Bundestrainer Löw warnt vor den Dänen

Nun gibt es also das enorm wichtige letzte Gruppenspiel gegen Dänemark für die deutsche Elf. Deutschland hat sich bisher als einziges Team im Turnier schadlos gehalten, denn mit sechs Punkten aus zwei Spielen gegen die Mitfavoriten aus Portugal und den Niederlanden konnte man die Maximalausbeute holen. Der Fokus liegt nun auf das dänische Team, die ihrerseits mit einem Sieg als Gruppenerster ins Viertelfinale einziehen würden. Andere Thematiken wie Torschützenkönig, bester Spieler oder EM-Titel sind für Bundestrainer Joachim Löw in diesen Tagen völlig irrelevant.

So erklärt er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel: „Ich will jetzt nichts hören von Dingen, die möglicherweise in zwei Wochen sein können.“ Die Ausgangsposition ist klar. Bereits mit einem Punktgewinn gegen den nördlichen Nachbarn kann Löws Team die Gruppe gewinnen. An eine mögliche Schonung für einige Stammspieler verschwendet er keinerlei Gedanken. Er möchte seine vermeintlich stärkste Mannschaft aufbieten. Wie die im Konkreten aussehen wird, ließ er im Raum stehen. Klar ist für ihn hingegen: „Schonen wird es nicht geben.“ Ausdrücklich betonte er jedoch, dass er damit mögliche Veränderungen nicht ausschließen würde, denn „wenn ich Wechsel vornehme, dann, weil ich der Überzeugung bin, dass die Entscheidung für diesen Gegner, für diesen Tag, für diese Mannschaft und für unsere Spielweise genau das Richtige ist.“
Es wird immer viel spekuliert über die Stärken und Schwächen der einzelnen Gegner. Die Vorrundengruppe mit Portugal, Holland und Dänemark konnte ein halbes Jahr intensiv analysiert werden. Für viele ist Dänemark das individuell am schwächsten besetzte Team. Jedoch ist die mannschaftliche Geschlossenheit beeindruckend, mit der auch die Niederlande besiegt werden konnte. Löw hat eine sehr hohe Meinung über den letzten Vorrundengegner: „Unsere Scouting-Abteilung hat uns schon vor zwei oder drei Monaten deutlich gemacht, dass Dänemark eine sehr gute Rolle in unserer Gruppe spielen kann.“
Auch im letzten Spiel gegen Portugal präsentierte sich das Team vom ehemaligen Bundesliga-Trainer Morten Olsen als sehr kompakt und vor allem mit einer ausgezeichneten Moral gesegnet. Nach einem 0:2 Rückstand konnte „Danish Dynamite“ einen 2:2 Ausgleich erzielen, bevor wenige Augenblicke vor Ende Varela zum Siegtreffer für die Südeuropäer treffen konnte. Mit Stürmer Nicklas Bendtner, den Mittelfeldspielern William Kvist und Christian Eriksen und dem Abwehrchef Daniel Agger verfügen die Dänen über eine starke Achse, die auch mit spielerischen Fähigkeiten zu überzeugen weiß. Gefährlich ist die Situation allemal denn vom Gruppensieg bis zum vorzeitigen Ausscheiden ist alles möglich für die „Bundesadler“.
Löw ist sich der schweren Aufgabe durchaus bewusst, wenn er sagt: „Wir wissen, dass das Spiel unglaublich schwer sein wird.“ Und fügt anerkennend hinzu: „Dänemark hat eine Mannschaft, die es versteht, ihre Aufgaben mit stoischer Ruhe zu erledigen. Sie spielen homogen, abgeklärt, reif und dynamisch.“ Diese Kombination ist extrem gefährlich, auch wenn diese Aufgabe als nicht unlösbar erscheint. Als klarer Favorit gilt hingegen die deutsche Mannschaft. Selbstbewusst nach den beiden Auftaktsiegen nimmt sie diese Rolle auch an. Das Ziel des Bundestrainers ist klar definiert: „Wir wollen ein gutes Spiel machen, wir wollen gewinnen.“

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