Das Comeback der Düsseldorfer Ultras – 1:1-Remis gegen Mainz


Dieses 1:1-Unentschieden zwischen Fortuna Düsseldorf und dem FSV Mainz 05 war besonders für die Gastgeber aus der Landeshauptstadt zu wenig, denn nun beträgt der Abstand auf den Relegationsplatz-„Besetzer“ FC Augsburg sieben Zähler. Mit neun Punkten Vorsprung auf diesen ominösen Relegationsplatz würde sich vieles sicherlich deutlich erfreulicher darstellen. Beim Kenntnisstand über die Leistungsfähigkeit der Fortunen und der unmittelbaren Abstiegskonkurrenz darf jedoch zweifelsfrei behauptet werden, dass bei einem normalen weiteren Saisonverlauf für den Bundesliga-Aufsteiger aus Düsseldorf nicht mehr allzu viel passieren dürfte. Allerdings gibt es besonders in der Saisonendphase einige kuriose Ergebnisse. Vorsicht sollte also definitiv geboten sein.

Die Unterstützung durch die eigenen Zuschauer dürfte ihnen dabei sicher seien, denn die Ultras haben unlängst in einem offenen Brief an die Fanszene von Fortuna Düsseldorf mitgeteilt, dass es zukünftig wieder eine bedingungslose Unterstützung durch die eigene Anhängerschaft geben wird. Und im Schreiben dazu hieß es konkret: „Für Fortuna stehen die entscheidenden Wochen im Kampf um den Klassenerhalt bevor und es ist an der Zeit, gemeinsam mit der gesamten Fanszene als Einheit hinter der Mannschaft zu stehen.“ Anfang des Jahres wurde durch die Ultravereinigung Düsseldorf klargestellt, dass die Unterstützung im Stadion für die nächste Zeit eingestellt werden sollte. Als Grund dafür wurde genannt: „Die Gründe für diesen Schritt waren interne Probleme und Unstimmigkeiten, sowie die Einsicht, dass wir unseren Zielen und Ansprüchen in den letzten Monaten nicht mehr gerecht werden konnten.“ Und vor dem wichtigen, gestrigen Spiel gegen den FSV Mainz 05 haben die bedingungslosen Unterstützer des Vereins folgende Zeilen auf ihre Homepage geschrieben: „Wir sind uns bewusst, dass auch wir in der Vergangenheit Fehler gemacht haben und der nötige Respekt gegenüber anderen Fortuna-Fans hin und wieder zu kurz gekommen ist. Auch wurden manche Entscheidungen unzureichend kommuniziert, wodurch Spekulationen und Mutmaßungen Tür und Tor geöffnet wurden. Dessen sind wir uns bewusst und es ist unser erklärtes Ziel, diese Fehler in Zukunft nicht zu wiederholen.“

Und es gibt eine klare Aussage der Ultras, die wie folgt lautet: „Die Fan- und Ultraszene in Düsseldorf zeichnet sich bereits seit der Jahrtausendwende durch ein tolerantes und offenes Umfeld aus, in dem für Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art kein Platz ist.“ Und sie fügen hinzu: „An dieser Einstellung hat sich unsererseits nichts geändert und wird sich auch nie etwas ändern!“

Dieses Ultrathema ist enorm wichtig für einen Verein, der besonders auch von seinen Emotionen lebt. Im gestrigen Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 hat die Fortuna den Abstand auf den Relegationsplatz immerhin auf einen weiteren Punkt erhöhen können. Letztlich war das 1:1-Unentschieden gegen einen Europapokalaspiranten ein durchaus gerechtes Ergebnis, denn auch die jüngste Historie sprach nicht unbedingt für die Rheinländer, was auch Fortunas-Spielführer Andreas Lambertz gegenüber der „Rheinischen Post“ deutlich machte: „Wir haben von den Mainzern schon mehrfach einen auf den Hintern bekommen.“ Und F95-Trainer Norbert Meier bilanzierte: „So gesehen ist ein 1:1 in Ordnung. Schade ist nur, dass wir heute eine richtig gute Leistung geboten haben, und deshalb war mehr drin.“ Gleichzeitig bemängelte er jedoch die Effizienz im Abschluss: „Hundertprozentig zufrieden kann ich diesmal nicht sein. Wir hatten die besseren Chancen, und daraus hätten wir Kapital schlagen müssen.“

Mit einem Eigentor von Mainz-Defensivspieler Bo Svensson begann der Torreigen. In hohem Bogen ist die Kugel über den etwas verdutzt wirkenden 05-Schlussmann Christian Wetklo geflogen. Zuvor hat Andreas Lambertz einen Flankenball schlagen können, den Angreifer Dani Schahin verlängert. Etwas irritiert wirkend, fabrizierte der dänische Ex-Nationalspieler schließlich das Eigentor.

Letztlich war der Ausgleichstreffer der Rheinhessen auf einen Schnitzer von Keeper Fabian Giefer zurückzuführen, der einen leicht zu parierenden Ball durch die Hände gleiten ließ. Und sein tschechischer Abwehrkollege Jan Latka versuchte Partei für den Torhüter zu ergreifen: „Fabian ist ein großartiger Torwart“, so der Defensivhaudegen, der hinzufügte: „Wir werden ihm jetzt sicher keinen Vorwurf machen, denn er hat uns schon oft den Hals gerettet.“ Es gab noch weitere Tormöglichkeiten. Vor allem auf Seiten der Fortuna. Es gelang jedoch zu selten die Mainzer-Abwehr auszuhebeln. Deshalb kam Meier zu der folgerichtigen Analyse: „Manchmal muss man einfach akzeptieren, dass es mal nicht klappt.“ Ebenso nicht unzufrieden präsentierte sich Mainz-Trainer Thomas Tuchel, der gegenüber der „Rheinischen Post“ deutlich machte: „Für uns war heute nicht mehr drin. Haken dran, mit dem Punkt kann ich bestens leben.“

Quelle: rp-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FSV Mainz 05; Fortuna Düsseldorf; Meier; Svensson; Wetklo; Giefer; Schahin
Datum: 04.03.2013 21:05 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-das-comeback-der-duesseldorfer-ultras-–-1-1-remis-gegen-mainz-4420.html


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