Das Transfertheater um abwanderungswilligen Schürrle


Dieser 1:0-Sieg von Bayer Leverkusen beim Hamburger SV war offensichtlich die letzte Partie von Andre Schürrle für den Werksklub. Direkt nach dem Abpfiff hat der 22-jährige Offensivspieler erstmals offen von seinen Plänen für die Zukunft, die wohl beim amtierenden Champions-League und Europapokal-Sieger FC Chelsea London liegen sollen. Bayers-Sportchef Rudi Völler arbeitet derweil schon an möglichen Alternativen, um diesen Verlust kompensieren zu können.

„Ich gehe davon aus, dass es mein letztes Spiel für Bayer war“
Gegenüber der „Bild-Zeitung“ hat der deutsche Nationalspieler Schürrle unmittelbar nach dem Schlusspfiff deutlich gemacht, dass er diese Hängepartie keineswegs gut gefunden hat: „Ich gehe davon aus, dass es mein letztes Spiel für Bayer war. Es war die letzten zwei Monate eine brutale Zeit. Immer dieses Hin und Her. Leverkusen bekommt doch alles, was sie wollen. Es war jetzt an der Zeit, auch mal was zu sagen.“ Schon im letzten Jahr kam erstmals das Interesse des englischen Spitzenklubs auf, welches mit einer stattlichen Ablösesumme von weit über zwanzig Millionen Euro noch garniert werden soll.

Zünftiger Geldregen durch Champions League
Bayer Leverkusen wird zukünftig ein warmer Geldregen bevorstehen, denn neben den enormen Einnahmen durch die Champions-League-Gelder werden sicherlich auch die Schürrle-Transfereinnahmen in die Mannschaften reinvestiert werden können. Völler erklärte sich dazu wie folgt: „Wir arbeiten an Alternativen. Und wenn wir eine der Alternativen kriegen, machen wir es.“ Deshalb wird in den kommenden Tagen offensichtlich noch kein Vollzug in dieser Angelegenheit gemeldet werden. Bayer 04 sondiert den Markt und derzeit ist noch nicht vollends gelöst worden, welchen Spielertyp die Leverkusener denn tatsächlich verpflichten wollen. Der 2011 aus Mainz verpflichtete Schürrle gilt als absoluter Tempodribbler, der zudem extrem lauf- und schussstark ist. Durch die Champions League wird sich sicherlich ein interessanter Spieler anlocken lassen.

Gemeinsamkeit zwischen Herrlich und Schürrle
Bis zum 30. Juni 2016 ist sein Vertrag datiert. Schürrle drängt grundsätzlich schon seit einem Jahr auf einen vorzeitigen Abschied aus Leverkusen, weil er sich den Kindheitstraum erfüllen möchte, dass er bei einem absoluten europäischen Spitzenverein spielen möchte. Einen Kicker weiterhin unter Vertrag zu haben, der schon seit mehreren Monaten sich mit Abwanderungsgedanken plagt, ist nicht verständlich, zumal eine stattliche Ablösesumme in Höhe von weit mehr als 20 Millionen Euro für die Finanzfachmänner von Bayer Leverkusen ebenfalls durchaus interessant sein könnte. Es treten unweigerlich Parallelen zum Fall von Heiko Herrlich im Sommer 1995 auf, wo der damalige Stürmer von Borussia Dortmund auf ein ähnliches Versprechen des Vereins gehofft hatte und nach Dortmund wechseln wollte. Gladbachs damaliger Manager Rolf Rüssmann jedoch hatte offensichtlich keine Kenntnisnahme dieses Wortes. So hat man sich vor dem Arbeitsgericht getroffen. Der BVB zahlte an die Gladbacher letztlich eine überaus annehmbare Ablösesumme von kolportieren elf Millionen Euro.

Völler liest Schürrle die Leviten
Hinzu kommt die Tatsache, dass beide Spieler Herrlich 1995 und Schürrle 2013 beim Großteil der eigenen Anhänger nicht wirklich beliebt sind. Grund dafür ist der offensiv vorgetragene Abwanderungsgedanke von Schürrle. In gewissen Fanforen wird im Zusammenhang mit Schürrle sogar von Charakterlosigkeit gesprochen. Wenn der hochveranlagte dynamische Spieler tatsächlich in den nächsten Wochen den Verein verlassen sollte, dann werden die Bayer 04-Anhänger diesem Spieler nicht unbedingt exzessiv nachtrauern. Auch die Tatsache, dass Rudi Völler vor den Journalisten, Mitspielern und Vereinsverantwortlichen Schürrle auf deutliche Art und Weise die Leviten gelesen hat, ist ein Zeichen, dass Spieler und Trainer nicht mehr unbedingt harmonisch zukünftig zusammenarbeiten können. Es wird zu einem Wechsel kommen. Dafür muss man kein Prophet sein.

Quelle: rp-online.de ; bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Bayer 04 Leverkusen; Schürrle; Völler; FC Chelsea London
Datum: 20.05.2013 16:40 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-das-transfertheater-um-abwanderungswilligen-schuerrle-5612.html


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