Bundestrainer Löw: „Wir wollten zeigen, dass der Gegner nicht auf Augenhöhe mit uns ist“


Dieser 3:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft über den zuvor so kecken Nachbarn aus Österreich war eine echte Demonstration der Stärke des DFB-Teams. Nach Toren von Miroslav Klose, Toni Kroos und Thomas Müller war dieser deutliche Sieg hochverdient. Besonders die Defensivleistung stand im Fokus der allgemeinen Beobachtung. Im Gespräch mit „DFB.de“ hat sich nun Bundestrainer Joachim Löw nun zu dieser Thematik und auch zum eingestellten Torrekord von Miroslav Klose umfassend geäußert.

Bundestrainer Löw: „Wir wollten zeigen, dass der Gegner nicht auf Augenhöhe mit uns ist“
Bild: dfb.de
„Letztendlich zählt der Sieg“

Über die Bedeutung dieses Erfolgs kann er folgendes berichten: „Das ist erfreulich, aber letztendlich zählt der Sieg. Wir waren ein paar Tage zusammen, haben an verschiedenen Dingen gearbeitet, haben auch über manche Dinge gesprochen. Wir wollten zeigen, dass der Gegner nicht das Gefühl hat, er ist auf Augenhöhe mit uns. Wir wollten bestimmen, wie der Gegner spielt. Wir wollten unser eigenes Spiel machen. Die Jungs haben das überragend gut gemacht.

„Wir waren der hochverdiente Sieger.“

„Die Intensität, mit der die vorderen Spieler gearbeitet haben, war schon gut“
Von vielen Experten ist ganz besonders die Defensivarbeit ausdrücklich gelobt worden, da nur wenige Tormöglichkeiten der offensivstarken Österreicher zugelassen wurden: „Es gab immer Phasen, wo wir das besser hätten lösen können. Letztendlich war aber die Intensität, mit der wir den Gegner attackiert haben, wesentlich höher als in den letzten Spielen. Wir haben früh gestört und Österreich damit so ein bisschen den Zahn gezogen. Sie waren gezwungen, lange Bälle zu spielen, die wir ohne Probleme mit unserer Innenverteidigung abgefangen haben. Die Intensität, mit der die vorderen Spieler gearbeitet haben und den Gegner unter Druck gesetzt haben, war schon gut.“

„Man kann nicht immer verhindern, dass der Gegner Torchancen hat“

Trotz der klaren Verbesserung ist Löw jedoch davon überzeugt, dass es noch einige Punkte gibt, die in Zukunft noch besser gemacht werden können. Denn auch er weiß, dass der Prozess noch längst nicht vollständig abgeschlossen worden ist: „Das ist ein ständiger Prozess. Es gibt immer Dinge, an denen man als Trainer erkennt, dass es nicht 100 Prozent funktioniert. Aber wenn wir uns intensiv damit beschäftigen, klappen die Dinge. Man kann nicht immer verhindern, dass der Gegner Torchancen hat. Aber am Ende liegt es immer an der ganzen Mannschaft. Am Ende müssen elf Spieler auf dem Platz umschalten, müssen defensiv arbeiten mit der höchstmöglichen Intensität - und die war bei weitem besser als gegen Paraguay. Was den Kopf betrifft, diese Defensivarbeit zu leisten, war das schon sehr gut.“

„Kloses Tor hat die Gegenwehr von Österreich gebrochen“

In den letzten Wochen und Monaten ist immer wieder der Torrekord von Gerd Müller äußerst intensiv angesprochen worden. Für Löw ist es nun sehr erleichternd, dass Klose mit seinem Treffer zum 1:0-Führungstreffer diese Diskussionen endlich beenden konnte: „Die letzten Spiele ist immer darüber diskutiert worden. Das ist für ihn wahnsinnig erfreulich. Es ist gut, dass das Thema nicht mehr ständig vor den Spielen aufkommt. Ich freue mich für ihn, das Tor hat die Gegenwehr von Österreich etwas gebrochen.“ Trotz seiner mittlerweile schon 35 Jahren agiert Klose ausgesprochen professionell, spritzig und abschlussstark. Sicherlich macht der gebürtige Pole nicht mehr seinen berühmten „Klose-Salto.“ Dennoch schätzt Löw den langjährigen Nationalspieler sehr: „Das Geheimnis ist ganz einfach seine Professionalität, sein Kopf, sein Wille auf diesem hohen Niveau zu bleiben, nicht nachzulassen. Wenn er seine körperliche Fitness hat, ist Miro immer in jedem Spiel für Tore gut, für klasse Laufwege, für gute Kombinationen. Er ist ein außergewöhnlicher Stürmer. In dieser Form ist Miro für die Mannschaft wahnsinnig wichtig.“

„Vielleicht hat Hummels noch nicht so die Sicherheit“

Für viele Beobachter etwas ungewöhnlich war, dass Löw in der Verteidigung auf Per Mertesacker und Jerome Boateng gesetzt hat und dafür der Dortmunder Mats Hummels mit einem Bankplatz Vorlieb nehmen musste. Löw begründet diese Entscheidung wie folgt: „Mats Hummels ist ein sehr guter Innenverteidiger. Ich habe ihn in den letzten Spielen bei Dortmund gesehen. Vielleicht hat er noch nicht die Sicherheit. Jerome Boateng hat aufgrund seiner Spiele bei Bayern diese Chance verdient.“

„Unser Ziel ist es immer gewesen, die Gruppe zu gewinnen“

Nach dem verdienten wie überzeugenden 3:0-Heimsieg über den Rivalen aus Österreich steht die deutsche Nationalmannschaft nach sechs Siegen und einem Unentschieden aus sieben Partien mit 19 Punkten sehr souverän an der Tabellenspitze. Der Vorsprung auf die zweitplatzierten Schweden beträgt immerhin fünf Punkte. Drei Spiele müssen in der Qualifikationsgruppe C noch bestritten werden. Neben dem Spiel bei den Färöer Inseln am kommenden Dienstag gibt es noch das schwere Auswärtsspiel in Schweden und das Heimspiel in Köln gegen Irland. Gewaltige Zweifel am Gruppensieg des deutschen Teams besitzt Löw jedoch keineswegs, wie er „DFB.de“ anvertraut hat: „Das ist immer klar unser Ziel gewesen, dass wir die Gruppe gewinnen. Wir haben fünf Punkte Vorsprung. Die Schweden haben gewonnen und auch noch das direkte Duell gegen uns. Wenn wir unsere Dinge so erledigen wie gegen Österreich, dass wir auf den Färöern und gegen Irland gewinnen, denke ich, dass wir das schaffen.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Joachim Löw, Österreich, Deutschland, Miroslav Klose
Datum: 07.09.2013 12:00 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-bundestrainer-loew--„wir-wollten-zeigen--dass-der-gegner-nicht-auf-augenhoehe-mit-uns-ist“-7455.html


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