Bremen-Trainer Schaaf suspendiert nachtaktive Arnautovic und Elia

Bekanntlich sollten im Abstiegskampf sämtliche Kräfte gebündelt werden. Besonders trifft dies auch auf die Profis von solch einem Verein wie Werder Bremen zu, die nicht gerade behaupten können über eine reichhaltige Erfahrung im Abstiegskampf zu verfügen. Wenn sich zwei Profis sogar noch außerhalb des Spielfeldes so eklatant daneben benehmen, wie dies jüngst Marko Arnautovic und Eljero Elia getan haben, so ist die Suspendierung nur allzu verständlich.

Bei Twente Enschede kennen und schätzen gelernt
Der österreichische und der niederländische Nationalspieler haben sich in der gemeinsamen Zeit beim niederländischen Spitzenteam FC Twente Enschede kennen und schätzen gelernt. Nun haben sie diese Freundschaft bei einer nächtlichen Entdeckungsreise ausgiebig aufleben lassen. Disziplin und totale Fokussierung auf ein gemeinsames Ziel sieht gemeinhin anders aus. Besonders das teils überheblich-arrogante aber auch aggressive Verhalten gegenüber Polizeibeamten hat nun dazu geführt, dass der abstiegsbedrohte Tabellenvierzehnte beide Offensivspieler vom sofortigen Zeitpunkt vorerst vom laufenden Spielbetrieb suspendieren wird.

„Wir sind zutiefst enttäuscht und müssen ein deutliches Zeichen setzen“
Gegenüber „sport1.de“ erklärt nun Bremens-Trainer Thomas Schaaf diese drastische Maßnahme: „Wir können ein solch unprofessionelles Verhalten in der Vorbereitung auf unsere Partie in Leverkusen nicht tolerieren.“ Bremens Geschäftsführer Thomas Eichin fügt diesbezüglich hinzu: „Wir sind zutiefst enttäuscht und müssen ein deutliches Zeichen setzen. Wir brauchen Spieler, die sich zu 100 Prozent mit ihrem Beruf und der Aufgabe beim SV Werder beschäftigen.“

Aggressives Verhalten gegenüber Polizisten
Konkret vorgefallen ist folgendes: So wurde am heutigen frühen Freitagmorgen gegen etwa 3.00 Uhr der Sportwagen von Arnautovic auf der A1 vor dem Bremer-Kreuz wegen massiv zu hoher Geschwindigkeit gestoppt. Als der flott gefahrene Wagen des Österreichers angehalten wurde, hat zugleich auch der Luxuswagen seines Teamkollegen Eljero Elia angehalten. Alles in allem waren zusammen mit den beiden Bremer-Profis sieben Personen unterwegs, die sich zudem auch sehr aggressiv gegenüber den beiden Polizisten verhalten haben, dass noch weitere Verstärkung hinzugezogen werden mussten.

Unberechenbares Duo auf und außerhalb des Platzes
Allerdings muss ehrlich konstatiert werden, dass die durchgeführten Alkoholtests negativ verlaufen sind, sodass ein spezielles Strafverfahren nicht eingeleitet wird. Trotzdem muss der 24-Jährige wegen der überhöhten Geschwindigkeit mit einem mindestens einmonatigen Fahrverbot rechnen. Diese Tatsache konnte durch einen Polizeisprecher bestätigt werden. Mit dem freiwilligen Verzicht von diesen beiden Offensivspielern hat der vielfach kritisierte Werder-Trainer Thomas Schaaf auf der einen Seite seine Konsequenzen gezogen, um auch seine Glaubwürdigkeit zu bewahren. Andererseits nimmt er sich damit auch zwei unberechenbare Individualisten, die Elia und Arnautovic nun einmal darstellen.

Arnautovic muss in der Startformation ersetzt werden
Der Druck auf den norddeutschen Traditionsverein ist exorbitant vor dem morgigen Auswärtsspiel beim Champions League-Aspiranten Bayer 04 Leverkusen. Schon neun Spiele müssen die Werder-Fans auf einen Sieg in der Meisterschaft des Deutschen Doublesiegers von 2004 warten. Das jüngste Heimspiel ist gegen den VfL Wolfsburg mit 0:3 verloren worden. Dort wurde ein spielerischer Offenbarungseid geleistet. Zuletzt hat Arnautovic regelmäßig in der Anfangsformation des mehrmaligen Champions League-Starters gestanden. Der ehemalige Spieler von Juventus Turin, Eljero Elia hingegen, hat häufig mit einem Platz auf der Reservebank Vorlieb nehmen müssen. Arnautovic Landsmann Zlatko Junuzovic könnte den exzentrischen Temposünder schon in der Leverkusener BayArena ersetzen. Die dann freiwerdende Position vor der Abwehrkette könnte der serbische Nationalspieler Aleksandar Ignjovski einnehmen.

„Ich verdiene so viel, ich kann dein Leben kaufen“
Seit Sommer 2010 spielt Marko Arnautovic beim SV Werder Bremen. Zuvor hat er für den italienischen Champions League-Sieger Inter Mailand gespielt und ist von Anfang an durch seine überheblich anmutende Art negativ aufgefallen. Ob eine Schlägerei in einer Bremer Diskothek oder ein Handgemenge im Training. Der Offensivmann war immer mittendrin statt nur dabei. Zuletzt hat er einen Polizeibeamten in seiner Heimat Österreich mit den Worten: „Ich verdiene so viel, ich kann dein Leben kaufen“, bedacht.

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