Dortmunds Klopp vor Malaga-Spiel: „Wir haben eine unglaubliche Lust auf dieses Spiel“

Erstmals seit 1998 darf Borussia Dortmund also wieder in der Champions League ein Viertelfinale bestreiten. Die Vorfreude beim amtierenden deutschen Double-Sieger ist enorm, denn beim FC Malaga soll am heutigen Abend ab 20:45 Uhr eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel im heimischen Signal-Iduna-Park geschaffen werden. Rund 2500 Dortmunder-Fans werden ihr Team nach Andalusien begleiten. Der größte Gegner könnte der Hochmut sein.

Enorme Qualität bei Malaga
Vor der Auslosung haben viele BVB-Fans auf den FC Malaga als Kontrahent gewartet. Der spanische Kontrahent stellt auf den ersten Blick den vermeintlich schwächsten Gegner dar. Dennoch sollte Malaga tunlichst nicht unterschätzt werden, wie auch Dortmunds-Coach Jürgen Klopp erklärt: „Doch der Name des Gegners hat in unseren Überlegungen nicht eine Sekunde lang eine Rolle gespielt.“ Mit Spielern wie den Ex-Bayern-Profis Martin Demichelis und Roque Santa Cruz und den hochgelobten Talent Isco gibt es eine enorme Qualität beim spanischen Spitzenteam. Klopp kann dies bestätigen, wenn er sagt: "Die Mannschaft von Malaga ist viel erfahrener als meine."

Intensive Dortmunder-Vorbereitung
Borussia Dortmund hat sich äußerst intensiv auf diesen Gegner vorbereitet, was der Trainer auch so bestätigen kann: "Wir haben alle Champions-League-Spiele Malagas gesehen. Da war von allem etwas dabei: von sensationell bis hart erarbeitet. Malaga steht völlig zurecht im Viertelfinale." Und gleichzeitig findet Klopp lobende Worte, wenn er gegenüber der vereinseigenen Homepage deutlich macht, wenn er von der „defensivtaktisch besten Mannschaft, auf die wir bisher treffen“, spricht.

Malaga ist sehr schwer zu spielen
Die Motivation ist bei Borussia Dortmund vor diesem Showdown in der Runde der letzten Acht besonders stark ausgeprägt. Man möchte unbedingt über Malaga den Weg in die Königsklassen-Vorschlussrunde gehen. Und erneut macht Klopp deutlich: "Wir haben eine unfassbare Lust auf dieses Spiel." Diese gilt es nun „in die richtigen Bahnen zu lenken und das, was uns als Fußballmannschaft auszeichnet, auf den Platz zu bringen. Wir wollen stark sein, wir müssen stark sein, weil Malaga sehr schwer zu spielen ist." Besonders die taktische Flexibilität hat den Dortmunder-Publikumsliebling sichtlich beeindrucken können: "Wie sie mit der schwierigen Situation im Verein umgeht: Das unterstreicht ihre Mentalität und macht sie so gefährlich."

Schmelzer spielt mit Maske
Dortmund kann aus dem Vollen schöpfen nach dem extrem hart geführten jüngsten Bundesliga-Spiel beim VfB Stuttgart. So sind 22 Spieler mitgereist, die allesamt das Abschlusstraining bestreiten konnten. Selbst der mit einem Nasenbeinbruch gezeichnete Marcel Schmelzer. Der ehemalige Magdeburger wird mit einer Maske spielen, wie Klopp bestätigen kann: „Aber die Maske ist angepasst. Wir gehen davon aus, dass es geht.“ Auch der Nationalspieler zeigt sich optimistisch hinsichtlich eines Spieleinsatzes. „Ich habe keine Schmerzen, aber ich muss abwarten, wie die Nase auf die normalen Erschütterungen, die beim Laufen und Springen entstehen, reagiert.“ Ebenso der leistenverletzte Jakub Blaszczykowski. Ebenfalls der nimmermüde Sven Bender, dessen Fußverletzung genäht werden musste, da sich Schmutz in der Wunde befunden hat. Dazu meint Klopp: „Der Schmerz ist groß. Die Frage ist, ob er ihn tolerieren kann.“

Das Treffen der beiden Überraschungsteams
Klangvolle Namen, wie Chelsea London, Manchester United, Manchester City und auch der AC Mailand sind schon aus dem Wettbewerb geflogen. Mit Malaga und Dortmund treffen zwei Überraschungsmannschaften der laufenden Saison aufeinander. Der BVB möchte zum sechsten Mal in der Vereinsgeschichte ein Halbfinale erreichen. Dies verdeutlicht auch Klopp: "Ein paar der ganz Großen sind schon rausgeflogen", meint Klopp, "aber Malaga und Dortmund sind noch dabei. Beide werden alles dafür tun, um ins Halbfinale zu kommen."

Zorc warnt vor Überheblichkeit gegen Malaga
Warnung gibt es derweil durch Sportdirektor Michael Zorc, der diesen Kontrahenten definitiv nicht unterschätzen möchte und gegenüber den "Ruhr Nachrichten" erklärt: „Ich mag es nicht, dass alles schon über das Halbfinale redet. Das ist das Gefährlichste, was wir tun könnten.“ Und er fordert „zwei Top-Leistungen“ der Schwarz-Gelben, denn: „Malaga hat das Viertelfinale nicht per Freilos erreicht.“ In „Estadion La Rosaleda“ wollen die Dortmunder ihre bisher so formidable Champions League-Saison weiterführen.

Gibt es ein spanisch/deutsches Duell im Halbfinale?
Vielleicht kann es dann im Halbfinale ein rein spanisches Halbfinale geben. Dies haben einige Experten bereits prognostiziert. Barcelona besitzt nach dem 2:2-Unentschieden bei Paris St. Germain gute Chancen auf einen Teilnahme. Ebenso der FC Bayern München, der im heimischen Stadion Juventus Turin mit 2:0 distanzieren konnte. Auch Real Madrid geht gegen Galatasaray Istanbul als klarer Favorit ins Rennen. Eineinhalb Jahrzehnte hat der BVB ein Königsklassen-Halbfinale nicht mehr erleben dürfen. Damals kickte noch Michael Zorc in kurzen Hosen mit. Nun meint er: „Die Tatsache, dass es so lange her ist, dass wir ein Viertelfinale erreicht haben, zeigt die Bedeutung dieser zwei Spiele.“

Klopp: „Uns läuft die Vorfreude förmlich aus den Ohren raus“
Lobende Worte findet Dortmunds-Fußball-Lehrer Jürgen Klopp für den Kontrahenten, der vor einigen Jahren von Abdullah Al Thani einem milliardenschweren Scheich aus Katar übernommen worden ist. Dieser hat sein Geld massiv zurückgezogen, worauf die UEFA den FC Malaga für die nächste Spielzeit wegen des „Fair Play-Verstosses“ von sämtlichen europäischen Wettbewerben ausgeschlossen hat. Dem heutigen Gegner zollt Klopp Respekt, wenn er sagt: „Mal kam Geld, mal nicht. Aus ihrer Situation, haben sie eine ganz besondere Mentalität entwickelt. Das sagt alles.“ Und gewohnt metapherreich versuchte der ehemalige Mainzer die Dortmunder-Vorfreude zu beschreiben: „Uns läuft die Vorfreude förmlich aus den Ohren raus!“

Unterschätzen gilt auch für die Spieler von Borussia Dortmund keinesfalls, wie auch Hoffnungsträger Marco Reus im Gespräch mit der spanischen Zeitung „AS“ demonstrieren kann: „Malaga hat Klubs mit großer Champions League-Geschichte wie den AC Milan rausgeworfen. Außerdem ließen sie im Achtelfinale den FC Porto chancenlos. Wir sind auf jeden Fall in Alarmbereitschaft.“

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