Dortmund-Trainer Klopp: „Ich habe gedacht: Wenn Gott will, kommen wir ins Finale“


Für Personen mit Nervenschwäche oder Herzproblemen war dieses Spiel zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund sicherlich nervlich eine extreme Belastungsprobe. Letztlich völlig unnötig verlor eine stark aufspielende Dortmunder-Mannschaft bei den Königlichen mit 0:2 und steht dank des glanzvollen 4:1-Siegs aus dem Hinspiel nun im Champions League-Finale am 25. Mai im Londoner Wembleystadion. Die Wahrscheinlichkeit ist relativ hoch, dass Bundesligarivale Bayern München der dortige Gegner in einem dann deutsch-deutschen Endspiel sein wird. Dortmunds-Trainer Jürgen Klopp nimmt nun gegenüber „DFB.de“ zu verschiedenen Themen Stellung und beweist einmal mehr seinen Charme und Wortwitz.

Über die Madrider-Angriffswucht: „Das war genau so, wie wir es erwartet haben“
Über die Angriffswucht von Real Madrid im gestrigen Rückspiel war er nicht sonderlich überrascht, wie er deutlich macht: „Wir haben keinen Schrecken bekommen. Das war genau so, wie wir es erwartet haben. Wir haben nur nicht mit so gutem Fußball reagiert, wie wir können - hatten aber trotzdem in allen Phasen des Spiels unsere Möglichkeiten. Es ist, wie es ist - unglaublich. Ich bin unheimlich stolz auf mein Team.“ Auf die Tatsache, dass ob der zittrigen Schlussphase Dortmunds-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke seinen Tribünenplatz verlassen hat, weil er es nervlich nicht mehr ausgehalten hat, teilt er mit: „Ja, ich habe auch ein- bis zweimal nachgedacht. Ich habe in dem Moment gedacht: Wenn Gott will, kommen wir ins Finale. Und die Mannschaft hat sich reingeworfen. Wir brauchten in dieser Schlussphase eigentlich gar nicht so viel Glück - wir hätten einfach einen Konter setzen sollen, es waren ja genügend da. Da haben wir es echt ein bisschen spannend gemacht. Aber diese Mannschaft macht einfach nur All-inclusive-Fußball. Michael Zorc hat mir gesagt, dass die 97er-Mannschaft mehr Glück gebraucht hat, um ins Finale zu kommen. Damit ist für mich alles in Ordnung.“

„Sergio Ramos konnte mit Robert Lewandowski machen, was er will“
Real Madrid im Allgemeinen und Sergio Ramos im Besonderen haben durch eine teils grenzwertige Aggressivität versucht den Dortmunder-Spielern die Lust auf den Fußball zu nehmen. Auch dazu hat der BVB-Erfolgscoach eine klare Meinung, wenn er sagt: „Reals Spieler haben von der ersten Minute an versucht, den Schiedsrichter auf ihre Seite zu bringen. Sergio Ramos konnte mit Robert Lewandowski machen, was er will. Wenn es zum Gesamtpaket dazu gehört, alles und jeden immer zu beeinflussen - wir sind zwar auch emotional, aber das geht mir echt auf den Sack. Howard Webb hat gegen Ramos viel zu wenig gepfiffen. Das waren sieben Gelbe Karten, aber es gab keine. Aber anscheinend ist das normal, wenn es um alles geht. Wir sind bis zum Schluss blitzsauber geblieben und das macht uns zu den verdienten Gewinnern - Schluss.“

„Die Mannschaft feiert sich in den Zustand, in dem die Bayern am Abend sind“
Für ihn zählt allein das Ergebnis, wodurch Borussia Dortmund insgesamt absolut verdient im Endspiel der europäischen Königsklasse steht. Ab Mitte der ersten Halbzeit präsentierte sich Dortmund sogar fußballerisch stärker als die Königlichen aus Madrid und hatte glänzende Tormöglichkeiten, die teils grob fahrlässig vergeben worden sind. Über den Ausgang dieses sehr intensiven Halbfinals gegen Real Madrid kann er berichten: „Dass Real Madrid Fußball spielen kann, war uns bekannt. Dass Real der größere Klub ist, ist sicher, und dass die Mannschaft die bessere ist, ist wahrscheinlich. Aber das war uns egal, wir wollten weiterkommen. Wir haben 4:3 in zwei Spielen gewonnen, und das ist die außergewöhnlichste Leistung, von der ich seit langen, langen Jahren im Sport gehört habe.“ Der Blick geht zum kommenden Samstagabend, wo der FC Bayern München auf die Schwarz-Gelben warten wird. Über dieses Spiel erklärt Klopp: „Wir haben einen Tag länger Regenerationszeit, in dem sich die Mannschaft in den Zustand feiert, in dem die Bayern am Abend sind. Wir wollen da ja keine Vorteile haben. Die Jungs haben genug Erfahrung darin, zu wissen, dass es auch mit einer angemessenen Menge Alkohol geht. Es wäre krank, wenn wir die Situation jetzt nicht genießen würden. Wenn Bayern München dann gegen uns gewinnt, werden sich wahrscheinlich so wenig Leute in Dortmund darüber aufregen wie noch nie. Aber wir werden trotzdem versuchen, ihnen Probleme zu bereiten.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Klopp; Webb; Zorc; Borussia Dortmund; Real Madrid; Champions League
Datum: 01.05.2013 15:56 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-dortmund-trainer-klopp--„ich-habe-gedacht--wenn-gott-will--kommen-wir-ins-finale“-5301.html


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