DFB-Assistenztrainer Flick rechtfertigt das Polen-Länderspiel

Für Hansi Flick wird die anstehende Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien das letzte Turnier als Co-Trainer von Bundestrainer Joachim Löw werden. Danach wird er auf den Posten des Sportdirektors wechseln. So langsam beginnt die Vorbereitung auf das anstehende Weltturnier. Am morgigen Dienstag gibt es ab 20.45 Uhr gegen Polen die erste Testpartie gegen Polen, wo viele junge Spieler sich beweisen können. Die Spieler von Borussia Dortmund und Bayern München bereiten sich in diesen Tagen noch auf das DFB-Pokalendspiel vor. Auf der Pressekonferenz vor dem Polen-Spiel hat sich der ehemalige Trainer von 1899 Hoffenheim nun über einige Themen intensiv äußern können. Auch Stürmer und Debütant Kevin Volland hat sich nun gegenüber „DFB.de“ zu Wort gemeldet.

Zehn Spieler aus dem erweiterten WM-Kader dabei

Von einigen Experten ist das kommende Spiel des DFB-Teams gegen Polen ein Muster ohne Wert. Flick sieht dieses Testspiel jedoch auch als echte Bewährungsprobe für einige WM-Kandidaten: „Es sind zehn Spieler des erweiterten WM-Kaders dabei. Uns ist es aber auch wichtig gewesen, den zweiten, dritten Spieler auf einer Position näher kennenzulernen - und solche Spiele sind dazu da. Ein Lob muss ich in diesem Zusammenhang an die Bundesligavereine weitergeben, dass die Qualität an Nachwuchsleuten enorm ist. Die Spieler, die zum ersten Mal dabei sind, haben die Chance, sich zu zeigen."

„Die Spieler, die das erste Mal dabei sind, haben nichts zu verlieren“

Deshalb glaubt er auch keineswegs, dass die Motivation sich ein wenig geringer ausdrucken wird, da einige Spieler ihr Debüt im Team mit dem Bundesadler geben werden. Er fordert von den jungen Spielen nun Leistung in diesem WM-Vorbereitungsmatch: „Ich glaube, dass eine Mannschaft auf dem Platz stehen wird, die tollen Fußball spielen wird. Alle werden das Letzte aus sich herausholen, damit wir gegen Polen ein tolles Spiel machen. Die Spieler, die das erste Mal dabei sind, haben nichts zu verlieren, viele präsentieren sich zum ersten Mal auf dieser Bühne. Jeder Nachwuchsspieler hat ein Ziel: die Nationalmannschaft. Da sind sie jetzt angekommen und haben die Bühne für sich.“

„Wir haben eine bestimmte Spielphilosophie“

Eine bestimmte Grundformation ist schon längst zusammengestellt worden. Das Risiko vor dem Polen-Spiel könnte darin bestehen, dass diese Mannschaft in der Konstellation so noch nie zusammengespielt hat. Flick zeigt sich gespannt: „Wir haben eine bestimmte Spielphilosophie und danach die einzelnen Spieler nach Positionen ausgesucht, allerdings auch flexible Spieler, die variabel einsetzbar sind. Es ist ein Kader, der in dieser Konstellation noch nie zusammengespielt hat, aber eine Trainingseinheit genügt, um die Mannschaft auf das Spiel vorzubereiten."

Flick glaubt an höhere Qualität als bei WM 2010

Im Vergleich zur letzten Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika zeigt sich das deutsche Team in einer besseren Vorbereitung, denn auch die Fähigkeiten der einzelnen Spieler schätzt Flick nun höher ein. Beim letzten Weltturnier wurde Deutschland Dritter, sodass nun der Titel das angestrebte Ziel sein sollte. Flick möchte lieber über die Qualität der Mannschaft sprechen: „Wir sind froh, dass wir so eine Qualität im Kader haben. Wenn die Mannschaft lange zusammen ist, haben wir es immer hinbekommen, sie auf einem Topniveau zu haben. Ab dem 21. Mai haben wir zehn Tage Zeit. Wir sind auf jeden Fall weiter als 2010.“ Mitte dieser Woche wird der Kader für das Trainingslager in Südtirol bekannt gegeben werden. Flick nennt den Zeitplan: „Wir haben uns bewusst darauf verständigt, uns anzuschauen, wie die Spieler sich heute und morgen präsentieren. Am Mittwoch oder Donnerstag werden wir dann den Kader für Südtirol bekanntgeben."

„Ich werde mit Freude ins Spiel gehen“

Mit zehn Treffern für die TSG 1899 Hoffenheim in der abgelaufenen Spielzeit hat Kevin Volland bereits unter Beweis stellen können, dass er über ausgezeichnete Qualitäten verfügt. Er muss schon viel falsch machen, damit er für die anstehende Weltmeisterschaft nicht nominiert wird. Immerhin wurde er Mario Gomez und Max Kruse vorgezogen und stellt neben Miroslav Klose den zweiten Angreifer. Gegen Polen könnte es für den Spielführer der U21-Nationalmannschaft zum Länderspieldebüt kommen. Der 21-Jährige will sich bewusst nicht verrückt machen, wenn er sagt: „Ich werde mit Freude ins Spiel gehen, wenn ich meine Einsatzzeit bekomme. Ich versuche, mich hier gut zu präsentieren, will ein gutes Abschlusstraining machen und freue mich dann aufs Spiel."

„Ich habe nichts zu verlieren“

Verraten hat er der Presse immerhin schon seine Lieblingsposition: „Ich habe in der Jugend hauptsächlich Stoßstürmer gespielt und in den letzten Spielen in Hoffenheim auch. Dort fühle ich mich sehr wohl, das liegt mir als robustem Spieler auch." Zugleich zeigt er sich gegenüber „DFB.de“ hochmotiviert, was das anstehende Weltturnier betrifft. Er weiß, dass er in diesem Fall nur gewinnen kann und seine Chance nutzen möchte: „Wenn man die Chance auf eine WM bekommt, will man die auch nutzen. Dass ich gegen Polen dabei sein kann, ist aber auch schon Ehre genug. Ich habe nichts zu verlieren." Zudem hat er auch erzählen können, wie seine Gefühlswelt beim Anruf von Assistenztrainer Flick verrückt gespielt hat: „Ich habe beim Anruf von Hansi Flick über das ganze Gesicht gestrahlt und es gleich meiner Familie erzählt. Wir haben uns alle riesig gefreut."

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