Düsseldorfs Bellinghausen: „Man spürt, dass die Stimmung deutlich besser geworden ist“

Nach dem direkten Abstieg in der abgelaufenen Spielzeit aus der Bundesliga muss sich Fortuna Düsseldorf nun als ein Aufstiegskandidat in der 2. Bundesliga bewähren. Im Gespräch mit der Rheinischen gibt Mittelfeldantreiber Axel Bellinghausen nun Auskunft, wie die derzeitige Situation rund um Fortuna Düsseldorf aussieht. So äußert er sich zur derzeitigen Stimmungslage außerordentlich positiv, wenn er sagt: „Definitiv herrscht hier bei uns im Trainingslager in Spiez eine sehr gute Stimmung. Jeder hat Bock, jeder zieht voll mit. Und zwar in die richtige Richtung.“

Bundesliga-Abstieg ist gut verarbeitet worden

Die direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga in Form des Abstiegs, war sehr schmerzhaft. Durch den völlig überraschenden Hoffenheimer-Sieg bei Borussia Dortmund musste die Fortuna zurück ins deutsche Unterhaus. Nun ist der Abstieg ganz gut verarbeitet worden, was auch der gebürtige Rheinländer so konstatiert hat: „Ja, und das ist auch eine Grundvoraussetzung, wenn man einen neuen Weg einschlagen will. Da ist für alle ein Haken dran, das ist kein Thema mehr in dieser Truppe. Wir wollen nichts verdrängen, aber wenn man dieses Päckchen immer weiter mit sich herumschleppt, dann würde es zum Ligastart gegen Cottbus ganz schwer.“

„Sofort kam eine Aufbruchstimmung auf“

Die Möglichkeiten dieses Negativ-Erlebnis verarbeiten zu können, beschreibt Bellinghausen wie folgt: „Natürlich haben wir viel über den Abstieg geredet. Aber wir haben nicht lange gehadert, nicht lange über Details gejammert. Irgendwann muss der Punkt kommen, an dem man nur nach vorn blickt. Dabei war es natürlich hilfreich, dass wir überall in der Stadt nur positive Erfahrungen gemacht haben.“ Und er wird ein wenig konkreter, wenn er sagt: „Das fing schon am letzten Spieltag in Hannover an. Die Fans haben uns getröstet, und dann kam sofort eine Aufbruchstimmung auf. Die Leute sagten: Okay, dann gehen wir jetzt eben den Umweg über die Zweite Liga! Damit haben sie uns schnell angesteckt.“

Bellinghausen zeigt sich überzeugt vom neuen Kader

Trotz namhafter Zweitliga-Konkurrenz mit Mannschaften wie dem 1. FC Köln, dem 1. FC Kaiserslautern, TSV 1860 München und Union Berlin im Aufstiegskampf stellt der direkte Aufstieg in die Erstklassigkeit das erklärte Ziel dar. Dazu meint Bellinghausen: „Den wollen wir, das ist unser Ziel. Dafür müssen wir immer wieder nur auf uns schauen, dafür müssen wir arbeiten.“ Überzeugt zeigt er sich auch von der enormen Qualität innerhalb des Kaders: „So, wie unser Kader jetzt aufgestellt ist, ist er sehr ausgeglichen. Und das Beste ist, dass die Jungen nachkommen. Nicht nur die starken Jungs, die wir von außen geholt haben, auch die aus dem eigenen Nachwuchs. Ihlas Bebou, Marcel Hofrath, Muhammet Karpuz, Robin Heller – sie alle geben richtig Gas, machen uns Alten Druck.“

„Wir sind auf einem sehr guten Weg“

Axel Bellinghausen ist ein absoluter Teamplayer, der nicht nur den neuen Trainer, sondern das gesamte Trainerteam als überaus wichtig erachtet, wie er der Rheinischen Post verraten hat: „ Es geht nicht nur um Mike Büskens. Man muss das ganze Team sehen: Mentaltrainer Axel Zehle, Athletikcoach Axel Dörrfuß, Torwarttrainer Oliver Reck, Co-Trainer Uwe Klein – sie geben uns immer wieder diese wichtigen kleinen Zeichen, die ihr Vertrauen in uns Spieler ausdrücken. Du musst die Gemeinschaft leben, und da sind wir auf einem sehr guten Weg. Aber dieser Weg ist noch lang. Man spürt jedenfalls, dass die Stimmung sehr viel besser geworden ist.“ Als Kritik an Vorgänger Norbert Meier möchte er dieses Lob jedoch keineswegs verstanden wissen: „Aber damit will ich keine Diskussion über ihre Vorgänger eröffnen. Vergleiche unter Trainern sind ganz schwierig und sehr gefährlich. Jeder Coach ist anders, und das ist auch gut so. Sonst hätten wir einen Einheitsbrei.“

„Man spürt einfach die Grundstimmung in der Stadt“

Sehr beeindruckend stellt sich für ihn auch die Tatsache dar, dass trotz der Enttäuschung des Abstiegs bereits mehr als 20 000 Dauerkarten verkauft worden sind, was die Begeisterung der Fans deutlich macht: „Das ist ganz einfach Wahnsinn. Man spürt einfach die Grundstimmung in der Stadt: Diese ganzen Bekloppten, und das meine ich voller Bewunderung und Dankbarkeit, machen genauso weiter wie bisher. Wir sitzen alle in einem rot-weißen Boot, der Abstieg ist wie eine kleine Beule, die gekühlt wird. Das ist nicht selbstverständlich, das wissen wir. Darin sehen wir unsere Verpflichtung.“ Die Hoffnung bleibt für ihn auch weiterhin existent, dass am letzten Spieltag ein doppelter Aufstieg mit seinem Ex-Verein, dem 1. FC Kaiserslautern gefeiert werden kann. Dies würde er durchaus begrüßen: „Herzlich gern. Darauf können wir uns einigen.“

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