Effenberg hat keine Ambition auf Bayerns-Viertliga-Team

In den letzten Wochen und Monaten ist auffällig häufig über Stefan Effenberg gesprochen worden. Der ehemalige Nationalspieler war sowohl beim FC Schalke 04 als auch besonders beim FC Bayern München im Gespräch als neuer Trainer. Beide Posten wird er in der kommenden Spielzeit nicht besetzen, denn während bei S04 Jens Keller das Vertrauen geschenkt bekommen hat, wird „Effe“ auch im zweiten Team des FC Bayern München nicht die Nachfolge des scheidenden Mehmet Scholl antreten.

„Ich bin und war mit Stefan immer im Kontakt“
Gegenüber „Sport1“ mach Bayerns-Sportvorstand Matthias Sammer nun deutlich: „Ich bin und war mit Stefan immer im Kontakt.“ Und er verrät, dass sein ehemaliger Nationalmannschaftskollege andere Ambitionen besitzt: „Bei diesen Gesprächen hat sich herauskristallisiert, dass es nicht sein Anspruch ist. Er kann es sich nicht vorstellen, die zweite Mannschaft in der vierten Liga zu trainieren.“ Stefan Effenberg hat als Spielführer des FC Bayern München eine deutsche Mannschaft zum letzten Champions League-Titel geführt. Vor zwölf Jahren hat er die Isarstädter zum Sieg gegen den FC Valencia im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb geführt. Danach hat er seine Karriere beim VfL Wolfsburg und bei Al Arabi in Katar etwas ausklingen lassen.

Keine Trainererfahrung, aber viel Ausstrahlung
Erst im vergangenen März hat der polarisierende Profi den Fußballlehrer-Lehrgang an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Köln absolviert. Aufgrund seiner Erfahrung als Spieler und seiner enormen Ausstrahlung hat er lange Zeit als sehr aussichtsreicher Kandidat für den Trainerjob bei der U-23-Auswahl beim deutschen Rekordmeister gegolten. Sammer hat noch vor gut einem Monat vielsagend deutlich gemacht: „Stefan Effenberg spielt in unseren Überlegungen immer eine Rolle.“ Zudem lobte er den Blondschopf ausdrücklich: „Er verkörpert den FC Bayern München. Er war ein Leader, er war Kapitän. Und er hat sehr erfolgreich seinen Trainerschein absolviert.“

Führt die italienische Sprache Effenberg und Guardiola zusammen?
Auch Bayerns scheidender Cheftrainer Jupp Heynckes hat sich sehr angetan über seinen ehemaligen Spieler geäußert: „Ich halte viel von Stefan und gehe davon aus, dass er die Trainerkarriere einschlagen wird. Ich bin überzeugt, dass er ein sehr guter Trainer wird.“ Zuletzt hat es Gespräch mit Bayerns-Verantwortungsträgern und Effenberg gegeben. Ursprünglich sollte „Effe“ die Position in der zweiten Mannschaft übernehmen. Damit würde er die Schnittstelle zwischen Amateur-Lager und dem Profi-Bereich darstellen. Er sollte ein wichtiger Mitarbeiter des neuen Bayern-Cheftrainers Pep Guardiola sein. Zudem könnten sie italienisch miteinander kommunizieren, da beide eine Zeitlang in Italien Fußball gespielt haben. Derzeit arbeitet der 44-Jährige noch für den Fernsehsender „Sky“ als Experte und analysiert Fußballspiele.

Scholl zieht es auf den TV-Posten
Neben Effenberg hat es für den scheidenden Mehmet Scholl auch noch andere aussichtsreiche Kandidaten gegeben. Scholl hat mit Bayerns Regionalliga-Team zuletzt den Aufstieg verpasst und möchte sich zukünftig primär auf seine Expertentätigkeit bei der ARD konzentrieren. Mit Peter Hermann wurde ein erfahrener Akteur ausfindig gemacht. Der 61-Jährige möchte jedoch lieber bei seinem alten Verein Bayer 04 Leverkusen arbeiten. Dort wird er als Chef-Scout gehandelt. Auch der ehemalige Bundesliga-Stürmer Heiko Herrlich stellt eine Option auf den vakanten Trainerposten dar.

Wird Raul Guardiolas-Cotrainer?
Derzeit noch völlig unklar scheint zu sein, wer den Posten als Guardiolas Assistenztrainer zukünftig übernehmen wird. Neben Effenberg ist auch der ehemalige Schalke-Goalgatter und Guardiolas Nationalmannschaftskollege Raul eine mögliche Alternative. Die wahrscheinlichste Option stellt aber zweifelsfrei Hermann Gerland dar, der auch derzeit diesen Posten unter Heynckes ausübt. Für Effenberg heißt es jedoch erst einmal abwarten, denn er zeigt sich als wählerisch und möchte weiter oben einsteigen.

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