Braunschweigs Bellarabi: „Ich kann mir schon vorstellen, dass Leverkusen eines Tages mal Deutscher Meister wird“

Für Karim Bellarabi wird das anstehende Bundesligaspiel gegen Bayer 04 Leverkusen ganz bestimmt nicht leicht zu bestreiten sein. Immerhin spielte der 23-Jährige immerhin zwei Spielzeiten für die Werkself. Aus Leverkusen wurde er nun für eine Spielzeit zum Aufsteiger Eintracht Braunschweig ausgeliehen. Nun spricht er über das kommende Spiel, welches ganz gewiss nicht allzu leicht sein wird. Braunschweig spielt in der heimischen Arena als Tabellenletzter gegen den Tabellendritten. Alles andere als ein klarer Sieg für die Rheinländer wäre eine echte Überraschung. Im Pressegespräch nimmt der technisch starke Offensivspieler zu verschiedenen Themen Stellung.

„Ich will nichts riskieren“

Zuletzt hat er sich eine Oberschenkelzerrung zugezogen, welche von der medizinischen Abteilung seines Vereins intensiv behandelt werden muss. Lobende Worte findet Bellarabi nun für das „Team hinter dem Team“ in seinem Verein, wenn er sagt: „Ich fühle mich derzeit gut. Die medizinische Abteilung macht einen tollen Job. Ich hoffe daher, dass es bis Samstag für mich reicht. Bei einer Zerrung muss man immer aufpassen, dass es nicht noch schlimmer wird. Ich will nichts riskieren.“

„Es ist natürlich ein besonderes Spiel für mich“

Am kommenden Spieltag kommt es nun also zum Duell mit seinem Stammverein Bayer 04 Leverkusen. Der Deutsch-Marokkaner macht kein Geheimnis daraus, dass diese Partie für ihn eine ganz besondere darstellt: „ Ich war jetzt zwei Jahre dort und bin vertraglich auch über die Saison hinaus an Leverkusen gebunden, da ich ja nur ausgeliehen bin. Darüber hinaus habe ich noch Kontakte zu vielen der Jungs. Aufgrund dessen ist es natürlich ein besonderes Spiel für mich, bei dem ich sehr gerne dabei sein würde.“

„Leverkusen gehört definitiv zu den besten Mannschaften in Deutschland“

Er ist sich der Schwere dieser Aufgabe aber durchaus bewusst, denn derzeit scheint es eine Zweiklassengesellschaft in der ersten Bundesliga zu geben. Während an der Spitze die drei besten und konstantesten deutschen Mannschaften wie Bayern München, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen stehen, gibt es dahinter 15 Mannschaften, die in ihrer eigenen Liga spielen. Bellarabi zeigt sich voll des Lobes über die Qualitäten von Bayer Leverkusen: „Sie haben sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt, spielen in der Champions League und haben überragende Spieler in ihren Reihen. Leverkusen gehört definitiv zu den besten Mannschaften in Deutschland. Es wird mit Sicherheit eine sehr schwierige Aufgabe für uns.“

„Im Fußball ist alles möglich“

Für den Tabellenletzten, der gerade einmal vier Punkte auf der Habenseite hat, ist diese Partie gegen den langjährigen deutschen Spitzenklub eine echte Herausforderung. Braunschweig wird als absoluter Außenseiter in diese Partie gehen und viel Können und ebenso viel Glück benötigen, um für einen Überraschungssieg sorgen zu können: „Wir müssen wie jedes Wochenende 100 Prozent geben und richtig kämpfen. Im Fußball ist alles möglich. Dann werden wir schauen, was dabei heraus kommt. Wir haben in den vergangenen Wochen jedenfalls mehrfach gezeigt, speziell gegen Wolfsburg und Schalke, dass wir auch für eine Überraschung gut sind. Dazu brauchen wir eine starke Laufleistung und eine gesunde Aggressivität in den Zweikämpfen. Dennoch bleibt es eine sehr schwierige Aufgabe.“

„Es braucht nach 28 Jahren eben Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen“

Zudem war der Saisonstart für die Braunschweiger-Löwen alles andere als erfolgreich. Bellarabi versucht dafür Gründe zu finden, wenn er sagt: „Man muss das realistisch einschätzen. Leverkusen ist einfach von der Entwicklung her viel weiter. Sie spielen regelmäßig im internationalen Wettbewerb. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Bundesliga aktuell zu den stärksten Ligen der Welt zählt. Nach 28 Jahren, in denen Eintracht nicht in dieser Liga gespielt hat, braucht es eben auch Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen.“

„Ich bin jedes Wochenende glücklich, fit zu sein“

Der ehemalige Teamchef der deutschen Nationalmannschaft, Rudi Völler, hat sich zu einem Gesicht von Bayer 04 Leverkusen entwickeln können. Das Leverkusener-Prinzip mit zahlreichen Leihspielern hat sich als überaus erfolgsversprechend erwiesen. Zuletzt konnte der Ex-Nationalspieler lobende Worte über den Leihspieler Karim Bellarabi finden, was diesen natürlich sehr erfreuen konnte: „Ich bin nach meiner langen Verletzungszeit immer noch jedes Wochenende glücklich, fit zu sein und auf dem Platz zu stehen. Wenn ich dann der Mannschaft mit Toren oder Vorlagen noch weiterhelfen kann, freut mich das natürlich. Für uns ist es derzeit keine einfache Situation. Aber der Verein ist nach 28 Jahren wieder in der Bundesliga, das darf man dabei nicht vergessen. Wir befinden uns immer noch in einer Lernphase. Wir schauen von Woche zu Woche und wollen uns kontinuierlich weiterentwickeln. In der Mannschaft steckt viel Positives. Wenn wir dann in Zukunft auch noch mehr Punkte holen, wäre ich rundum glücklich.“

„Leverkusen ist immer für eine Überraschung gut“

Auch wenn Bayer Leverkusen gerade einmal einen Punkt hinter dem Spitzenreiter Bayern München liegt und sogar punktgleich mit Borussia Dortmund ist, so ist Bellarabi der Meinung, dass die beiden amtierenden Champions-League-Finalisten mittelfristig in einer eigenen Liga spielen und es enorm schwer für die Hyypiä-Schützlinge werden wird, dass man diese grandiose Punkteausbeute über eine gesamte Saison mitgehen wird: „Bayern und Dortmund sind natürlich sehr stark, da wird es für Leverkusen sicher nicht einfach. Aber sie sind immer gefährlich und auch immer für eine Überraschung gut. Man sollte das Team auf keinen Fall unterschätzen. Ich kann mir schon vorstellen, dass Leverkusen irgendwann einmal Deutscher Meister wird.“

„Nach dem Wochenende wird der Kontakt sicher mehr werden“

Natürlich ist der Kontakt zu den alten und womöglich neuen Teamkollegen bei Bayer Leverkusen gut. Deshalb ist es auch nur allzu verständlich, dass der Kontakt vor diesem Wiedersehen auf dem Platz möglicherweise nicht intensiver als gewöhnlich ausfallen wird. Die Konzentration auf dieses Spiel genießt absolute Priorität. So berichtet der Flügelspieler dazu folgendes: „Man hat mal eine SMS bekommen, wie es einem nach der Verletzung so geht. Aber genau wie wir konzentrieren sich die Jungs auf sich und das Spiel. Da gibt es keine Wetten im Vorfeld. Nach dem Wochenende wird der Kontakt aber sicherlich wieder etwas mehr werden.“

Noch keine Entscheidung ob Deutschland oder Marokko

Der Deutsch-Marokkaner hat sich noch nicht entschieden, für welche Nationalmannschaft er später einmal auflaufen möchte. Für ihn stellt sich derzeit das Thema jedoch auch nicht, da er zuerst einmal wieder richtig fit werden möchte, um seine maximale Leistung bringen zu können, wie er „www.eintracht.de“ anvertraut hat: „Ich war sehr lange verletzt. Daher habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Ich bin einfach froh, wieder fit zu sein und konzentriere mich zurzeit nur auf meine Leistungen bei Eintracht Braunschweig. Das Ziel, irgendwann mal in der Nationalmannschaft zu spielen, ist aber natürlich trotzdem da.“

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