DFB-Pokal: VfL Wolfsburg zieht nach Elfmeterschießen über Darmstadt in die nächste Runde ein: Hier sind die Stimmen

Dieses Duell in der ersten DFB-Pokalrunde zwischen dem SV Darmstadt 98 und dem VfL Wolfsburg war fast schon vergnügungssteuerpflichtig. So gewannen nach 120 torlosen Minuten schließlich die Wölfe bei den Lilien nach dem Elfmeterschießen. Knapp 14.000 Zuschauer waren bei dieser Auseinandersetzung Zeuge, wie der Halbfinalist aus den letzten beiden Pokaljahren sich äußerst schwer tat und nur mit viel Glück die Hürde Darmstadt überspringen konnte. Hier sind die Stimmen zum Spiel.

Dieter Hecking, Trainer VfL Wolfsburg: Kompliment an den SV Darmstadt, das war für uns die erwartet schwere Aufgabe. Sie haben all das in die Waagschale geworfen, was wir in den Videoaufzeichnungen vor dem Spiel der Mannschaft gezeigt haben. In den ersten 35 Minuten haben wir aus meiner Sicht ein richtig gutes Spiel gemacht, hatten viel Bewegung drin, viel Überzeugung, hätten es allerdings noch konsequenter zu Ende spielen müssen. Im Anschluss hat der Gegner dann gemerkt, dass er besser ins Spiel hineinkommt und auch offensiv hin und wieder Akzente gesetzt. So wurde es dann ein langer Pokalabend. Ich kann meiner Mannschaft eigentlich keinen großen Vorwurf machen, allenfalls den, dass sie es bis zum Ende nicht verstanden hat, klare Torchancen herauszuspielen. Dann hatte Darmstadt in der ersten Hälfte der Verlängerung selbst eine richtig gute Möglichkeit und wenn das ein Tor geworden wäre, weiß ich nicht, ob wir das heute noch gelöst hätten. Letztlich waren wir heute eben die glücklichere Mannschaft. Kompliment an meinen Torwarttrainer, der Max Grün hervorragend eingestellt hat auf das Elfmeterschießen.

Dirk Schuster, Trainer SV Darmstadt 98: Ich glaube, dass wir die ersten 15 Minuten Probleme hatten, wir mussten dann ein wenig nachjustieren. Die Mannschaft war von meiner Seite aus sehr optimistisch eingestellt, wir wollten ziemlich hoch attackieren. Zwischen der Viererkette und unserem Torwart waren dann die Räume zu groß und wir haben es nicht verstanden, dem Wolfsburger Offensivwirbel etwas entgegenzusetzen. Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir in dieser Phase in Rückstand geraten wären. Danach sind wir besser reingekommen, waren kompakter und insgesamt sah das Spiel aus unserer Sicht besser aus. Wir haben uns in die Zweikämpfe reingebissen und hatten die eine oder andere Entlastungsmöglichkeit, gleichzeitig haben wir vor unserem eigenen Tor bis zur 120. Minute nur noch sehr wenig zugelassen. In der ersten Halbzeit der Verlängerung habe ich auch ein deutliches Chancenplus bei uns gesehen, dann wollten wir uns aber noch irgendwie ins Elfmeterschießen retten. Wir haben gemerkt, dass Wolfsburg eine sehr hohe individuelle Qualität besitzt, daher bin ich stolz auf meine Mannschaft, wie sie dagegengehalten hat. Es ist natürlich ärgerlich, dass wir die Lotterie schließlich verloren haben, das tut ein bisschen weh im Moment, aber ich denke, wir sollten die positiven Dinge mitnehmen in den Ligaalltag. 

Romain Brégerie, Spieler SV Darmstadt 98:
Es ist eine Mischung aus Stolz und Enttäuschung. Wir wollten natürlich weiterkommen, aber ich denke morgen kommt der Stolz. Wir haben ein großes Spiel geboten, defensiv stark gestanden und nur knapp verloren. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Liga, obwohl wir auch dieses Bonusspiel unbedingt gewinnen wollten. Es war ein toller Abend, ein Fest für uns, aber jetzt wollen wir den Klassenhalt.

Hanno Behrens, Spieler SV Darmstadt 98:
Wir sind heute Abend traurig, Elfmeter sind eine 50:50-Möglichkeit. So zu verlieren ist bitter, besonders weil wir ein Top-Team am Rande der Niederlage hatten. Wir haben ein starkes Spiel gemacht heute. Die Stimmung heute war überragend, wie immer. Dazu das Flutlicht, das ist etwas ganz besonderes, das hat uns heute angetrieben. Jetzt geben wir in der Liga alles für den Klassenerhalt, diese Leistung gibt uns Kraft für die nächsten Aufgaben.

Benjamin Gorka, Spieler SV Darmstadt 98:
Wir sind auf jeden Fall stolz auf unser Spiel heute. Wir haben uns schwer getan, in das Spiel zu finden, Wolfsburg hat großen Druck ausgeübt. Nach einer halben Stunde kamen wir besser rein und haben ihnen viele Probleme bereitet. Letztes Jahr hatten wir am Ende das Glück im Pokal, dieses Jahr leider nicht. Der VfL hat einen hohen Etat und große Qualität, das merkt man auf dem Platz. Aber wir haben alles reingeworfen, was wir hatten. Bei dieser Stimmung heute im Stadion hat das großen Spaß gemacht, wir haben zwar Erfahrung mit Verlängerung aus Bielefeld, aber heute hat das Quäntchen Glück gefehlt. Wir nehmen das Positive mit für die nächsten Wochen, wir wollen unbedingt die Liga halten.

Dominik Stroh-Engel, Spieler SV Darmstadt 98:
Wir sind etwas traurig so kurz nach dem Spiel, das war am Ende Lotterie. Letztes Jahr haben wir diese gewonnen, heute haben wir verloren. Jetzt geht es nächste Woche im Alltag weiter. Bei meiner Chance haben nur Zentimeter gefehlt, das war heute das Pech. Aber wir haben gezeigt, dass wir mithalten konnten und einer guten Mannschaft alles abverlangt haben. Der Anfang war schwierig für uns, aber wir haben uns reingekämpft. Wir bauen jetzt Exslager und Ivana auf und morgen sind wir stolz auf das Spiel. Wir haben heute wieder gezeigt, was die Mannschaft für einen großen Teamgeist hat, und das nehmen wir mit nach Aalen und kämpfen gemeinsam für unser Ziel.

Christian Mathenia, Spieler SV Darmstadt 98:
Unser Spiel heute war erste Sahne. Wir können stolz sein, aber jetzt sind wir raus und nächste Woche geht es normal weiter. Den Schwung wollen wir mitnehmen, Wolfsburg ist für mich ein Team aus den Top 4 in Deutschland und da haben wir großartig mitgehalten. Das war mein erstes Elfmeterschießen, da gehört sicherlich viel Glück dazu am Ende. Ich bin ich ein lockerer Typ und habe versucht, auch so in das Elfmeterschießen zu gehen.

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