Bremen wird beim 1:5 vom BVB deklassiert. Hier sind die Stimmen der Werder-Verantwortlich


Am 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga konnte Borussia Dortmund in beeindruckender Manier einen 5:1-Sieg beim SV Werder Bremen landen. Damit konnte der BVB den wichtigen dritten Tabellenplatz festigen. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf den Tabellenzweiten Bayer Leverkusen. Je ein Doppelpack von Lewandowski und Mkhitaryan und ein seltener Treffer von Manuel Friedrich bei einem Gegentreffer von Aycicek haben die sechs Treffer etwas ungleich verteilt. Bremen hat nach 20 Spielen nunmehr 20 Zähler auf der Habenseite und steckt knöcheltief im Abstiegssumpf. Hier sind zu verschiedenen Themen die Stimmen der unterlegenen Bremer.

Bremen wird beim 1:5 vom BVB deklassiert. Hier sind die Stimmen der Werder-Verantwortlich
Die Bewertung dieser herben Heimniederlage fiel aus Bremer-Sicht sehr drastisch aus.

Thomas Eichin: „Das war ein Klassenunterschied. Wir haben zu viele Fehler produziert, die der BVB gnadenlos ausgenutzt hat. Da gibt es nicht zu beschönigen. Wir müssen jetzt schauen, wie wir diese Niederlage wegstecken. Es wird in der kommenden Woche viel auf uns einprasseln. Wir müssen hart dafür kämpfen, dass es wieder besser wird. Dafür müssen wir stark genug sein und dürfen den Einfluss von außen nicht zu sehr beachten."

Nils Petersen: „Das war ein hochverdienter Sieg für Dortmund, das einfach ein anderes Niveau hat. Dass wir heute gegen einen starken Gegner gespielt haben, darf keine Ausrede sein. Unser Einsatz hat gestimmt, aber wir haben dennoch zu viel vermissen lassen. Wir haben es verpasst, uns heute Bonuspunkte zu verschaffen. Aber das war heute eine andere Niederlage als in Augsburg, wir können heute in den Spiegel gucken und uns sagen, dass wir alles gegeben haben. Dennoch war es kein gelungener Nachmittag."

Ludovic Obraniak: „Ich hatte mir mein erstes Spiel natürlich anders vorgestellt. Ich bin jetzt sehr enttäuscht. Wir haben gegen eine der besten Mannschaften Europas gespielt, der BVB war uns in allen Belangen überlegen: sie waren spielerisch besser, physisch besser und taktisch besser. Dennoch spiegelt das Ergebnis nicht die Trainingswoche wider. Wir haben intensiv und gut gearbeitet, das müssen wir auch nächste Woche wieder tun. Denn gegen Gladbach zählen nur drei Punkte."

Aaron Hunt: „Wenn man 1:5 verliert, hat man wenig Argumente. Es hört sich zwar dumm an, aber wir haben ein besseres Spiel als in der letzten Woche gezeigt. Allerdings reicht es nicht, nur 20 Minuten gut zu spielen. Wir müssen 90 Minuten hellwach sein. Wir kassierten sehr viele Gegentreffer, das spricht nicht für uns. Wir sind wieder einmal frustriert und enttäuscht."


Zlatko Junuzovic: „Es fällt mir schwer, nach einem 1:5 die richtigen Worte zu finden. Dortmund hat uns nicht komplett überrollt. Sie hatten starke Aktionen nach vorne, die super herausgespielt waren. So kassierst du schnell fünf Stück. Ein 1:5 tut natürlich weh. Wir haben heute Ansätze in puncto Zweikampfverhalten Aggressivität, Umschaltspiel und Spiel nach vorne gezeigt. Aber es fehlt die Balance. Wir finden nicht die richtige Mischung zwischen Offensive und Defensive. Es wird immer enger und enger. Wir brauchen mal wieder ein Erfolgserlebnis, einen richtigen Adrenalinstoß. Insgesamt ist das eine sehr unangenehme Situation für uns."


Sebastian Prödl: „Das Ergebnis tut weh, aber es war kein wehrloser Auftritt von uns. Wir waren über weite Strecken der ersten Halbzeit mit dem BVB auf Augenhöhe. Doch die Dortmunder waren viel abgeklärter, gerade in der Chancenverwertung. Da müssen wir kaltschnäuziger werden. Wir wollten zu Beginn der zweiten Halbzeit den Anschlusstreffer erreichen und haben entsprechen weiter nach vorne gespielt. Wir wollten beweisen, dass wir noch leben. Insgesamt sind es Kleinigkeiten, die über Sieg und Niederlage entscheiden. Im Vergleich zum Augsburg-Spiel war das um einiges besser, aber natürlich immer noch zu wenig."


Nach der letzten Auswärtsniederlage beim FC Augsburg hat SV Werder-Trainer Robin Dutt gefordert, dass Einstellung und Aufstellung zukünftig sich gewaltig ändern muss. Zur taktischen Variante haben die Bremer-Verantwortliche auch eine ganz spezielle Meinung.


Robin Dutt: Ich habe der Mannschaft am Anfang der Woche gesagt, dass ich den Reset-Knopf drücke und jeder die Chance hat zu spielen. Die Reaktion jedes einzelnen Spielers war gut, aber da ich keine alten Verdienste in Erwägung gezogen habe, hat sich diese Mannschaft herauskristallisiert."


Der polnische Nationalspieler Ludovic Obraniak hat gegen Borussia Dortmund sein erstes Spiel für die Grün-Weißen gegeben. Dies ist die Bewertung von verschiedenen Beteiligten dazu:

Aaron Hunt: „Er hat sich sein erstes Spiel auch ganz anders vorgestellt, aber man konnte sehen, dass er uns helfen kann. Er hat Ruhe am Ball und ein gutes Passspiel. Er kommt natürlich in einer Phase, in der es bei uns nicht gut läuft. Das ist schwer für ihn. Deshalb müssen wir ihm als Team helfen, dass er schnell zu seiner Topform findet."

Ludovic Obraniak selbst: „Ich konnte mir einen Eindruck davon verschaffen, wie stark die Liga ist. Es hat zehn Minuten gedauert, bis ich ins Spiel gefunden habe, danach war es aber ganz okay."

Robin Dutt: „Wir haben heute auch spielerische Akzente dabei gehabt, die ich lange nicht gesehen habe. Das lag sicher auch an Ludovic. Insgesamt hat er aufgezeigt, dass er uns mehr Ballsicherheit geben wird. Auch einige Chancen hat er gut vorbereitet. Es waren ein paar gute Sachen dabei."


In seinem ersten Spiel hat Youngster Levent Aycicek direkt seinen ersten Treffer markieren können. Der Spieler und Trainer haben folgende Meinung dazu.

Levent Aycicek selbst: „Es ist ganz schwer, gegen Dortmund zu gewinnen. Das haben wir heute zu spüren bekommen. Natürlich freue ich mich über mein erstes Bundesligator und das Vertrauen des Trainers. Allerdings hat dieser Treffer nichts gebracht. Es überwiegt das schlechte Gefühl der Niederlage."

Robin Dutt: „Das ist der schönste Punkt des Tages: Debütant Aycicek erzielt das erste Bundesliga-Tor. Natürlich läuft er jetzt nicht grinsend durch die Gegend, aber im stillen Kämmerlein wird es sich über seinen ersten Einsatz und den Treffer freuen, was ich ihm absolut gönne."


Das kommende Spiel beim Europa League-Aspiranten Borussia Mönchengladbach erhält eine ganz wichtige Bedeutung. Mit einem Sieg soll das Abstiegsgespenst vorläufig vertrieben werden. Die aktuelle schwierige Situation haben die Werder Spieler und Trainer Dutt bereits begriffen. Ein ganz andere Leistung muss nun gegen die Rheinländer auf dem Spielfeld umgesetzt werden.

Robin Dutt: Die Situation dürfte eigentlich niemanden überraschen, da uns eine schwere Saison vorausgesagt wurde. Jetzt befinden wir uns im Kreise einiger Mannschaft, die ähnliche Probleme haben. Da muss der Trainer Ruhe ausstrahlen und intensiv mit dem Team arbeiten. Das werden wir in der kommenden Woche wieder machen. Außerdem brauchen wir die Unterstützung der Fans. Ich glaube, dass ist hier der entscheidende Unterschied zu den anderen Mannschaften."

Zlatko Junuzovic: „Wir müssen das Ruder jetzt herumreißen, den richtigen Schalter finden und als gesamtes Team wieder aufstehen. Wir sollten das Spiel jetzt richtig analysieren, in der kommenden Trainingswoche so gut wie möglich Selbstvertrauen tanken und in das Spiel gegen Gladbach nehmen. Da müssen wir einen Sieg erzwingen."

Nils Petersen: „Wir müssen auf nächste Woche schauen. Gladbach ist eher unser Gradmesser. Mit der Einstellung und den Fans im Rücken bin ich zuversichtlich, dass wir gegen Gladbach was holen werden. Dafür ist es wichtig, dass wir uns im Training den Spaß am Fußball wieder holen und als Mannschaft funktionieren. Da muss man sich auch an kleinen Dingen hochziehen."

Sebastian Prödl: „Wir stecken in einer schwierigen Phase. Allerdings haben wir alles selbst in der Hand. Wir haben im Herbst letzten Jahres auch schon mal solche eine Phase und haben dann gezeigt, dass wir es können. Jetzt haben wir wieder den Druck. Wir haben unmittelbar nach Spielende beschlossen, dass wir weiter zusammenhalten werden und die Trendwende schaffen wollen. Wir müssen die positiven Aspekte aus diesem Spiel herausgreifen."

Quelle: werder.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Robin Dutt, Thomas Eichin, Borussis Mönchengladbach, Werder Bremen, Aaron Hunt, Borussia Dortmund, Ludovic Obraniak, Nils Petersen, Bundesliga
Datum: 09.02.2014 17:52 Uhr
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