Bremens historische 0:7-Niederlage und die Folgen: Hier sind die Stimmen der Werder-Beteiligten


Diese Niederlage wird historisch sein. Mit 0:7 hat der SV Werder Bremen sein Heimspiel gegen den FC Bayern München verloren. Dies ist damit die höchste Bundesliganiederlage in der Bundesliga-Geschichte des SVW. Allerdings hatte man diese herbe Klatsche auch gegen das derzeit wahrscheinlich beste Team in Europa hinnehmen müssen, die seit nun 40 Spielen und 13 Monaten in Fußball-Deutschland ohne Niederlage dastehen. Hier sind die Reaktionen der Werder-Beteiligten.

Bremens historische 0:7-Niederlage und die Folgen: Hier sind die Stimmen der Werder-Beteiligten
Bild: dfb.de
„Ich bin zu hundert Prozent von dieser Mannschaft überzeugt“

So wusste Cheftrainer Robin Dutt folgendes zu berichten: „Wir sind ein Team. Ich bin zu hundert Prozent von dieser Mannschaft überzeugt. Wenn ich das Gefühl gehabt hätte, dass es heute einen auf dem Platz gab, der nicht gewillt war, alles zu geben, dann könnte man was sagen. Ich beobachte die Jungs jeden Tag im Training, sie arbeiten seit Wochen sehr hart an sich. Da werde ich mich schützend vor sie stellen. Solch eine hohe Niederlage kann auch eine ganz große Chance sein, dass das Team eine Mentalität entwickelt, nach dem Motto: Wir gegen den Rest der Welt!"

„Das war eine Demontage, das war nichts“

Auch die anderen Beteiligten haben ausführliche Angaben zu diesem ganz besonderen Spiel gemacht. So konnte SVW-Manager zum Spiel folgendes erklären: „Ich habe heute gesehen, dass wir in jedem Bereich unterlegen waren. In der zweiten Halbzeit hatten wir zwar ein, zwei Möglichkeiten zum eigenen Treffer, aber die Bayern haben ihrerseits die Chancen eiskalt verwertet. Ich hatte da schon meine Sorgen und war heilfroh, als die 90 Minuten dann vorbei waren. Wir waren heute einfach in allen Bereichen chancenlos. Das war eine Demontage, das war nichts. Wir müssen das Spiel ganz, ganz schnell vergessen machen und nach dem Motto verfahren: Schnell den Mund abwischen und nach vorne gucken."

„Das war ein Klassenunterschied“

Harte Worte fand hingegen Clemens Fritz, der damit seine Mannschaft aufrütteln wollte: „Das war ein Klassenunterschied. Wir wurden teilweise vorgeführt. Die Bayern ziehen schon das ganze Jahr mit dieser Dominanz durch die verschiedenen Wettbewerbe. Da mussten wir davon ausgehen, dass das heute nicht anders wird. Dennoch wollten wir mutig spielen und die Bayern frühzeitig attackieren. Das ist uns in keinster Weise gelungen. Wenn du gegen diese Bayern spielst, musst du einfach einen guten Tag erwischen. Das 0:7 ist am Ende peinlich."

„Wir sind überrollt worden“

Nils Petersen hatte sich eine Wirkung vom jüngsten Punktgewinn in Hoffenheim erhofft: „Wir hatten die Chance ein gutes Spiel zu machen und den Schwung aus dem 4:4 in Hoffenheim mitzunehmen. Wir wollten uns heute weiteres Selbstvertrauen holen. Aber wir konnten gegen die Bayern nicht so dagegenhalten, wie wir uns das selbst vorgestellt hatten. Wir sind überrollt worden. Das Ergebnis spricht für sich."

„Gucken, was wir besser machen können“

Wie bereits erwähnt, gab es nun also gegen den FC Bayern München die höchste Heimniederlage in der langjährigen und ruhmreichen Vereinsgeschichte der Grün-Weißen. Nun müssen die richtigen Konsequenzen aus dieser herben Klatsche gezogen werden. Dies hat auch der niederländische Nationalspieler Eljero Elia so erkennen können: „Wir müssen das Spiel in Ruhe analysieren und gucken, was wir besser machen können. Wir sind eine junge Mannschaft, müssen positiv bleiben und als Team zusammenstehen. Gegen Bayern kann man verlieren, aber nicht mit 0:7. Ich denke, das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen. Mit 17, 18 Jahren habe ich in den Niederlanden auch schon mal mit sechs oder sieben Toren verloren."

„Aufgabe des Trainers das Spiel zu analysieren“

Ähnliche Gedankengänge hat Stürmer Nils Petersen: „Es ist jetzt die Aufgabe des Trainers das Spiel zu analysieren. Dann gucken wir uns das Video an und ziehen unsere Lehren daraus. Es hat nach diesem Spiel keiner das Recht, davon zu sprechen, dass einer Leistung gebracht hat. Wir wissen, dass wir Bockmist veranstaltet haben."

„Wir haben großartige Fans“

Richtig beeindruckend waren die Spieler hingegen von den eigenen Fans, die ihr Team trotz der zahlreichen Gegentoren bis zur letzten Spielminute frenetisch unterstützt haben: „Wir haben großartige Fans. Wir als Mannschaft müssen das natürlich auch zurückzahlen. Da sind wir gefordert. Natürlich tut es weh, das Spiel mit diesem Ergebnis verloren zu haben, aber wir müssen uns wieder aufbauen und nächste Woche eine andere Reaktion zeigen. Das sind wir unseren Fans schuldig."

„Es tut uns für unsere Fans leid“

Ein wenig Mitleid für die eigenen Fans zeigte hingegen Nils Petersen: „Die Fans zahlen Eintritt und unterstützen uns 90 Minuten, obwohl wir die ganze Zeit zurückliegen. Sie wollen dann verständlicherweise was zurückbekommen, wir wollen uns selbst auch belohnen. Wir sind frustriert, sauer und enttäuscht. Es tut mir für unsere Fans leid."

„Die Fans haben ein tolles Gespür“

Lobende Worte fand Coach Dutt: „Die Fans haben die ganze Saison schon ein tolles Gespür für unsere Situation. Ich denke, sie würden gnadenlos pfeifen, wenn sie sehen würden, dass das Team nicht Vollgas geben würde."

„Er war an allen Treffern schuldlos“

In seinen zwei ersten Spielen in dieser Saison musste Raphael Wolf elf Gegentreffer hinnehmen. Nach dem 4:4 in Hoffenheim gab es nun das 0:7 gegen die Bayern. Wolf hatte an keinem Gegentreffer eine Mitschuld zu tragen, was auch Manager Thomas Eichin so konstatiert hat: „Das ist natürlich bitter und brutal für Raphael Wolf, er tut mir leid. Aber da muss er jetzt durch. Er war an allen Treffern schuldlos. Heute hätten wir wahrscheinlich drei Torhüter reinstellen müssen, um diese Niederlage zu verhindern."

„Die ganze Mannschaft muss sich bei Rapha entschuldigen“

Dutt machte deutlich, dass die Leistung seiner neuen Nummer 1 weitere Gegentreffer noch verhindert hat: „Wir hätten ohne Raphael Wolf noch höher verloren. Er hat in der zweiten Halbzeit zwei, drei Mal fantastisch reagiert." Sein Mitspieler Petersen sieht die Feldspieler in der Versagensfalle: „Rapha kann einem am meisten leidtun. Er hat seine Sache ordentlich gemacht und es tut mir Leid, dass ihn die Mannschaft heute nicht besser unterstützt hat." Auch Elia sichert dem neuen Stammtorwart die volle Unterstützung seiner Mannschaft zu: „Die ganze Mannschaft muss sich bei Rapha entschuldigen. Er bekommt zurzeit seine Chance. Wir stehen hinter ihm. Heute haben wir es den Bayern zu einfach und Rapha zu schwer gemacht."

„Bessere Balance zwischen Defensive und Angriff“

Wie bereits erwähnt hat sich die Defensive zuletzt alles andere als sicher präsentieren können. Spielführer Clemens Fritz kritisiert das Abwehrverhalten enorm: „Wir hätten uns in den einzelnen Zweikämpfen mehr wehren müssen, eine bessere Ordnung haben und in der Defensive kompakter stehen. Das ist uns zuletzt nicht gelungen." Auch Elia sieht noch Verbesserungsbedarf zwischen Defensive und Offensive, wo die Balance noch unzureichend erscheint: „Natürlich haben wir in den letzten Spielen zu viele Tore kassiert. Wir müssen schnell gucken, dass wir die Balance zwischen Defensive und Angriff besser hinbekommen."

„Wir müssen mehr Stabilität reinbekommen“

Auch wenn die Werder-Offensive sich meist als treffsicher erweisen kann, so hat die fehlende Stabilität im Abwehrbereich dafür gesorgt, dass man nun den Blick zunehmend Richtung Abstiegskampf lenken muss: „Wir wissen selbst, dass wir uns verbessern müssen. Wir haben das zu Saisonbeginn gut gemacht, bekommen jetzt aber wieder zu viele Gegentore. Das war das, was wir in dieser Spielzeit insgesamt besser machen wollten. Wir müssen da mehr Stabilität reinbekommen. Das fängt bei uns Stürmern an."

„Anfangs der Saison gut gemacht“

Eichin sieht hingegen den guten Saisonstart als Mutmacher: „Wir haben das anfangs der Saison ganz gut gemacht. Zuletzt ist uns das nicht mehr gelungen. Wir müssen schauen, dass wir wieder stabiler stehen und weniger Chancen zulassen. Wir werden weiter an uns arbeiten und dann auch wieder Punkte holen."

„Auf Gegner konzentrieren, gegen die wir auch punkten können“

Nun wartet das Gastspiel beim starken Aufsteiger Hertha BSC. Den Fokus auf das kommende Spiel zu legen, befiehlt Eichin, der nun gegen Gegner Punkte holen möchte, wo es realistisch erscheint: „Es ist jetzt ganz entscheidend, dass wir dieses Spiel ganz schnell aus dem Kopf bekommen, denn es war kein normales Spiel. Wir sollten uns auf die Gegner konzentrieren, gegen die wir auch punkten können."

„Zum Glück nur eine kurze Woche“

Auch Elia hat sich schon Gedanken um den kommenden Freitag gemacht, denn er weiß, dass mit einem Auswärtssieg sich die Stimmungslage deutlich verbessern würde: „Ich meinem Kopf ist jetzt schon der kommende Freitag. Ich gucke allein auf das Spiel in Berlin. Wenn ich jetzt nur noch an das Bayern-Spiel zurückdenke, wäre das nicht gut für mich und die Mannschaft." Das Spiel möglichst schnell vergessen machen möchte Petersen, der nun auf ein positives Ergebnis in der Hauptstadt hofft: „Wir haben zum Glück nur eine kurze Woche. Wir wollen es alle am Freitag besser machen. Wir stehen wieder auf. Ich hoffe jetzt, dass die Zeit bis Freitag schnell vorübergeht, damit keine Fragen mehr zum 0:7 kommen."

Quelle: werder.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Werder Bremen, Eichin, Petersen, Elia, Bayern München, Bundesliga
Datum: 08.12.2013 15:17 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-bremens-historische-0-7-niederlage-und-die-folgen--hier-sind-die-stimmen-der-werder-beteiligten-9381.html


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