Dortmunds-Großkreutz: „Wo der Trainer mich hinstellt, gebe ich Vollgas“


Bei den Verantwortlichen von Borussia Dortmund ist bei dieser Auslosung viel von Revanche gesprochen worden. Mit dem FC Arsenal London und Olympique Marseille gibt es zwei Teams, gegen die man vor zwei Jahren in der Champions League-Gruppenphase kläglich ausgeschieden ist. Dazu bekommt es der letztjährige Champions League-Finalist noch mit dem SSC Neapel und damit mit dem stärksten Kontrahenten aus dem vierten Topf zu tun. Eine anspruchsvolle aber dennoch machbare Gegner, was auch Kevin Großkreutz so erkannt hat, der sich nun im Gespräch mit „sport1.de“ dazu ausführlich äußert.

Dortmunds-Großkreutz: „Wo der Trainer mich hinstellt, gebe ich Vollgas“
Bild: dfb.de
„Aus Topf 4 hätte es nicht unbedingt Neapel sein müssen“

So hat er folgende Meinung zu dieser hochinteressanten Champions League-Grupppe: „Ich hatte mir eine englische Mannschaft gewünscht. Arsenal ist also schon mal gut. Außerdem haben wir gegen die Gunners aus dem ersten Champions-League-Jahr noch eine Rechnung zu begleichen. Genauso gegen Marseille. Aus Topf 4 hätte es nicht unbedingt Neapel sein müssen. Aber am Ende fliegen wir überall gerne hin.“ Es ist ein offenes Geheimnis, dass Großkreutz neben seiner Liebe zu Borussia Dortmund noch einen zweiten Verein tief in seinem Herzen trägt. Die Rede ist von Celtic Glasgow, die gegen die kasachische Mannschaft aus Karaganda sogar beinahe schon in den Play-Offs ausgeschieden sind. Großkreutz hat dieses spannende Spiel am TV verfolgt: „Ich hab das Playoff-Spiel am Mittwochabend gegen Shakhter Karagandy mit meinem kleinen Bruder geguckt. Der hat extra sein Celtic-Trikot angezogen. Beim 3:0 haben wir zusammen gejubelt. Man könnte auch sagen: Wir sind ausgerastet.“ Und er nennt den Grund für seine exorbitante Freude: „Weil da Tradition und Stimmung hintersteckt. Es wäre etwas ganz Besonderes, einmal dort aufzulaufen.“

„Da kriege ich heute noch Gänsehaut“

Ehrlich räumt der gebürtige Dortmunder auch ein, dass die Fanfreundschaft zu den Celtic-Anhängern auch ernsthaft gelebt wird, was ihm auch sein Vater schon erzählt hat: „ Ich bin Fan. Die Celtic-Fans sind mir sympathisch. Mein Vater hat viel davon erzählt, wie die früher zu Europapokalspielen nach Dortmund gereist sind. Und wie viele von denen hier waren. Und wie sie dann mit den Dortmundern zusammen gefeiert haben. Ich glaube, da gibt es gewisse Ähnlichkeiten. Beide Stadien gehen richtig ab.“ Sein Erlebnis von einem Stadionbesuch bei Celtic Glasgow hat ihn tief bewegt: „Ja, ich war mit drei Freunden da. Wir haben uns das letzte Derby vor dem Zwangsabstieg der Rangers angeschaut. Wir sind extra einen Tag eher angereist und dann in einen Pub rein. Da waren geschätzt 500 positiv bekloppte Celtic-Fans. Und die haben mich erkannt. Und wie die mich als BVB-Spieler gefeiert haben, das war sensationell. Da kriege ich heute noch Gänsehaut.“

„Zunächst muss mal die Null stehen“

In der abgelaufenen Spielzeit in der europäischen Königsklasse konnten sich die Dortmunder sensationell bis zum Finale qualifizieren. Mit starken Vorstellungen gegen die damals amtierenden Meister Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam konnte sich als Gruppenerster für die KO-Runde qualifiziert werden, wo der Weg ins Finale über Schachtjor Donezk, FC Malaga und noch einmal Real Madrid schließlich führte. Damals war der polnische Nationalspieler Lukasz Piszczek eine absolute Konstante. Nun musste er sich wegen Hüftproblemen jedoch operieren lassen. Großkreutz spielt diese Position ausgesprochen gerne: „Wer mich kennt, der weiß, dass mich niemand zu irgendwas überreden muss. Wo der Trainer mich hinstellt, da gebe ich Vollgas.“ Seine Prämisse lautet wie folgt: „ Nach vorne kann man immer eine Aktion starten. Aber zunächst muss mal die Null stehen. Das tut sie in letzter Zeit oft. Das ist wichtig.“

„Frankfurt hat eine richtig gute Mannschaft“

Am kommenden Sonntag geht es gegen den Europa League-Starter Eintracht Frankfurt, die fußballerisch sicherlich eine ganz andere Hausnummer als die bisherigen Gegner Augsburg, Braunschweig und Bremen darstellen werden. Nun drückt der 24-Jährige seine Erwartungen für das kommende Spiel wie folgt aus: „ Natürlich standen die alle tief. Aber trotzdem haben wir auf deren Konter aufpassen müssen. Auch da durften wir nicht öffnen. Frankfurt hat eine richtig gute Mannschaft - auch wenn die jetzt noch nicht so viele Punkte haben. Wir sind gewarnt. Wir wissen nicht erst seit unserem Unentschieden aus der vergangenen Saison, wie stark die Frankfurter gerade zu Hause sind. Und dass sie super Einzelspieler haben. Die Sache ist nur: Wir wollen trotzdem gewinnen.“ Mit drei Siegen in den ersten drei Saisonspielen hat der BVB einen starken Saisonstart hinlegen können. Über den Grund für diese Qualität kann der Ur-Borusse folgendes mitteilen: „Wir stehen hinten gut, weil kompakt. Und dass wir vorne aufgrund unserer individuellen Qualität immer ein Tor erzielen können, wissen wir.“ Auch die Geduld scheint nun ein ganz wesentlicher Faktor im Dortmunder-Spiel geworden zu sein: „Wir sind ruhiger am Ball. Und wir sind auch dann noch ruhig, wenn es in der 70. Minute noch 0:0 steht,“ meint der ehemalige Ahlener.

Kevin Großkreutz und die Sehnsucht nach dem Champions League-Finale

Einen Vergleich zur Champions League möchte er jedoch keineswegs anstellen: „Das kann man nicht vergleichen. In der Champions League spielen alle mit und rühren nicht nur Beton an. Das sind die besten Mannschaften der Welt. Das ist was ganz anderes als in der Bundesliga.“ Zugleich gibt er auch unumwunden zu, dass diese überaus erfolgreiche Spielzeit in der Champions League die Lust auf mehr durchaus geweckt hat: „Ja, irgendwie schon. Wer das Finale miterlebt hat und was da los war, der will natürlich noch mal dahin. Aber das ist noch ein ganz, ganz langer Weg. Wir müssen cool bleiben und erst mal die Vorrunde überstehen.“

"Wir müssen unser Ding durchziehen"

Auch scheint Großkreutz die Annahme zu haben, dass durch die so beachtlichen Vorstellungen in der letzten Spielzeit der Respekt der kommenden Champions League-Gegner deutlich größer ist: „Das nehme ich doch mal an. Wir haben überzeugenden und richtig guten Fußball gezeigt. Die anderen sind auf jeden Fall gewarnt. Aber es geht um uns. Wir müssen unser Ding durchziehen – dann wird es schwer sein, uns zu schlagen.“

Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Kevin Großkreutz, Borussia Dortmund, Celtic Glasgow, SSC Neapel, Marseille,
Datum: 30.08.2013 16:46 Uhr
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