DFB-Kicker Reus hofft auf Ende der Sieglos-Serie gegen Italien

Marco Reus hat in der deutschen Nationalmannschaft seine großartigen Fähigkeiten schon oft unter Beweis stellen können. Der Dortmunder-Offensivspieler hat in seinen 17 Länderspielen immerhin schon sieben Treffer markieren können. Aller Anfang ist bekanntlich schwer. Dies hat auch bei Marco Reus Gültigkeit, denn vier Mal musste er sein Debüt aus Verletzungsgründen absagen. Erst im fünften Anlauf konnte er am 7. Oktober 2011 im EM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei sein Debüt für die DFB-Mannschaft feiern. Nun gibt es in den kommenden beiden Testländerspielen zwei echte Kracher gegen Italien und England zu feiern. Reus ist dabei und äußert sich optimistisch im Gespräch mit „DFB.de“.

„Es war keine perfekte Woche für uns“

Zwei Spiele in Folge hat Marco Reus mit seinem Verein Borussia Dortmund nun verloren. Zunächst das wichtige Champions-League-Spiel gegen Arsenal London bevor die Bundesliga-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg folgte. Ehrlich räumt er ein, dass diese Spiele nicht nach den eigenen Vorstellungen verlaufen sind. Er macht jedoch auch deutlich, dass er aus den Fehlern lernen möchte: „Es war keine perfekte Woche für uns. Die letzten beiden Spiele waren nicht zufriedenstellend, natürlich haben wir uns das anders vorgestellt. Wir stehen jetzt mehr unter Druck. Aber ich denke, dass wir aus den Erfahrungen lernen werden. Wenn uns das gelingt, dann kann ich dem Ganzen sogar etwas Positives abgewinnen.“

„Spiele gegen Teams wie Italien und England helfen uns zu sehen, wo wir stehen“

Nun geht es mit zwei echten Länderspiel-Klassikern gegen Italien und England weiter. Danach gibt es für den BVB das enorm wichtige Aufeinandertreffen mit dem Spitzenreiter FC Bayern München. Reus zeigt eine große Vorfreude, wie er bestätigen kann: „Ja, absolut. Wir haben jetzt mit der Nationalmannschaft zwei Klassiker vor uns. Natürlich freut man sich als Spieler auf solche Mannschaften. Spiele gegen Teams wie Italien und England helfen uns zu sehen, wo wir stehen.“

Seit 18 Jahren gegen Italien sieglos

Seit Juni 1995 hat Deutschland gegen Italien kein Länderspiel mehr gewinnen können. Der 24-jährige Techniker mag sich in diesem Zusammenhang jedoch mit dem Begriff „Angstgegner“ nicht so richtig anfreunden, wie er wie folgt begründen kann: „Ich kann mit solchen Begriffen nicht viel anfangen. Jedes Spiel ist doch anders. Außerdem kann man sich so etwas auch einreden. Wenn man sich immer wieder vor Augen führt, dass man gegen eine Mannschaft schon länger nicht mehr gewonnen hat, dann kann man nicht unverkrampft auf den Platz gehen. Das Spiel am Freitag hat zum Beispiel mit dem EM-Halbfinale 2012 nichts zu tun. Aber es ist ein wichtiges Spiel, und wenn wir es gewinnen, dann ist diese Serie ohne Sieg auch vergessen. Aber das ist nur ein Nebeneffekt.“

„Das Spiel ist nicht vergessen, aber es ist Vergangenheit“

Wichtig ist für einen Fußballer auch, dass negative Aspekte verdrängt werden können. Dies ist ein ganz entscheidendes Kriterium, denn die kommenden Aufgaben warten schon auf die DFB-Kicker im Allgemeinen und Marco Reus im Speziellen: „ Es war mein erstes Turnier mit der Nationalmannschaft, so etwas vergisst man nicht. Leider haben wir das Spiel verloren, leider haben wir kein gutes Spiel gemacht. Aber wir haben das alles aufgearbeitet, wir wissen, was wir falsch gemacht haben. Das Spiel ist nicht vergessen, aber es ist Vergangenheit.“

„Es hat in diesem Finale einfach nicht gereicht“

Am Dienstag gibt es für die zahlreichen Bayern- und Dortmund-Spieler die erstmalige Rückkehr ins Londoner-Wembley-Stadion, wo am 25. Mai dieses Jahres das erste rein deutsche Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München stattgefunden hat. Der BVB verlor diese Partie unglücklich kurz vor dem Schlusspfiff mit 1:2 und erlebte auf dem Platz eines der besten Endspiele in der europäischen Königsklasse aller Zeiten. Reus kann sich noch erinnern: „Es war mein erstes großen Finale, dann auch noch in der Champions League und gegen die Bayern. Das alles ist positiv. Aber wir haben das Spiel verloren und das ist einfach nur enttäuschend. Vor allem, weil das Spiel so knapp war und wir nicht die schlechtere Mannschaft waren. Aber es hat in diesem Finale einfach nicht gereicht.“

„Wir haben Deutschland würdig vertreten“

Insgeheim ist er von den Qualitäten seines Vereins absolut überzeugt und so möchte er aus dieser Enttäuschung auch positive Rückschlüsse ziehen, wenn er sagt: „Von den Emotionen her, von der Stimmung her war es einfach sensationell. Für den deutschen Fußball war es ein wichtiger Abend, wir haben Deutschland würdig vertreten. Irgendwie ist man stolz, daran beteiligt gewesen zu sei. Aber das alles kann die Enttäuschung darüber nicht verdrängen, dass man sein großes Ziel nicht erreicht hat. Aber ich versuche ja immer, das Positive zu sehen. So mache ich das auch mit dem Champions-League-Finale. Es gibt im Fußball genügend Beispiele für Mannschaften und Fußballer, die große Endspiele verloren haben, dadurch eher gewachsen sind und später erfolgreich waren. Das werden wir weiter versuchen, das werde ich weiter.“

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