Dino Zoff: „Bayern ist eine mächtige und gefährliche Mannschaft“

Zweifelsfrei darf der ehemals beste Torwart der Welt, Dino Zoff, als eine lebende Legende des italienischen Fußballs angesehen werden. Auch bei seinem Ex-Verein Juventus Turin, bei dem er zwischen 1972 und 1983 zwischen den Pfosten gestanden hat, konnte er nicht nur wegen der sechs errungenen Meisterschaften mächtig Beliebtheit einheimsen. Nun äußert sich der 71-Jährige vor dem Duell der „Alten Dame“ beim FC Bayern München gegenüber dem Sport-Informations-Dienst und macht eine Warnung gegenüber dem deutschen Rekordmeister absolut deutlich.

„Die Chancen stehen bei 50-50 zwischen Bayern und Juve“
Zoff ist als ehemaliger italienischer Nationaltrainer und heutiger medialer Ansprechpartner dem Fußball auch weiterhin sehr eng verbunden. Derzeit ist es Tatsache, dass Juventus Turin vor dem Gewinn seiner 29. Meisterschaft steht. National ist der italienische Rekordmeister derzeit das Maß aller Dinge im Stiefelland. Anders sieht dies hingegen in den internationalen Wettbewerben aus, dass man schon seit 1995 auf einen Sieg in der europäischen Königsklasse warten muss. Die Motivation dürfte bei Italiens Vorzeigeverein sicherlich sehr stark ausgeprägt sein, was auch Zoff so erkannt haben mag, wenn er sagt: „Ja, ich denke schon. Bayern München ist zwar eine sehr solide Mannschaft mit großer internationaler Erfahrung, doch Juventus hat noch etwas nachzuholen. Die Chancen stehen 50-zu-50.“

„Deutsche Spieler haben Probleme mit dem italienischen Fußball“
Voll des Lobes äußert sich der ehemalige Weltklasse-Torhüter über die Qualität des neuen deutschen Meisters: „Bayern München ist eine mächtige und gefährliche Truppe mit vielen tollen Spielern, auch wenn sie im Spiel gegen Arsenal nicht geglänzt haben.“ Zugleich macht er jedoch auch deutlich, dass einige Faktoren gegen einen Halbfinaleinzug des FC Bayern München sprechen: „Deutsche Spieler haben oft Probleme mit dem italienischen Fußball. Wir haben mehr Fantasie und Kreativität und sind besser vorbereitet, die verschiedenen Situationen zu nutzen. Das bringt deutsche Mannschaften manchmal in Schwierigkeiten.“

„Juve ist eine sehr kompakte Mannschaft“
Juventus Turin kann in den nächsten Wochen die zweite Meisterschaft in Serie perfekt machen. In Italien gibt es derzeit kein vergleichsweise so starkes Team wie die Conte-Mannschaft. Zoff lobt seine Nachfolger ausdrücklich, wenn er sagt: „Juve ist eine sehr kompakte Mannschaft, stark besetzt in allen Mannschaftsteilen. Die Mannschaft ist in sich geschlossen, brillant besetzt und gut organisiert. Sie kann extrem gefährlich sein.“

Zoffs Lobeshymnen auf Antonio Conte
Fast schon in Lobeshymnen gerät „Dino Nazionale“, wenn er über Antonio Conte spricht, über den es auch Gerüchte bezüglich des Wettskandals gegeben hat. Nun findet Zoff versöhnliche Worte für seinen Nachfolger bei Juve: „Er hat riesige Verdienste. Er motiviert die Spieler und versetzt sie in die Lage, ihr Bestes abzurufen. Er besitzt Entschlossenheit und Energie. Er hat der Mannschaft die notwendige Stabilität verliehen. Bald wird er seinen zweiten Scudetto in Folge feiern. Das beweist sein Können.“

„Die Familie Agnelli ist für Juventus eine Garantie für Tradition, Solidität und Kontinuität“
Bekanntlich musste Juventus Turin im Jahr 2006 aufgrund von Wettmanipulationen in die Serie B absteigen. Nun hat man sich ausgesprochen gut erholen können, denn nur wenige Jahre später ist man wieder an die nationale Spitze zurückgekehrt. Auch dazu hat Zoff eine klare Meinung: „Der Neustart, die Wiedergeburt ist abgeschlossen, wir befinden uns schon wieder in einer Phase der Konsolidierung. Das ist auch der Führung von Präsident Andrea Agnelli zu verdanken. Die Familie Agnelli ist für Juventus eine Garantie für Tradition, Solidität und Kontinuität. Sie gibt dem Klub Perspektive.“ Zugleich lobt und kritisiert er die Qualität in der deutschen Bundesliga: „Es gibt bestimmt einige starke Mannschaften wie Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und Schalke 04, die Beispiele geben können. Andere sind meiner Ansicht nach weniger überzeugend, wie die Leistungen in der Europa League bewiesen haben.“

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