Dortmunds-Hofmann: „Was durchlaufe ich gerade für ein geiles Leben?“

Jonas Hofmann braucht keine allzu lange Anlaufzeit, wenn er in die Partie eingewechselt wird. Immer wenn der 21-jährige Offensivspieler eingewechselt wird, sorgt er für mächtig Alarm und ist direkt im Spiel von Borussia Dortmund drin. An den bisher elf absolvierten Bundesliga-Partien konnte der flinke und technisch starke Akteur sich schon an vier Dortmunder-Treffern beteiligen. Zweimal konnte er dabei einen Strafstoß dabei herausholen. Auch im DFB-Pokal konnte er drei der insgesamt fünf Dortmunder-Pokaltreffer vorbereiten. Auch in der Champions-League hat er bislang in allen drei Begegnungen einen Einsatz vorweisen können. Seine Entwicklung ist wahrlich beeindruckend, denn er hat es mit seinem großen Potential direkt schaffen können, dass er sich im Dortmunder-Starensemble exzellent integrieren konnte. Am heutigen Mittwochabend ist der englische Spitzenklub FC Arsenal am vierten Spieltag in der Champions League zu Gast beim BVB. Davor nahm sich Hofmann ausführlich Zeit, um mit „DFB.de“ über die anstehenden Aufgaben zu sprechen.

Hofmann und seine Gedanken über das Erlebte

Für viele Talente ist diese Entwicklung ganz gewiss überraschend. So scheinen sie auch nach einigen Spielen immer noch selbst sehr verwundert über diesen neuen Zustand zu sein. Hofmann hat nun eine gewisse Routine entwickeln können, auch wenn er verrät, dass er über sein Premierentreffer doch noch vor dem Schlafengehen sich Gedanken gemacht hat: „Mittlerweile geht's eigentlich. Am Anfang war es schon so, nach meinem ersten Tor gegen Braunschweig zum Beispiel. Da liegt man abends im Bett und denkt darüber nach, ob das alles gerade wirklich passiert.“

„Champions League ist etwas Besonderes“

Er gibt auch offen zu, dass es ihm doch sichtlich schwer gefallen ist, nach Partien in der Champions-League direkt einzuschlafen, da er sich doch umfassende Gedanken zum absolvierten Spiel gemacht hat: „ Champions League ist noch mal etwas Besonders. Vor allem in London zu spielen. Das passiert auch nicht jedem. Da lässt man sich das Erlebte abends auch noch mal durch den Kopf gehen und denkt: Was durchlaufe ich gerade eigentlich für ein geiles Leben?“

„Für mich ist jedes Spiel cool“

Über die besonderen Momente, die er erlebt hat, hat er auch eine ganz bestimmte Meinung: „ Das Tor gegen Braunschweig. Und jedes einzelne der drei Champions-League-Spiele. Das waren die i-Tüpfelchen. Aber für mich ist im Moment natürlich jedes Spiel cool.“

„Wenn man reinkommt, will man Impulse setzen“

Wer die Spiele von Borussia Dortmund beobachtet, dem ist aufgefallen, dass der ehemalige Hoffenheim sofort im Spiel gewesen ist, auch wenn er eingestehen muss, dass die Umstellung für ihn doch massiv gewesen ist: „Am Anfang war das ehrlich gesagt auch für mich total ungewohnt. Ich kannte es von der zweiten Mannschaft ja auch nur so, dass ich regelmäßig von Beginn an spiele. Es hat also schon einen Moment gedauert, bis ich es richtig verinnerlicht hatte. Aber wenn du bei insgesamt zwölf Bundesliga-Einsätzen elfmal reinkommst, dann hast du es irgendwann auch raus.“ Und er nennt Gründe für die chronisch starken Leistungen nach seinen Einwechslungen: „Wenn man reinkommt, will man Impulse setzen. Man will zeigen, dass noch was drin ist. Ich mache vor einer Einwechslung aber nichts Spezielles. Ich denke, dass allein die Erfahrung, es schon mal gemacht zu haben, schon ein bestimmter Teil ist, der dazu gehört. Man weiß einfach, wie die Abläufe sind.“

„Man sollte sich einer Herausforderung zunächst einmal stellen“

Die großartige Qualität ist auch anderen Vereinen nicht entgangen. Deshalb gab es nach der abgelaufenen Spielzeit zahlreiche Anfragen von interessierten Klubs, die sich zumindest ein Ausleihgeschäft vorstellen konnten: „Weil der Trainer mir nie das Gefühl gegeben hat, als könnte ich es hier nicht schaffen. Wir hatten ein paar positive Gespräche. Hinzu kam, dass ich es selber auf jeden Fall beim BVB versuchen wollte. Ich finde, dass man sich einer Herausforderung zunächst einmal stellen sollte. Ich denke, dass das für mich der richtige Weg war.“

„So wie es momentan ist, bin ich glücklich“

Ganz wichtig ist es für Profi-Kicker auch, dass sie abseits des stressigen Alltags auf dem Fußballfeld Anlaufstellen, wo sie komplett abschalten können. Hofmann kann gegenüber „DFB.de“ verraten, wie er die großartigen Erlebnisse verarbeiten kann: „Mit der Familie und meiner Freundin. Und mit meinem Berater. Da ist viel auf freundschaftlicher Basis gegründet. Mit ihm telefoniere ich nach jedem Spiel. Das sind meine ersten Anlaufstellen.“ Über den weiteren Saisonverlauf für ihn persönlich und für den Verein Borussia Dortmund kann er folgende Angaben machen: „Ich hoffe, dass es jetzt erst mal so weiter geht. So wie es momentan ist, bin ich glücklich. Wenn mir das jemand vor einem Jahr gesagt hätte, hätte ich es sofort unterschrieben.“

Vorheriger Artikel:
» Schalkes 0:3-Niederlage beim FC Chelsea: Hier sind die Reaktionen

Nächster Artikel:
» Leno rettet Bayer 0:0 in Donezk und damit beste Chancen aufs Achtelfinale