Eintracht-Trio will auf Euphoriewelle weiter reiten

In diesen Tagen ist die gute Nachwuchsschule von Eintracht Frankfurt bundesweit in aller Munde. Der wackere Aufsteiger aus dem Hessischen grüßt als Tabellenzweiter. Die leidenschaftlichen Anhänger wird diese Momentaufnahme freuen. Anteil an diesen positiven Gefühlen hat ohne Frage ein Nachwuchstrio, welches auch in der deutschen U21 zu den absoluten Leistungsträgern zählt. Namentlich Torwart Kevin Trapp und die beiden Defensivspieler Sebastian Rode und Sebastian Jung sind die großen Hoffnungsträger.

Mit einem Erfolg gegen Bosnien-Herzegowina kann die Junioren-Auswahl des DFB die Playoff-Teilnahme schon einmal realisieren. Ein äußerst ambitioniertes Unterfangen, denn im Hexenkessel von Sarajevo gibt es ein frenetisches Publikum und einen kampfstarken Gegner. Nun geht es auch für das Eintracht-Trio darum, dass möglichst viel Selbstvertrauen aus der Bundesliga zur Nationalmannschaft transportiert wird. Sebastian Jung zeigt sich im Gespräch mit „DFB.de“ überaus motiviert: „Klar, zur Nationalmannschaft reist man immer gerne an. Aber nach den beiden Siegen sind wir natürlich besonders selbstbewusst und wollen diese Entwicklung auch hier fortsetzen.“
Der Keeper Kevin Trapp sieht dies ähnlich und versucht die positiven Nebenwirkungen aus diesem nahezu perfekten Bundesliga-Start des Traditionsvereins mitzunehmen: „Wir kommen schon mit breiter Brust hier her, weil der Saisonstart so gut gelaufen ist. Jetzt wollen wir hier auch zeigen, was wir im Verein gelernt haben. Ziel ist es für jeden von uns, sich hier anzubieten und den Trainer zu überzeugen.“
Auf dem Transfermarkt gibt es sicherlich einige Vereine, die sich für Sebastian Rode interessieren. Im Gesamtpaket und vor allem, was seine Entwicklungsmöglichkeiten betrifft, ist Rode vielleicht sogar der lukrativste Spieler im deutschen Fußball. Auch in den Spielen der U21 hat sich der Blondschopf durch konstant starke Leistungen einen Stammplatz zumindest vorläufig erkämpft. Zu seiner Situation in der U21 erklärt er: „Gegen Argentinien und gestern gegen Weißrussland durfte ich jeweils 90 Minuten spielen. Natürlich erhofft man sich in der U21 immer viele Einsatzminuten, aber wir haben hier sehr viele gute Spieler dabei. Da muss man immer seine beste Leistung abrufen.“
In diesen lauen Spätsommertagen fällt es erkennbar schwer, dass die Eintracht in irgendeiner Art und Weise in den Abstiegskampf geraten könnte. Gewiss muss gewarnt werden, dass noch 32 Spieltage zu absolvieren sind und dementsprechend auch viel passieren könnte. Dennoch muss eindeutig konstatiert werden, dass die Spielstärke, die personelle Qualität, aber auch die taktische Disziplin, die die Mannschaft bisher demonstriert hat, für einen relativ sicheren Klassenerhalt spricht. Dennoch muss bei der Eintracht die angenehme Situation mit Vorsicht genossen werden. Rode ist ein wichtiger Baustein. Sowohl im Auswahlteam als auch im Verein. Über die Differenzen hat er „DFB.de“ folgendes verraten: „Klar, der Spielstil ist schon anders. Jeder Trainer hat seine eigenen Vorstellungen. Aber wir haben schon gestern gegen Weißrussland wieder gesehen, dass wir das prima hinbekommen. Wir sind als Tabellenführer bereits qualifiziert. Jetzt geht der Blick in Richtung der Playoffs. Da geht’s dann um alles.“
Auch für Sebastian Jung, der bei einigen italienischen Verein auf der Wunschliste ganz weit oben gestanden hat, genießt die U21 in diesen Tagen klare Priorität. Gewohnt nüchtern und auch ein Stückchen routiniert, vergleichbar mit seinem Habitus auf dem Platz, gibt er Auskunft über seine persönliche Perspektive in der U21: „Als Fußballer will man immer spielen, das ist doch klar. Egal, ob im Verein oder in der Nationalmannschaft. Ich versuche einfach immer, meine Leistung zu bringen.“
Auch für Kevin Trapp ist derzeit die Situation im Nationalteam alles andere als einfach, da Leverkusens Torhüter Bernd Leno derzeit den Vorzug erhalten hat. Dazu meint der ehemalige Lauterer: „Natürlich ist meine Rolle hier eine andere, als bei der Eintracht, wo ich Stammkeeper bin. Bernd Leno hat sehr gute Leistungen gezeigt. Auch Oliver Baumann vom SC Freiburg, der bereits seine dritte Saison als Nummer eins beim SC Freiburg in der Bundesliga spielt. Ich möchte mich durch meine Leistung im Verein anbieten und diese dann auch hier bringen, wenn mir der Trainer die Chance gibt.“
Es steht außer Frage, dass eine Qualifikation für die U21-EM in Israel ein absolutes Karrierehighlight für die Kicker wäre. Dies kann auch Jung bestätigen: „Eine Europameisterschaft zu spielen ist für jeden Fußballer ein Traum. Man hat bei der U21 vor drei Jahren gesehen, was dieses Turnier bedeuten kann. Daran erinnert sich jeder sicher gerne zurück, der dabei war. Aber es wird nicht einfach.“
Ebenso Trapp, der eine ähnlich große Vorfreude wie sein Vereinskamerad demonstriert: „Da braucht man keine Extra-Motivation, bei einer Europameisterschaft will jeder dabei sein. Das ist eine super Plattform, auf der man zeigen kann, dass man mit den besten seiner Altersklasse international mithalten kann. Wir müssen uns aber zunächst auf die Qualifikation konzentrieren und diese bis zum Schluss konsequent durchziehen. Die Playoffs im Oktober werden ein Highlight.“

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