Eintracht Frankfurt-Torwart Kevin Trapp: „Versuche mich immer zu verbessern“


Diese 0:3-Niederlage bei Borussia Dortmund war aus Sicht für Eintracht Frankfurt sicherlich bitter, aber wahrlich keine Tragödie. Trotzdem belegt der so starke Aufsteiger nach 22 Bundesligaspielen mit beeindruckenden 37 Punkten den vierten Tabellenplatz. Der Fokus ist nach vorne gerichtet, denn die Qualifikation für die Champions League oder zumindest die Europa League ist auch weiterhin im Bereich des Möglichen. Man müsste schon fast von einer Enttäuschung sprechen, wenn es tatsächlich nichts mit der Europa-Pokalqualifikation werden sollte. Nun hat sich mit Kevin Trapp der Torwart der Eintracht zur derzeitigen Situation geäußert und beweist Optimismus wie Realismus zugleich.

Trapp gilt als kommender Nationaltorwart, der über glänzende Perspektiven verfügt und eine wahrlich starke Spielzeit bisher absolviert. Dennoch konnte er trotz seines großen Potentials nichts an dieser sportlichen Übermacht des BVB ändern. Über die beeindruckende Kulisse und die Angriffsdynamik des Kontrahenten weiß er folgendes zu berichten: „Dass uns in Dortmund eine wahnsinnige Kulisse erwarten würde, war uns vorher klar. Jeder, der hier schon mal gespielt hat wusste, was dort los ist. Natürlich haben wir gegen eine attraktive Mannschaft gespielt, aber ich glaube nicht, dass das vor dem Spiel irgend jemanden beschäftigt hat. Wir wussten, dass Dortmund sehr spielstark ist, dennoch haben wir versucht, unser Spiel durchzuziehen. Am Ende steht trotzdem eine verdiente Niederlage.“
Trotz der letztlich deutlichen Niederlage möchte der U21-Torwart jedoch explizit nicht von einer enttäuschenden Vorstellung beim amtierenden deutschen Double-Sieger sprechen, denn viele Komponenten haben seiner Meinung nach zu einer verdienten Niederlage beigetragen: „Es wäre natürlich schön gewesen, die 40-Punkte-Marke dort zu erreichen. Ich denke, wir haben trotz der Niederlage insgesamt ein gutes Spiel gemacht. Wenn Dortmund mit seiner Qualität nach zehn Minuten schon 2:0 führt, dann sind sie clever genug, das runterzuspielen. Mit dem 3:0 war es in der zweiten Halbzeit dann entschieden.“ Realistisch muss er nun auch anerkennen, dass Frankfurt noch nicht das gleiche Niveau wie der BVB verkörpert. Dies ist in dem Spiel eindrucksvoll deutlich gemacht worden, wie Trapp konstatieren muss: „Es wäre sehr, sehr vermessen, wenn wir sagen würden, wir wären mit Dortmund auf Augenhöhe. Sie sind zweimal hintereinander Deutsche Meister geworden, sind außerdem Pokalsieger und spielen eine super Rolle in der Champions League. Wer da sagt, wir wären mit Dortmund auf Augenhöhe, der hat wohl andere Spiele gesehen. Aber wir haben in dieser Saison gezeigt, dass wir uns nicht verstecken müssen. Unser Erfolg ist kein Zufall.“
Kevin Trapp wird von vielen Experten als zukünftiger Nationaltorwart geadelt. Diese Lobeshymnen hat er sich durch konstant starke Leistungen erarbeitet. So ist der 22-Jährige der notenbeste Bundesliga-Torwart derzeit. Für ihn eine Anerkennung seiner Leistung, wie er offen angibt: „Das ist natürlich eine schöne Sache, wenn die eigene Leistung so honoriert wird. Aber das sind Dinge, die mich kaum beschäftigen. Ich versuche Woche für Woche, meine Leistung zu bestätigen und mich immer zu verbessern. Ich werde jetzt aber nicht jeden Montag im „Kicker“ auf die Notenliste schauen und mich fragen, warum ich diese oder jene Note bekommen habe.“
In der U21-Nationalmannschaft steht Trapp zu Konkurrenz mit anderen Klassekeepern wie Leverkusens Bernd Leno und Freiburgs Oliver Baumann. Auch dazu hat er eine spezielle Meinung, wenn er sagt: „Mittlerweile wissen alle, dass wir in Deutschland kein Torhüterproblem haben. Mehr als die Hälfte der 18 Bundesligisten setzt auf sehr, sehr junge Torhüter, die alle zeigen, dass sie es können. Deswegen ist es schwer. Aber ich versuche, dem Trainer vor allem über die Bundesliga zu zeigen, dass ich bei der U21 wieder in die Mannschaft will. Wenn ich eingeladen werde, will ich auch dort meine Leistung abrufen. Danach liegt es nicht mehr in meiner Hand, dann entscheidet der Trainer.“ Der ehemalige Lautern-Keeper Kevin Trapp gehört mit seinen elf Einsätzen zum erfahrensten Keeper im Perspektivteam des DFB. Als einen Vorteil sieht er diese Tatsache jedoch nicht: „Ich weiß nicht, ob der Trainer darauf schaut. Ich denke, es ist vor allem wichtig, wie man sich in der Bundesliga präsentiert, weil es einfach ein sehr hohes Level ist, auf dem man sich dort weiterentwickeln kann.“
Nach zuvor 14 Partien ohne Niederlage ist das Spiel in Italien mit 1:0 verloren worden. Für den selbstbewusst wirkenden Trapp war diese Niederlage keine echte Tragödie, denn er ist von der Qualität der U21-Auswahlmannschaft absolut überzeugt: „Ich glaube nicht, dass es einen Bruch gibt. Für mich war es überhaupt die erste Niederlage, seitdem ich dabei bin. Die Bedingungen waren nicht unbedingt einfach. Das ist keine Ausrede, Italien musste schließlich auch auf dem Platz spielen. Aber ich will die Niederlage auch nicht zu hoch hängen. Wir haben eine wirklich gute Qualifikationsrunde für die EM gespielt und die Playoffs erfolgreich bestritten. Von daher wissen wir, dass wir eine brutal starke Mannschaft haben.“ In gut einem Monat gibt es mit dem Testspiel am 24. März bei EM-Gastgeber Israel einen ganz besonderen Test. Dies hat auch Trapp erkannt, der dem letzten Testspiel vor dem Kontinentalturnier eine ganz besondere Bedeutung beimisst. Von einer guten Vorbereitung geht er klar von aus: „Da gilt es, nicht mehr viel auszuprobieren, sondern die Mannschaft zu finden, die bei der Endrunde auf dem Platz stehen soll. Es ist ein wichtiger Test, um zu sehen, wo wir wirklich stehen. Ich denke, wir werden im Juni sehr gut vorbereitet beim Turnier in Israel antreten.“

Quelle: www.dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Eintracht Frankfurt; Kevin Trapp; BVB; Borussia Dortmund; Bernd Leno; Champions League; Oliver Baumann
Datum: 18.02.2013 14:24 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-eintracht-frankfurt-torwart-kevin-trapp--„versuche-mich-immer-zu-verbessern“-4216.html


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