Dortmunds-Gündogan: „Für uns ist es Ansporn, den Bayern Paroli zu bieten“


Einzig beim ersten Bundesliga-Spieltag beim FC Augsburg konnte Mittelfeldstratege Ilkay Gündogan für seinen Verein Borussia Dortmund auflaufen. Seitdem macht dem 23-jährigen deutschen Nationalspieler eine Wirbelsäulenstauchung mit anschließender Reizung eines Nervs zu schaffen. Deshalb wird der Techniker wohl noch bis Jahresende ausfallen. Trotz seiner Zuschauerrolle macht der gebürtige Gelsenkirchener deutlich, dass er dem Top-Duell der Bundesliga am kommenden Samstag zwischen Dortmund und Bayern regelrecht hinfiebert. Gegenüber „www.DFB.de“ äußert er sich umfassend zu dieser Partie und seinen ganz persönlichen Zielen.

Dortmunds-Gündogan: „Für uns ist es Ansporn, den Bayern Paroli zu bieten“
Bild: dfb.de
„Bayern und Neapel-Spiel sind enorm wichtig“

Am Samstag kann bereits ein Vorentscheidung im Meisterschaftskampf fallen, wenn Bayern in Dortmund nämlich gewinnen sollte, hätte der deutsche Triple-Sieger schon sieben Punkte Vorsprung auf den BVB. Gündogan will dies jedoch tunlichst verhindert wissen. Auch das folgende Spiel in der Champions-League am Mittwoch gegen den SSC Neapel muss Dortmund unter allen Umständen gewinnen. Zwei Heimsiege würden eine große Zuversicht für Borussia Dortmund bringen. Daraus macht auch Gündogan kein Geheimnis: „Die Anspannung wächst, das merkt man schon. Seit Mittwoch gilt der Fokus nur noch diesen beiden Spielen. Sie sind beide enorm wichtig."

„Es ist ungewohnt Mario Götze in Rot zu sehen“

Am Samstag wird es auch die erstmalige Rückkehr von Mario Götze zu bestaunen geben. Für den 21-jährigen Neuzugang des FC Bayern ganz gewiss keine leichte Situation, was auch Gündogan so erkannt hat: „Es ist immer noch ungewohnt, ihn in Rot zu sehen. Aber wir haben seinen Weggang akzeptiert. Wir freuen uns, ihn wiederzusehen. Mario ist immer noch ein Kamerad. Ich hoffe, dass es gegen ihn keine Pfiffe gibt. Aber im Fußball spielen die Emotionen ja immer verrückt."

„Bayern München besteht ausschließlich aus Weltklassespielern“

Derzeit stellt der FC Bayern unter Pep Guardiola das Maß aller Dinge im deutschen und auch europäischen Fußball dar. Die Qualität scheint unter dem neuen Trainer noch einmal gestiegen zu sein. Für den Dortmunder-Mittelfeldspieler scheint absolut klar zu sein, dass ein Sieg auch ein wenig Spannung in den Meisterschaftskampf bringen könnte. Dennoch kennt er die Qualitäten des FCB nur allzu gut: „Für uns Spieler ist es Ansporn, den Bayern Paroli zu bieten. Diese Übermannschaft besteht ausschließlich aus Weltklassespielern. Die Bayern sind die Mannschaft, die es zu schlagen gilt. Sie sind Favorit auf viele, vielleicht auf alle Titel. Das heißt aber nicht, dass sie sie schon alle haben. Im Gegenteil: Das macht es für sie schwieriger. Es gibt viele Mannschaften, die die Bayern schlagen wollen. Und wir gehören definitiv dazu."

„Zurzeit entwickeln sich die Dinge sehr positiv“

Bereits seit August fällt Gündogan verletzt aus. Über seinen Gesundheitsverlauf kann der ehemalige Kicker des 1. FC Nürnberg folgendes berichten: „Unmittelbar nach dem Paraguay-Spiel war es am schlimmsten. Da ist es mir schwer gefallen, mich überhaupt zu bewegen. Sowohl Sitzen als auch Stehen war sehr, sehr problematisch. Heute ist da noch ein leichtes Ziehen. Man muss sich das so vorstellen, als würde der Hüftmuskel rechts mal zumachen und das dann ins Schienbein und den Fuß ausstrahlen. Aber ich bin froh, nach drei Monaten überhaupt schon wieder so weit zu sein. Die Reizung eines Nervs ist nun mal eine langwierige Geschichte. Es wird also wahrscheinlich noch ein wenig dauern. Ich habe mir bewusst kein Ziel für meine Rückkehr gesetzt. Aber zurzeit entwickeln sich die Dinge sehr positiv."

„Ich bin ein sehr, sehr ungeduldiger Mensch“

Eine ganz wichtige Tugend wird ganz zweifelsfrei die Geduld sein, denn wenn solch ein begnadeter Kicker wie Ilkay Gündogan tatsächlich drei Monate ausfällt, ist dies auch für die Psyche sicherlich nicht immer leicht zu verkraften. Er weiß jedoch auch, dass er erst einmal wieder völlig fit werden muss, ehe er wieder spielen kann: „Ich bin ein sehr, sehr ungeduldiger Mensch. Und das ist in solchen Phasen nicht gerade förderlich. Seit drei Monaten nur zuschauen zu können, das ist schmerzhaft. Das tut regelrecht weh. Aber ich werde garantiert nicht eher wieder spielen, bis ich komplett fit und stabil auf dem Platz stehe. Es ist das Wichtigste, dass die Verletzung ganz ausgeheilt ist. Nur dann kann ich noch stärker zurückkehren."

„Für mich ist wichtig, dass ich gesund werde“

Beim Testspiel der deutschen Nationalmannschaft in Italien gab es neben einem 1:1-Unentschieden vor allem auch einen Kreuzbandriss von Sami Khedira, der damit schätzungsweise ein halbes Jahr ausfallen wird. Seine Gesundheit ist für ihn persönlich deutlich mehr. Auch macht er deutlich, dass er nicht vom Verletzungspech eines Mitspielers profitieren möchte: „Wessen WM-Chancen warum womöglich steigen oder sinken, das beschäftigt mich ehrlich gesagt nicht. Für mich ist wichtig, dass ich gesund werde. Selbst wenn dann alle anderen Spieler auch fit wären, würde ich mir immer noch zutrauen, bei der WM eine gute Rolle zu spielen. Das ist ehrlich gesagt mein Wunsch: dass ich mich dem Konkurrenzkampf mit allen Kandidaten stellen kann. Denn das wäre das Beste für uns - und das Beste für Deutschland."

„Jeder Spieler hat seine kleinen Schwachstellen“

Sehr auffällig ist in dieser Saison bislang gewesen, dass besonders viele defensive Mittelfeldspieler mit schwerwiegenden Verletzungen über einen längeren Zeitraum ausfallen. Neben den deutschen Nationalspielern wie Bastian Schweinsteiger, Khedira und eben auch Gündogan betrifft dies auch die Bayern-Spieler Javi Martinez und Thiago Alcantara, die ebenfalls eine Zwangspause einlegen mussten. Gündogan glaubt jedoch an einen Zufall, wenn er sagt: „Das ist vor allem Pech. Denn es sind ja unterschiedlichste Verletzungen, die leider immer wieder passieren. Ich glaube nicht, dass es da eine spezielle Struktur gibt und besonders die "Sechser" betroffen sind. Jeder Spieler hat seine kleinen Schwachstellen. Das ist im Fußball, wo die Belastung auf den Körper sehr hoch ist, völlig normal. Es gehört zum Job, an diesen Schwachstellen zu arbeiten."

„Wir waren die einzige Mannschaft in Europa, die den Bayern Paroli bieten konnte“

Vielmehr geht auch sein Fokus auf das Duell am Samstag zwischen Borussia Dortmund und Bayern München. Auch er weiß, dass das derzeitige Bayern München eine außergewöhnlich starke Mannschaft ist, die jedoch gerade gegen Dortmund auch seine Schwächen gezeigt hat: „Klar ist Bayern ein Brocken. Es ist wahrscheinlich die schwerste Mannschaft, gegen die man in der Bundesliga spielen kann, vielleicht in ganz Europa. Aber: Wir haben im Champions-League-Finale und im Supercup gezeigt, dass wir in den vergangenen Monaten wahrscheinlich die einzige Mannschaft in ganz Europa waren, die den Bayern Paroli bieten konnte."

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Ilkay Gündogan, FC Bayern München, Deutschland, Borussia Dortmund, Mario Götze, Bundesliga, Sami Khedira
Datum: 21.11.2013 16:40 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-dortmunds-guendogan--%84fuer-uns-ist-es-ansporn--den-bayern-paroli-zu-bieten%93-9024.html


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Kommentar von https://www.youtube.com/watch?v=uXqmeR3YKAc (24.11.2013 14:15 Uhr)
https://www.youtube.com/watch?v=uXqmeR3YKAc


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