BVB-Boss-Rauball sieht Einheit als Stärke

Die Erleichterung nach dem knappen 1:0-Heimsieg über Borussia Mönchengladbach war im Lager von Borussia Dortmund wahrlich gewaltig. Nun konnte der BVB durch diesen knappen Erfolg gegen den Europa League-Vertreter auf den Nichtabstiegsplatz 15 springen. Wohl wissend, dass zehn Punkte nach elf Partien für die eigenen Ansprüche deutlich zu wenig sind. Die Tabelle der Bundesliga ist in dieser Saison allerdings so ausgeglichen besetzt, dass auch weiterhin für den Achtelfinalisten der Champions League alles möglich ist. Nun hat sich Vereins-Präsident Dr. Reinhard Rauball zu dieser Thematik auf der Vereinshomepage von Borussia Dortmund intensiv zu Wort gemeldet. Auch gibt er ausführlich Auskunft zur nahenden Mitgliederversammlung, die am 23. November in der Westfalenhalle zu Dortmund stattfinden wird.

„Unser Kader hat hohe Qualität“

Beim Blick auf die Tabelle fällt schnell auf, dass der Abstand auf die Europa-Pokalplätze durchaus erreichbar erscheint. Sieben Punkte Rückstand haben die Schützlinge von Trainer Jürgen Klopp auf den Europa-League-Rang sechs, den aktuell Bayer 04 Leverkusen besetzt. Die Qualität der Dortmunder-Mannschaft ist enorm. Dies haben sie eindrucksvoll auch in der Champions League unter Beweis stellen können, als sie aus den bisherigen vier Partien gleich viermal gewinnen konnten. Rauball glaubt an die Qualität der Mannschaft und hofft, dass das volle Leistungspotential möglichst bald abgerufen werden kann: „Unser Kader hat hohe Qualität. Ich hoffe und wünsche, dass wir von weiteren Verletzungen verschont bleiben und dass diejenigen Spieler, die bislang unter Verletzungen gelitten haben, so schnell wie möglich jene 100 Prozent des Leistungsvermögens erreichen, die erforderlich sind, um in einer so ausgeglichenen Liga Siege einzufahren. Wir sollten uns aber nicht damit beschäftigen, was Ostern oder am Ende der Saison sein könnte, sondern wir müssen uns auf den jeweils anstehenden Gegner fokussieren.“

Nachwuchsarbeit als Trumpf

Ganz wichtig ist für Borussia Dortmund auch die Nachwuchsarbeit. So konnte die U17-Mannschaft die Deutsche Meisterschaft in diesem Sommer feiern, während die U23-Mannschaft in der 3. Liga spielt und aktuell die stärkste zweite Mannschaft in ganz Deutschland stellt. Über die Perspektividee des Vereins kann der BVB-Boss folgendes sagen: „Sie hat ebenso wie die Bundesligamannschaft zu viele Spiele unnötig verloren, obwohl sie im Spielverlauf die Weichen zunächst anders gestellt hatte. Auch hier verfügen wir aber über Qualität. Es entspricht der Philosophie von Borussia Dortmund, Spielern auf hohem Niveau Praxis zu geben, um sich so weiterzuentwickeln, dass ein Einsatz in der Bundesliga kein Risiko ist.“

„Wir haben in den 90er Jahren Zeichen gesetzt“

Über die Resultate der Jugendmannschaften weiß er folgendes zu berichten: „Wir haben in den 90er Jahren Zeichen gesetzt, was die Erfolge anbelangt. Wir müssen aber unterscheiden, was den Mannschaftserfolg und was die Ausbildung der jeweiligen Spieler betrifft. Nicht immer spielen in den Teams die besten Akteure ihrer Altersstufe. Ob damals Nuri Sahin oder ob noch gar nicht so lange her Mario Götze – um mal zwei Namen zu nennen –,  werden immer wieder Spieler eine Altersklasse nach oben gezogen. Unsere A- und unsere B-Jugend nehmen dennoch aktuell den zweiten Tabellenplatz ein, und es macht Spaß, ihnen zuzugucken. Wer das Finale in Leipzig gesehen hat, dem wird nicht bange, was den Nachschub an Nachwuchs anbelangt.“

Verein wird gestärkt

Ganz wichtig ist die Tatsache, dass sich Borussia Dortmund vor allem auch als Fußballverein trotz der wirtschaftlichen Entwicklung sieht. So ist nun bekannt geworden, dass die Kommanditgesellschaft auf Aktien ihren Aufsichtsrat von sechs auf neun Mitglieder erweitern wird. Zwei Vorstandsmitglieder werden dort in Zukunft vertreten sein. Dazu hat Rauball auch eine klare Meinung: „Wir stellen nicht nur zwei Mitglieder, sondern in Gerd Pieper auch den Vorsitzenden dieses Gremiums. Wir wollen einem – wenn auch falschen – Eindruck entgegensteuern, dass durch die Kapitalerhöhungen und die Bildung strategischer Partnerschaften die Entscheidungsebene verlagert werden könnte. Das ist nicht der Fall. Die Geschäftsführungs-GmbH, die für das operative Geschäft maßgeblich ist, steht weiterhin zu 100 Prozent in der Inhaberschaft des eingetragenen Vereins, und es nicht beabsichtigt, auch nur ein Prozent davon abzugeben.“

Konstanz im Vorstand

Auf der baldigen Mitgliederversammlung werden auch Wahlen durchgeführt werden. Der Jurist erklärt dazu Einzelheiten: „Ich habe dem Vorsitzenden des Wahlausschusses, Dr. Winfried Materna, den Vorschlag unterbreitet, sowohl Gerd Pieper als Stellvertreter des Präsidenten als auch Dr. Reinhold Lunow als Schatzmeister abermals der Mitgliederversammlung zur Wahl vorzuschlagen. Anderweitige Vorschläge sind bisher nicht bekanntgeworden. Und ich rechne auch nicht damit, weil beide in der Vergangenheit glänzende Arbeit geleistet haben. Das rechtfertigt allemal eine Wiederwahl für weitere drei Jahre. Das gleiche gilt für die Kassenprüfer Stefan Klos und Josef Schneck.“

Treue BVB-Fans

Beeindruckend ist wahrlich die enorme Unterstützung und Treue durch die Dortmunder-Zeit, die auch in der aktuell schwierigen Situation in der Bundesliga eine echte Solidarität beweisen können. In jeder Woche gibt es so immerhin 200 neue Mitglieder zum BVB. Ein klares Indiz dafür, dass es auch in schlechten Zeiten zum Verein gestanden. Ein Punkt, der Dr. Reinhard Rauball sichtlich stolz macht: „Das ist eine Stärke, die Mitglieder und Fans von Borussia Dortmund immer wieder mal bewiesen haben, als ihr Engagement gefordert war oder als sie es von sich aus an den Tag gelegt haben, wie es beispielsweise nach dem Spiel gegen Hannover 96 der Fall war, als die Mannschaft entgegen allen Üblichkeiten nicht ausgepfiffen, sondern von der Südtribüne gefeiert wurde. Das war ein starkes Zeichen, was die innere Geschlossenheit des BVB anbelangt.“

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