Bundestrainer Löw: „Ich bin begeistert von Brasilien“


Der derzeit stattfindende Confed-Cup in Brasilien ist wahrlich eine ausgezeichnete Möglichkeit für die deutsche Nationalmannschaft um Land und Leute, aber vor allem auch die Konkurrenten um den WM-Titel näher kennen zu lernen. Der deutsche Bundestrainer Joachim Löw ist zusammen mit seinen Assistenten Hansi Flick und Manager Oliver Bierhoff nach Brasilien gereist, um sich vor Ort einen guten Eindruck von den allgemeinen Bedingungen machen zu können. In einem Jahr startet die WM, dessen Titel von den DFB-Kickern geholt werden soll. Im Gespräch mit dem „Sport-Informations-Dienst“ äußert Löw sich nun über verschiedene Themen.

„Bei mir ist die Vorfreude auf die WM noch einmal extrem gestiegen“
So sagt er folgendes über seine gemachten Eindrücke vor Ort: „Ich bin begeistert von Brasilien, obwohl es hier organisatorisch die eine oder andere Schwierigkeit gegeben hat. Aber die Begeisterung der Leute, ihre große Freude am Fußball, ist etwas Wunderbares. Egal, wo man hinkommt: Die Stadien sind gefüllt, es herrscht eine unglaubliche Stimmung. Bei mir ist die Vorfreude auf die WM noch einmal extrem gestiegen.“

„Natürlich haben wir die Proteste über die Medien mitbekommen“
In den deutschen Medien ist vor allem auch die erhöhte Protestbereitschaft der Brasilianer ein echtes Thema gewesen. Löw hat dies live vor Ort auch mitbekommen, wie er gegenüber dem „sid“ auch verraten hat: „Natürlich haben wir die Proteste über die Medien mitbekommen, direkt aber nur ein wenig in Fortaleza, als der Verkehr zum Stadion deshalb fast zusammengebrochen ist. Es ist schon verständlich, wenn die Leute für mehr Bildung und bessere Lebensbedingungen protestieren. Hierfür werden ja oft Großereignisse genutzt. Auch die brasilianische Mannschaft um Trainer Luiz Felipe Scolari hat mehr als Verständnis für die Demonstranten.“ Aufgrund dieser politischen Unruhen erhält aus sicherheitstechnischen Fragen auch die Quartierauswahl eine eminent wichtige Bedeutung, wie Löw deutlich macht: „Wir haben da einige Eindrücke gesammelt, werden die aber erst zu Hause auswerten und uns dann in Ruhe Gedanken machen, wo wir hingehen. Salvador da Bahia ist dabei eine von mehreren Optionen, aber wir haben auch noch zwei, drei andere wie etwa São Paulo oder Recife. Wir müssen uns da jetzt erst einmal die Vor- und Nachteile jedes Standortes vor Augen führen. Wann wir die Entscheidung dann fällen, steht noch nicht fest.“

„Gute körperliche Voraussetzungen sind erforderlich“
Ein weiteres Problem könnte tatsächlich auch die hohe Luftfeuchtigkeit sein, die ein lauf- und pressingorientiertes erheblich erschwert. Löw hat erkannt, dass Mannschaften aus Südamerika mit diesen Wetterverhältnissen deutlich mehr Erfahrung haben und teilt dies so auch mit: „Für europäische Mannschaften ist das in der Tat ungewohnt, darauf muss man sich einstellen, auch taktisch. Die Brasilianer oder Mexikaner, die ja hier beim Confed Cup dabei sind, aber auch Mannschaften wie Argentinien oder Ecuador haben da sicher mehr Erfahrung. Aber ich mache mir da keine großen Sorgen, wir haben vor dem Turnier ja auch ein bisschen Eingewöhnungszeit vor Ort.“ Ein mögliches Erfolgsrezept hat er auch schon parat, denn vor allem körperliche Stärke könnte erfolgsversprechend sein, wie Löw sich ausmalt, wenn er sagt: „Gute körperliche Voraussetzungen sind entscheidend, das wird eine wesentliche Rolle spielen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man je nach Spielplan zu weiten Reisen gezwungen ist. Und die Spiele, die wir hier gesehen haben, hatten fast ausnahmslos ein gutes Niveau, gutes Tempo - da hat man gesehen, dass man nur spielerisch eine Chance hat. Wer glaubt, hier mit destruktivem Fußball etwas gewinnen zu können, der täuscht sich gewaltig.“

„Die dort herrschenden Verhältnisse können vielleicht sogar ein Vorteil für uns sein“
Klar scheint für den Bundestrainer auch zu sein, dass er seinen Spielstil nicht unbedingt ändern möchte, da er sich auf eine Taktik festgelegt hat, die er auch mit aller Konsequenz durchführen möchte: „Wir werden sicher nicht unseren Spielstil umstellen können, sondern wir müssen versuchen, ihn auf den Platz zu bringen. Das Spiel unserer Mannschaft zeichnet ein gutes Umschaltspiel aus, und dass wir nach Ballbesitz schnell zum Torabschluss kommen - und zwar noch bevor der Gegner Zeit hat, sich neu zu formieren. Denn danach wird es schwieriger. Das ist im modernen Fußball essenziell - und darauf wird es 2014 in Brasilien ankommen. Deshalb können die hier herrschenden Verhältnisse vielleicht sogar ein Vorteil für uns sein.“ Für Joachim Löw und die deutsche Nationalmannschaft zählt bei der dritten gemeinsamen Weltmeisterschaft einzig und allein der Titel. Seit seinem Amtsantritt 2004 als damaliger Co-Trainer konnte zweimal ins Halbfinale vorgestoßen werden. Bei den zwei EM-Turnieren gab es eine Halbfinalteilnahme. 2008 verlor man mit 0:1 gegen Dauerrivalen Spanien im Finale in Wien.

Quelle: sid.de; dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Löw; Bundestrainer; DFB-Team; Brasilien; WM
Datum: 24.06.2013 19:41 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-bundestrainer-loew--„ich-bin-begeistert-von-brasilien“-6048.html
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