Manager Bader: „Wir würden Breno gerne helfen“
Dies bedeutet soviel, dass er möglicherweise zu einem Freigänger mutieren könnte. Am Tage dürfte der hochveranlagte aber sensible Brasilianer einer Beschäftigung nachgehen, während er abends wieder in die JVA zurückkehren müsste. Breno braucht schnellstmöglichst wieder eine echte fußballerische Perspektive. So gibt es mit seinem derzeitigen Arbeitgeber FC Bayern München und dem 1. FC Nürnberg zwei mögliche Alternativen. Im Frühjahr 2010 ist Breno an den FCN ausgeliehen worden und hat bis zu seiner schweren Verletzung einen sehr sicheren Part beim fränkischen Traditionsverein spielen können. Deshalb ist es auch nur allzu verständlich, wenn Nürnbergs-Manager Martin Bader gegenüber "Focus Online" ein Angebot an den 23-Jährigen richtet: „Wir würden Breno gerne helfen. Er ist ein klasse Typ mit super Charakter. Und der Sinn für uns wäre auch, einen guten Innenverteidiger zu bekommen.“

Entwickelt sich der Sao-Paulo-Vertrag zu einem Problem?
Bader merkte jedoch auch an, dass es ein mögliches Problem darstellen könnte, dass der brasilianische Erstligaklub FC Sao Paulo schon im Dezember 2012 einen Dreijahresvertrag mit Breno vereinbart hat. Nach Ansicht der Deutschen-Fußball-Liga (DFL) seien zwei Verträge gleichzeitig nicht möglich. Es muss noch einiges auch auf juristischem Wege erst einmal abgeklärt werden. Wenn es tatsächlich zu einer Vollzugslockerung kommen sollte, dann bieten sich völlig neue Perspektiven.

Mischung aus Selbstzweifel, fehlende Integration und Angst führten zur Straftat
Im Juli 2012 ist er zur genannten Strafe verurteilt worden, da er völlig betrunken seine Miet-Villa angesteckt hatte. Zuvor hat der sensible Südamerikaner starke Depressionen gehabt, da er von einem eklatanten Verletzungspech heimgesucht worden ist, welches auch seine mentale Verfassung massiv angegriffen hat. Selbstzweifel und Ängste waren die Konsequenz für den 187 cm großen Modelathleten, der zudem sich in der Mannschaft nicht richtig integriert fühlte. Für einen Prozessbeobachter war jedoch relativ schnell nach der Urteilsverkündung ersichtlich: „Die hohe Strafe hat Breno auch der schlechten Verteidigungsstrategie seines Strafverteidigers zu verdanken.“

„Er ist keine kriminelle Persönlichkeit“
Nun scheint jedoch offensichtlich Besserung in Sicht zu sein, denn schon im Juni/Juli gibt es die Möglichkeit, dass Breno zu einem Freigänger mutieren könnte. Was bedeutet, dass er nur noch zum Schlafen in die JVA-Abteilung nach Neuhausen gehen muss. Sein Anwalt Sewarion Kirkitadse erklärt gegenüber der "Bild-Zeitung": „Er hat sich vorbildlich geführt, es gab nie Ärger, er hat in der Wäscherei gearbeitet und ist sehr beliebt. Er ist keine kriminelle Persönlichkeit.“

Ist auch Unterhaching eine Option?
Der „Star-Anwalt“ hat gewaltigen Anteil, dass Breno Freigänger werden kann. Damit dies jedoch auch wirklich realisiert werden kann, benötigt er zuerst einen Job. Der FC Bayern München hat ihm eine Anstellung in einem Fan-Shop angeboten. Auch die Spielvereinigung Unterhaching und bekanntlich Nürnberg äußern Interesse, was auch sein Anwalt deutlich macht: „Mehrere Vereine aus Bayern und München haben ihr Interesse bekundet.“

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