DFB-Keeper Weidenfeller: „ Ich habe das Gefühl, dass ich von Tag zu Tag immer besser werde“


33 Jahre Jahre alt musste Borussia Dortmunds-Keeper Roman Weidenfeller werden, um endlich einmal für die deutsche Nationalmannschaft nominiert zu werden. Nun wird er am heutigen Dienstagabend im Londoner Wembleystadion auflaufen, wenn es im Länderspielklasse gegen England geht. Die Vorfreude vor diesem prestigeträchtigen ersten Länderspiel ist für den gebürtigen Eisbachtaler enorm, wie er auch im Gespräch mit „www.DFB.de“ deutlich gemacht hat.

DFB-Keeper Weidenfeller: „ Ich habe das Gefühl, dass ich von Tag zu Tag immer besser werde“
Bild: dfb.de
„Eine besondere Herausforderung und Freude, in diesem Kreis zu trainieren“

Beim jüngsten 1:1-Unentschieden in Italien stand der unangefochtene Stammkeeper Manuel Neuer im Gehäuse von Deutschland. Aufgrund der vielen Belastungen ist er von Bundestrainer Joachim Löw ebenso wie Philipp Lahm und Thomas Müller bereits Richtung Heimat geschickt worden. Nun trainiert Roman Weidenfeller zusammen mit Rene Adler, der nach zuletzt schwächeren Vorstellungen in der Bundesliga auch um seinen WM-Platz noch kämpfen muss. Weidenfeller macht jedoch deutlich, dass die Belastung im Training keineswegs geringer geworden ist: „Nein, gestern war der zweite Tag nach dem Spiel gegen Italien. Da ist es üblich, dass man es etwas ruhiger angehen lässt. Aber natürlich haben wir sehr akribisch gearbeitet. Es war heute so wie in den Tagen zuvor auch: Die Arbeit mit Andreas Köpke und meinen Torhüterkollegen macht sehr viel Spaß, für mich ist es eine besondere Herausforderung und Freude, in diesem Kreis zu trainieren.“

„Mir bedeutet schon dies sehr viel“

Immer wieder hat der langjährige Dortmunder-Stammkeeper deutlich gemacht, dass es für ihn eine große Erfüllung seines Traums bedeuten würde, wenn er zu Länderspielehren kommen wird. Daraus macht er auch gegenüber „DFB.de“ kein allzu großes Geheimnis: „Schon mit der Einladung hat sich für mich vieles verwirklicht. Ich bin super aufgenommen worden, fühle mich rundum wohl. Ich wollte erleben, wie es ist, in diesem Kreis dabei zu sein und die DFB-Luft zu schnuppern. Das erlebe ich gerade. Mir bedeutet schon dies sehr viel. Alles Weitere wird man sehen.“ Auch wenn er zum ersten Mal bei der A-Nationalmannschaft dabei ist, so hat er schon zahlreiche Teams des DFB durchlaufen, wie er nun verraten kann: „Stimmt. Ich habe von der U 15 bis zum Team 2006 alle Stationen durchlaufen. Aber das lässt sich nicht vergleichen. Schon weil die Dimensionen hier viel größer sind. Wir reden hier schließlich von der A-Mannschaft.“

„Das ganze Turnier war ein tolles Erlebnis“

1997 gab es die U17-WM in Ägypten, wo das großartige Talent des zweimaligen Deutschen Meisters und einmaligen DFB-Pokalsiegers nur allzu deutlich werden sollte. Nicht ohne Grund ist er vor 16 Jahren zum besten Keeper des Turniers gewählt worden: „ Das ganze Turnier war ein tolles Erlebnis. Mit 17 Jahren kann man nicht sicher davon ausgehen, eines Tages wirklich Profi zu werden. Deswegen haben dort alle die Eindrücke so intensiv wie möglich aufgesaugt. In der Vorrunde haben wir damals in Kairo vor 100.000 Zuschauern gegen Gastgeber Ägypten gespielt, daran werde ich mich immer erinnern.“

„Ich kann mich hier mit meiner Erfahrung auch einbringen“

Über den Ablauf seiner ersten Länderspielreise mit dem A-Team kann er folgendes berichten: „ Wir, die Spieler vom BVB, haben uns in Dortmund getroffen. Von dort aus sind wir gemeinsam mit dem Auto nach Düsseldorf zum Flughafen gefahren. Leider wurde es ein wenig hektisch, weil wir eine zeitlang im Stau standen. Aber wir haben die Flieger bekommen und sind nach München geflogen. Dort habe ich mich zunächst einmal ein wenig an meinen Dortmunder Kollegen orientiert. Ich musste ja erst mal die Abläufe kennenlernen, da waren sie eine große Hilfe für mich.“ Diese Umstellung stellt für ihn jedoch keine allzu große Problematik dar, denn mit seinen 33 Jahren verfügt er über solch eine Souveränität, dass er sich auch davon nicht aus der Ruhe bringen lässt: „Das ist für mich kein Problem. Ich glaube, dass ich mich auch hier mit meiner Erfahrung einbringen kann. Aber es ist doch klar, dass ich als Neuling erst mal alles und alle kennenlernen will.“

„Wir sind bei der Nationalmannschaft – da spielt die Vereinszugehörigkeit keine Rolle“

Auch der Kontakt zu den Spielern des FC Bayern München war trotz der bekannten Rivalität ohne größere Probleme: „Man kennt sich ja aus der Bundesliga. Und jetzt lernt man sich als Teamkollegen kennen. Ich bin ein sehr offener Mensch, ich gehe auf meine Mitspieler zu. Und es gibt überhaupt keine Probleme mit irgendeinem Spieler, nur weil er bei einem anderen Verein spielt. Ich bin hier von jedem einzelnen super aufgenommen worden. Wir sind hier bei der Nationalmannschaft - da spielt die Vereinszugehörigkeit keine Rolle.“

Keine Probleme mit Neuer und Adler

Ähnlich verhält es sich schließlich mit den Nationalkeepern Manuel Neuer und Rene Adler, die nun einen Konkurrenten mehr im Tor haben werden. Weidenfeller äußert sich erfreut über den Kontakt untereinander: „Absolut positiv. Mit Manu habe ich mich gleich am ersten Tag im Fitnessbereich getroffen und zusammen trainiert. Das hat Spaß gemacht - so wie auch die gemeinsamen Trainingseinheiten auf dem Platz. Für René Adler gilt dies genauso, wobei ich ihn zusätzlich von privaten Treffen aus Köln und Düsseldorf kenne. Ich wüsste auch nicht, warum es da irgendwelche Barrieren geben sollte.“

„Natürlich war ich neugierig“

Wie bereits erwähnt, gibt es auch für den routinierten Torwart immer wieder Neuigkeiten, die er nun beim DFB-Team kennenlernen darf. Auch die Trainingsgestaltung war ein wenig anders im Vergleich zu seiner Dortmunder-Zeit. Weidenfeller zeigt sich jedoch absolut wissbegierig und offen für Neues. Daraus macht er kein Geheimnis: „Aufregung ist der falsche Begriff. Ich habe mich gefreut. Und natürlich war ich neugierig. Unterschiedliche Trainer haben unterschiedliche Trainingskulturen. Jeder hat ja seine eigenen Vorstellungen, auch Andreas Köpke hat das. Daran musste ich mich gewöhnen, aber wie gesagt: Es macht sehr viel Spaß. Ich habe das Gefühl, dass ich von Tag zu Tag immer sicherer werde. Bei der Nationalmannschaft wird auf hohem Niveau trainiert, und ich trainiere gerne auf hohem Niveau. Jeder muss sich hier jeden Tag aufs Neue beweisen, das steigert die Qualität noch einmal zusätzlich.“

„Mit dem 1:1 in Italien können wir gut leben“

Zuletzt hat der ehemalige Keeper des 1. FC Kaiserslautern in Mailand im Länderspiel in Italien zunächst mit einem Platz auf der Reservebank Vorlieb nehmen müssen. Für den langjährigen Stammkeeper von Borussia Dortmund stellte dies zweifelsfrei eine Veränderung dar. Dennoch zieht er auch aus dieser neuen Erfahrung seine positiven Schlüsse: „Für mich war es einfach nur interessant zu erleben, wie die Abläufe bei einem Länderspiel sind. Wenn man zum ersten Mal dabei ist, hat man viele neue Eindrücke, viele Situationen, aus denen man etwas mitnehmen kann. Ich hätte mich sehr für die Mannschaft gefreut, wenn wir das Spiel noch gewonnen hätten. Leider haben wir kurz vor Schluss die Chance zum 2:1 nicht genutzt. Auch persönlich hätte ich bei meinem Einstand gerne einen Sieg erlebt, aber auch mit dem 1:1 in Italien können wir gut leben.“ Er identifiziert sich voll und ganz mit seiner Aufgabe bei der deutschen Nationalmannschaft. Auch das samstägliche Spitzenspiel gegen den FC Bayern München spielt derzeit in seinen Gedanken noch keine Rolle, wie er „DFB.de“ verraten hat: „Im Moment befasse ich mich nur mit meinen Aufgaben für den DFB und in der Nationalmannschaft. Die Bundesliga zählt für mich erst wieder, wenn wir wieder in Dortmund sind.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Roman Weidenfeller, Deutschland, Italien, England, Nationalmannschaft, Rene Adler, Manuel Neuer, Borussia Dortmund
Datum: 19.11.2013 10:59 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-dfb-keeper-weidenfeller--%84-ich-habe-das-gefuehl--dass-ich-von-tag-zu-tag-immer-besser-werde%93-8983.html


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