Braunschweigs-Korte: „Wenn wir unsere Leistung abrufen, werden wir die drei Punkte zuhause behalten“

Ausgerechnet im Auswärtsspiel beim großen FC Bayern München konnte Gianluca Korte seine Premiere in der ersten Fußball-Bundesliga geben. Bei der 0:2-Niederlage beim derzeit besten Team der Welt konnte der Offensivspieler nach knapp einer Stunde Spielzeit seine Einwechslung feiern. Im Sommer 2011 ist der 23-Jährige vom TuS Mechtersheim zum Deutschen Meister von 1967 gewechselt. Nun hat er gegenüber „www.eintracht.com“ über sein Bundesliga-Debüt und die anstehende Aufgabe im Aufsteiger-Derby gegen Hertha BSC gesprochen.

Korte hätte sein Bundeslig-Debüt lieber in der Allianz-Arena gefeiert

Auch wenn das Ambiente in der Allianz Arena zu München sicherlich ausgezeichnet gewesen ist, so weiß Korte besonders die Atmosphäre im heimischen Stadion zu schätzen. Die Unterstützung durch die eigenen Fans ist von enormer Natur gewesen: „Ja die gibt es schon, aber ich hätte mein Debüt auch gern vor heimischem Publikum im EINTRACHT-STADION gegeben. Unsere Atmosphäre ist etwas Besonderes. Von so vielen eigenen Fans angefeuert zu werden, ist etwas anderes, als beim Gegner aufzulaufen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es andere Stadien gibt, wo 23.000 Leute sind, die komplett mitgehen und Stimmung machen.“

„Für Aufregung bleibt nicht viel Zeit“

Unklar war hingegen, ob er denn tatsächlich in dieser Partie eingewechselt werden wird. Letztlich stellte sich dies für ihn absolut überraschend dar: „Hoffen tut man natürlich immer, aber rechnen kann man damit nicht. Es war schon eine kleine Überraschung, aber eine sehr schöne. Die Aufregung konnte ich nicht ganz ausblenden, aber man ist sehr darauf fokussiert, alles richtig zu machen, was der Trainer und Co-Trainer einem mitgeben. Da bleibt nicht viel Zeit für Aufregung. Dass mir in diesem Spiel besonders namhafte Gegner gegenüberstanden, hat mich nicht beeinflusst. Da konzentriert man sich eher auf sich selbst und das Spiel.“

„Die Fehler vor Augen führen“

Besonders im ersten Spielabschnitt agierte der Bundesliga-Aufsteiger deutlich zu passiv. In den zweiten 45 Minuten konnte mit mehr Engagement und Entschlossenheit agiert werden. Ein eigener Treffer war durchaus möglich, doch es fehlte letztlich Konsequenz in der torgefährlichen Situation. Da bekanntlich auch im Fußball meist der letzte Eindruck zählt, kann Optimismus aus diesem Spiel gezogen werden. Deshalb können sie auch mit erhobenem Haupt aus diesem Spiel gehen, wie Korte bestätigen kann: „Ja, das auf jeden Fall. Wir werden uns die wichtigen Szenen noch einmal anschauen und das Spiel analysieren, um erneut das Positive daraus ziehen zu können. Wir werden uns die Fehler, die passiert sind, vor Augen führen, um es in den kommenden Spielen besser zu machen.“

„Dieser Einsatz pusht natürlich“

Jedem Fußballspieler fällt es bekanntlich schwer, dass man sich über seine eigene Leistung äußert. Dies kann auch Korte so bestätigen, der insgesamt jedoch sich zufriedenstellend zeigt: „Das zu beurteilen, überlasse ich gern anderen, aber ich habe bisher noch nichts Schlechtes gehört. Von daher denke ich, dass es ganz in Ordnung war. Dieser Einsatz pusht natürlich, aber die Motivation, sich zu empfehlen, ist sowieso gegeben und jede Woche aufs Neue gleich hoch. Dennoch freue ich mich natürlich, in München gespielt zu haben, weil es einfach ein tolles Erlebnis war. Vor dem Spiel haben wir diese anderen Dimensionen, die dort herrschen – angefangen bei der Allianz Arena – wahrgenommen, aber während des Spiels blendet man das aus.“

„Wir haben uns entwickelt und dazugelernt“

Auffällig ist bei Eintracht Braunschweig in dieser Saison die Tatsache, dass gegen die relativ „großen“ Teams wie VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen gewonnen werden konnte, während auch gegen Borussia Dortmund und Bayern München eine starke Vorstellung abgeliefert worden ist. Diese knappen Niederlagen waren sicherlich bitter, doch nun muss unter allen Umständen gegen ein weiteres Team aus dem Europa League-Umfeld mit einem Sieg der Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen geschaffen werden. Mit der Vergangenheit will sich Korte diesmal nicht mehr beschäftigen. Auch die Erinnerung mit dem verpatzten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt nach dem formidablen Auftritt bei Borussia Dortmund ist bei ihm nicht mehr so stark ausgeprägt, wie er ehrlich einräumen muss: „ Daran denken wir jetzt nicht mehr. Das hatte auch mit dem Prozess zu tun, den wir noch durchlaufen mussten. Am Wochenende wird das Spiel anders laufen. Wir haben uns seitdem entwickelt und dazugelernt.“

„Wir konzentrieren uns auf uns“

Zusammen mit Hertha BSC ist Eintracht Braunschweig in die Bundesliga in diesem Sommer aufgestiegen. Die Voraussetzungen der beiden Tradionsvereine sind völlig unterschiedlich. Während Braunschweig gegen den Abstieg kämpft, darf sich der Hauptstadtverein schon intensive Gedanken um das europäische Geschäft machen. Mit dem siebten Rang in der Bundesliga stehen die Luhukay-Schützlinge bisher sehr formidabel dar. Dies hat auch Korte bereits registrieren können: „ Ja, die Hertha hat einen guten Saisonstart hingelegt, aber wir wollen uns nicht zu sehr darauf versteifen, was der Gegner alles richtig oder falsch macht. Klar muss man sich auf jede Mannschaft einstellen, aber wir konzentrieren uns auf uns und bemühen uns, dass alles so läuft, wie wir uns das vorstellen. Wir wollen wieder unser Bestmögliches geben. Wenn wir unsere Leistung abrufen, werden wir die drei Punkte zuhause behalten. Ich würde es nicht als Vor- oder Nachteil bezeichnen, dass wir vergangene Saison bereits zweimal gegen Hertha gespielt haben. Klar kennt man den einen oder anderen Spieler, aber vom Spielsystem her kann sich immer irgendetwas ändern.“

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