Eintracht Frankfurt will Klarheit im Kadlec-Poker

In der kommenden Woche beginnt schon die neue Bundesligaspielzeit. Eintracht Frankfurt möchte nach dem geplatzten Wechsel von Stürmerstar Nicklas Bendtner nun mit Vaclav Kadlec unbedingt einen neuen Spieler für die Offensive verpflichten, um die Mehrfachbelastung tatsächlich überstehen zu können. Deshalb wird für den Wunschangreifer nun auch ein Ultimatum gestellt. Gegenüber der „Frankfurter Rundschau“ hat SGE-Manager Bruno Hübner nun sein Schweigen gebrochen.

„Wir sind nicht bereit, unendlich zu warten“

Über mehrere Tage und Wochen gab es nun intensive Geheimverhandlungen, dazu Pokerrunden ohne wirklich klare Ergebnisse und öffentlich war meist nur ein kollektives Schweigen seitens der Eintracht zu vernehmen. Nun hat der umtriebige Hübner in einer kleinen Presserunde deutlich gemacht, dass bis Ende August der hessische Traditionsverein Kadlec in die Mainmetropole locken möchte. Dies macht er deutlich, wenn er sagt: „Wir sind nicht bereit, unendlich zu warten. Deshalb haben wir in enger Absprache mit allen Beteiligten ein Zeitfenster gesetzt.“ Frankfurt macht nun endlich ernst, denn der neue Stürmer wird dringend benötigt, um das Tanzen auf drei Wettbewerbshochzeiten so angenehm wie möglich gestalten zu können. Schon in der kommenden Woche könnte es diesbezüglich eine Entscheidung geben. Schon beim Auftaktmatch bei Aufsteiger Hertha BSC sollte der hochveranlagte Angreifer für den Europa-League-Teilnehmer spielen. Wenn dies nicht realisiert werden sollte, möchte die Eintracht von einer Verpflichtung Abstand gewinnen.

Kadlec verlängert Vertrag bis zum 30. Juni 2016

Nicht überraschend kam für die Vereinsverantwortlichen der Eintracht, dass Kadlec erst unlängst seinen Vertrag bei Sparta Prag bis zum 30. Juni 2016 verlängert hat. Dazu meint Hübner: „Diese Vorgehensweise überraschte uns nicht.“ Für den Kultverein aus der tschechischen Hauptstadt ist einzig und allein entscheidend, dass der begehrte Spieler nicht ablösefrei wechseln kann. Hübner erklärt dazu: „Da geht es auch darum, das Gesicht zu wahren.“

„Er entscheidet alleine“

Sparta-Präsident Kretinsky besitzt nun die Machtfülle, um entscheiden zu können, ob dieser Wechsel tatsächlich realisiert werden kann. Der Eintracht-Manager weiß auch dies, wenn er sagt: „Die Sparta-Mitarbeiter müssen die endgültigen Gesprächen mit ihm führen. Er entscheidet alleine.“ Vielleicht hat das unnötige Ausscheiden von Prag in der Qualifikation für die Europa League die Eintracht-Chancen auf eine Verpflichtung noch weiter erhöhen können. Nun ist Hübner nach Prag gereist, um „intensive Gespräche zu führen und den Wechsel „mit Vehemenz“ zu vollenden.

Will Sparta Kadlec`Nachfolger verpflichten?

Trotzalledem bleibt Hübner hoffnungsfroh, dass der Kadlec-Deal bald perfekt ist, „wenn es in der Regel so ist, dass es eher nichts wird, je länger es dauert“. Dieser Transferfall ist jedoch in jeglicher Hinsicht einzigartig: „All unsere Informationen sind so, dass er klar zu Eintracht Frankfurt gehen möchte.“ Und er stellt klar: „Im Fußball kannst du nie etwas ausschließen, aber wir sind mit ihm so weit fortgeschritten, dass wir das nicht glauben. Und es ist bisher all das eingetreten, was vereinbart war.“ Stattliche vier Millionen Euro möchte Sparta nach Angaben der tschechischen Zeitung „Sport“ für Kadlec haben und zugleich Borek Dockal von Rosenborg Trondheim verpflichtet. Der 52-Jährige Hübner urteilt wie folgt: „Man schenkt diesem Transfer zu viel Aufmerksamkeit.“ Das Anforderungsprofil ist eindeutig umrissen: „Er soll uns nicht auf Platz drei oder vier schießen. Er wäre eine perspektivische Verpflichtung.“ Trotz seiner erst 21 Lenzen verfügt Kadlec über ein enormes Potential aus „Champions League, Europa League, Länderspiele“. Trotz dieser tollen Vita scheint auch klar zu sein, dass er die SGE „nicht sofort verstärken“ wolle. Vielmehr beschreibt der Sportdirektor: „Er ist eine Investition in die Zukunft.“

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