Bundestrainer Joachim Löw: „Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht“


Im letzten Länderspiel des Jahres konnte Joachim Löw einen prestigeträchtigen 1:0-Auswärtserfolg im Länderspielklassiker gegen England landen. Ein perfekter Abschluss im Länderspieljahr 2013. In seinem 101. Länderspiel konnte der Bundestrainer somit seinen 69. Sieg feiern. Seit 1976 hat es keine Niederlage im englischen Wohnzimmer „Wembleystadion“ für das DFB-Team gegeben. Nun spricht Löw im Gespräch mit „www.DFB.de“ äußert sich der Erfolgscoach nun zu diesem ganz besonderen Auswärtstriumph.

Bundestrainer Joachim Löw: „Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht“
Bild: dfb.de
„Der Sieg hier ist eine besondere Freude“

Deshalb macht er aus seiner Gefühlswelt kein Geheimnis, auch wenn er die Vorentscheidung doch etwas vermisst hat: „Dass wir hier gewonnen haben, in diesem ehrwürdigen Stadion, ist eine besondere Freude. Wir waren der absolut verdiente Sieger und haben das Spiel meist im Griff gehabt. Wir hatten eine sehr gute Ballsicherheit, haben es aber bei einigen guten Konter versäumt, frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen. Aber diese junge und auf acht Positionen veränderte Mannschaft hat das sehr gut gemacht, war hoch engagiert und konzentriert.“

Löw-Ärger bei schlecht gespielten Kontern

Und er fügt hinzu, dass besonders das Auslassen von vielversprechenden Torchancen ihn ein wenig unzufrieden haben werden lassen: „Ich war größtenteils zufrieden. Mich hat eben geärgert, dass wir die Konter und Chancen liegengelassen und kein zweites Tor erzielt haben. Da kann dann auch einmal der Ausgleich fallen bei einer Standardsituation oder einem Weitschuss. Über viele andere Dinge habe ich mich aber gefreut, deshalb bin ich absolut zufrieden.“

„Wir waren in den entscheidenden Spielen sehr präsent“

Mit der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien ist ein ganz wichtiges Etappenziel im Jahr 2013 erreicht worden. Allerdings gab es auch äußerst schwache Testpartien wie gegen die USA oder auch Paraguay, wo besonders die Defensive als ein Schwachpunkt sich erwiesen hat. Löw zeigt sich mit dem Länderspieljahr 2013 durchaus zufrieden, wenn er sagt: „ Ich schaue zufrieden zurück, wir haben einen guten Abschluss geschafft, haben in der Qualifikation neun Spiele gewonnen. Wir waren in den entscheidenden Spielen sehr präsent. Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht. Es gab auch wieder Rückschläge, aber diese Verletzungen von Bastian Schweinsteiger und Ilkay Gündogan oder jetzt Sami Khedira konnten wir bislang ganz gut kompensieren. Allerdings ist klar, dass wir diese Spieler im nächsten Jahr in einer Topform brauchen, auch einen Miroslav Klose oder Mario Gomez. Einige Spieler haben durch die Ausfälle eine Chance bekommen und sind auf einem guten Weg.“

„Beim Spiel im letzten Drittel fehlt uns Cleverness und Entschlossenheit“

Besonders im spieltaktischen Bereich haben die Löw-Schützlinge sich enorm verbessern können. 2012 war insgesamt kein gutes Jahr, weil vor allem das enttäuschende Ausscheiden gegen Italien bei der EM in Polen und der Ukraine ein ständiger Kritikpunkt gewesen ist. Löw hat spürbare Verbesserungen in diesem Jahr konstatieren können. Dennoch sieht er immer noch Steigerungspotential in Strafraumnähe: „Insgesamt haben wir uns als Mannschaft verbessert, defensiv zu arbeiten, wenn es darauf ankam - auch im Pressing. Was den Ballbesitz betrifft, das schnelle Spiel, Übergewicht zu schaffen, sind wir auch gut. Beim Spiel im letzten Drittel, das hat man auch diesmal gesehen, fehlt uns die Cleverness, die Entschlossenheit. Daran müssen wir arbeiten. Im Detail wird es aber für alle Mannschaftsteile noch eine harte Arbeit. Da wird es in der Vorbereitung noch intensiv und detailliert werden.“

„Ich schaue zufrieden ins nächste Jahr“

In diesem Jahr gab es drei Partien gegen absolute Topmannschaften. In Frankreich und England konnte man die Partien jeweils gewinnen, während in Italien ein sehr achtbares 1:1-Unentschieden herausgesprungen ist. Deshalb ist seine Stimmungslage vor dem kommenden Turnier auch absolut positiv, wie er „DFB.de“ verraten hat: „Wir haben das Länderspieljahr in Frankreich mit einem Sieg begonnen und das Jahr mit zwei Klassikern beendet. Gegen Italien waren wir der gefühlte Sieger, in Wembley haben wir gewonnen, das ist ein gutes Gefühl. Ich habe Erkenntnisse gewonnen über einige Spieler. Ich schaue zufrieden ins nächste Jahr. Wir warten nun die Auslosung ab und sind dann in Gedanken bei der Vorbereitung für das neue Jahr, um zu sehen, was wir noch verbessern müssen.“

„Froh, wenn man endlich weiß, gegen wen wir spielen“

Viel wird vor einer WM-Auslosung auch über die möglichen Gegner gesprochen. Am Nikolaustag, den 6. Dezember, kommt die Wahrheit mit der Ziehung der Gruppen endlich ans Tageslicht. Löw zeigt Vorfreude und Neugierde zugleich, wenn er über diesen Moment spricht: „Ich fahre mit großer Spannung dahin, mit großer Neugier. Das ist der Moment, wo es so richtig losgeht. Wenn man da reinläuft, das ist nervenaufreibend. In Gesprächen sind wir die Gruppen schon einmal durchgegangen. Danach ist man froh, wenn man endlich weiß, gegen wen wir spielen und wo wir spielen. Dann nimmt das eine wahre Gestalt an, dann wird das alles konkreter.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Deutschland, England, Länderspiel, Joachim Löw, Italien, Frankreich
Datum: 20.11.2013 12:42 Uhr
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