Dortmunds-Sportdirektor Zorc: „Über die Qualität unseres Spiels gibt es keine Zweifel“


54.000 Zuschauer waren im Borussia-Park zu Mönchengladbach am gestrigen Tag Zeuge, wie eine der einseitigsten Spiele der jüngeren Vergangenheit in der deutschen Fußball-Bundesliga gespielt wurden. Mit 17:1 Torschüssen und einer beeindruckenden Spielstärke hatten die Gäste aus Dortmund ein wahres Offensivspektakel geboten, vergaßen leider jedoch die notwendigen Treffer zu erzielen. Es war die Leichtigkeit des Seins, die in diesem attraktiven Spielvortrag absolut überzeugen konnte. Umso größer war nach dem Spiel die kollektive Überraschung, als eine 0:2-Niederlage aus Sicht des BVB verkraftet werden musste. Klar scheint zu sein, dass die Borussen aus der Bierstadt sich im Duell gegen die Borussen aus der niederrheinischen Tiefebene sich eindeutig selbst geschlagen haben. Dies hat auch Sportdirektor Michael Zorc im Gespräch mit der vereinseigenen Homepage so erkennen können.

Dortmunds-Sportdirektor Zorc: „Über die Qualität unseres Spiels gibt es keine Zweifel“
Bild: dfb.de
„Wir haben das Spiel über 80 Minuten dominiert“

Fassungslosigkeit ist auch in seinen Worten deutlich geworden, wenn er über das Erlebte sprechen muss. So ist dem ehemaligen Kapitän der Dortmunder-Meistermannschaften 1995 und 1996 absolut klar, dass bei mehr Konsequenz im Abschluss durchaus ein klarer Auswärtssieg möglich gewesen wäre: „Wir haben die Niederlage eindeutig uns selbst zuzuschreiben. Wir haben das Spiel über 80 Minuten dominiert, wie ich es eigentlich fast noch nie erlebt habe. Leider haben wir dabei vergessen, noch gieriger auf den Torerfolg zu spielen. Da hat es dann oft am letzten Pass oder am Abschluss gefehlt. Von der Spielanlage, vom Pressing und vom Spielaufbau her, hat heute bei uns eigentlich alles gepasst - bis zum Strafraum.“

„Wir müssen uns an unsere eigene Nase fassen“

Es hat verschiedene Gründe für diese Niederlage gegeben, die vor allem mit Nachlässigkeiten im Defensivverhalten zu erklären sind. Unverständlich, wie man einen Gegner bei solch einer deutlichen Überlegenheit noch einmal ins Spiel hat kommen lassen. Eine echte Spitzenmannschaft wäre eiskalter im Abschluss gewesen. Diese Problematik mokiert auch Zorc, der die Schuld eindeutig bei sich selbst sucht: „Wir haben es nicht geschafft, ein Tor zu erzielen; da ist es am Ende dann häufig so, dass die Konzentration etwas nachlässt. Weil man einen riesigen Aufwand betrieben und enormen Ballbesitz gehabt hat. Über die Qualität unseres Spiels gibt es keinen Zweifel, eigentlich hätten wir gewinnen müssen. Wir müssen uns an unsere eigene Nase fassen.“

Zorc vom BVB-Spiel sichtlich angetan

Im ersten Spielabschnitt fand Borussia Mönchengladbach so gut wie gar nicht statt. Mit einem beachtlichen Offensivpressing und einer hohen Laufbereitschaft wurden die spielerisch starken Gladbacher in Schach gehalten. Lobend äußert sich Zorc zu dieser Tatsache: „Das lag an uns, weil wir heute wirklich extrem gut gegen den Ball gearbeitet haben. Wir haben uns die Bälle immer wieder sehr schnell zurückerobert. Aber das ist nur die eine Seite des Spiels. Die andere Seite ist es, das Tor zu treffen. Wir haben es heute nicht geschafft.“

Keine Meinung zum Strafstoß

Gewohnt kontrovers ist die Elfmeter-Entscheidung diskutiert worden. Dabei soll Mats Hummels im eigenen Strafraum ein Foulspiel am einschussbereiten Havard Nordtveit begangen haben. Strafstoß für die Gastgeber und Rote Karte für Hummels waren daraufhin die bittere Konsequenz. Zorc möchte sich zu dieser heiklen Situation tunlichst nicht äußern, wie er deutlich macht: „Das konnte ich von der Bank aus nicht richtig erkennen. Das möchte ich erstmal nicht bewerten.“

„Am Ende hat uns das Tor gefehlt“

Anders als der Autor dieser Zeilen hat Zorc jedoch nicht erkannt, dass die Dortmunder leistungsmäßig im zweiten Spielabschnitt etwas abgebaut hätten. Er zählt weitere gute Tormöglichkeiten auf, die seine Mannschaft teils fahrlässig in den zweiten 45 Spielminuten vergeben hat: „Ja natürlich. Auch da hatten wir gute Gelegenheiten z.B. durch Reus oder Hummels per Kopf. Da kam er schon sehr frei an den Ball. Aubameyang geht einmal links durch und schafft es leider nicht mehr, den Ball reinzuschieben. Die erste Halbzeit war fantastisch, aber die zweite auch sehr gut. Am Ende hat uns - wie gesagt - das Tor gefehlt.“ Er glaubt nicht, dass ein Konditions- oder Kraftproblem der Grund für diese letztlich überflüssige Niederlage gewesen ist: „Nein, das würde ich nicht sagen. Wir haben zwar einen riesigen Aufwand betrieben, aber am Ende hat uns wahrscheinlich eher ein bisschen der Glaube gefehlt.“

Nächste Heimspiel gegen Hannover 96 sollte gewonnen werden

Die Motivation liegt nun eindeutig darin, dass schon im nächsten Spiel in zwei Wochen zu Hause gegen Hannover 96 der nächste Sieg eingefahren wird. Zorc scheint sich ob dieser Niederlage keineswegs beunruhigt, wie er der vereinseigenen Homepage auch verraten hat: „Sie bedeutet, dass wir keine Punkte geholt haben und jetzt nach Hause fahren und uns ärgern. Beim nächsten Spiel wollen wir es wieder besser machen.

Borussia Dortmund in allen Wettbewerben im Soll

Nun gibt es bekanntlich die zweiwöchige Länderspielpause, wo für die Dortmunder-Spieler Sven Bender, Mats Hummels und Marco Reus die Länderspiele gegen Irland und Schweden auf dem Programm stehen. Auch die anderen zahlreichen Nationalspieler im Dortmunder-Kader kämpfen für ihre Nationalmannschaften um die notwendigen Punkte für die WM-Qualifikation. Mit einem Punkt Rückstand auf Primus FC Bayern München, aber dem besseren Torverhältnis steht Borussia Dortmund auf dem zweiten Tabellenplatz. Im DFB-Pokal steht man in der dritten Runde, wo es ein Gastspiel Anfang Dezember beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken geben wird. Dazu konnte man die bittere 1:2-Auftaktniederlage beim SSC Neapel in der Champions League durch den jüngsten 3:0-Heimsieg über Olympique Marseille wettmachen. Insgesamt läuft es bei den Klopp-Schützlingen definitiv.

Quelle: bvb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach, Jürgen Klopp, Mats Hummels, Michael Zorc
Datum: 06.10.2013 10:34 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-dortmunds-sportdirektor-zorc--„ueber-die-qualitaet-unseres-spiels-gibt-es-keine-zweifel“-8056.html


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