Braunschweig-Manager Arnold: „Wir haben einen realistischen Blick“

Die Entwicklung von Eintracht Braunschweig ist wahrlich sehr beeindruckender Natur. Vor wenigen Wochen noch war Braunschweig in der 3. Liga. Nun hat man sich bis in die Bundesliga herankämpfen können und trifft am kommenden Sonntag auf Mitaufsteiger Hertha BSC im Berliner Eintrachtstadion. Im Interview mit dem „Kurier“ unterhält sich nun Eintracht-Manager Marc Arnold über seine Gefühle, wenn er gegen seinen ehemaligen Verein antreten wird. Zugleich macht er jedoch auch deutlich, dass er sein Team keineswegs chancenlos sieht.

„Für uns ist Platz 18 keine außergewöhnliche Situation“

In der abgelaufenen Spielzeit gab es diese Partie bekanntlich noch im deutschen Fußball-Unterhaus. Die Zeiten haben sich bekanntlich geändert. Nun sind die beiden Gründungsmitglieder der Bundesliga wieder erstklassig. Der 43-jährige Manager Arnold macht nun deutlich, dass die Vorfreude bei ihm auf diese Begegnung besonders stark ausgeprägt erscheint: „Wir freuen uns wieder darauf. Unser Stadion wird voll sein und die Fans unterstützen uns fantastisch. Für uns ist Platz 18 keine außergewöhnliche Situation, wir gehen im Verein sehr ruhig damit um. Wir sind den Weg genauso weitergegangen und bauen auf die Spieler, die seit Jahren bei uns sind.“

„Hertha hat schon in der Zweiten Liga mit einer Bundesliga-Mannschaft gespielt“

Der Mitaufsteiger Hertha BSC hat bislang eine deutlich erfolgreichere Saison im Vergleich zum BTSV absolvieren können. Der Hauptstadtklub steht auf einem glänzenden siebten Tabellenplatz und darf sich völlig zurecht auch Ambitionen auf eine mögliche Europa League-Qualfikation machen. Neid spielt für Braunschweig jedoch keine Rolle, wie Arnold bestätigen kann: „Nein, warum sollten wir? Hertha hat doch schon in der Zweiten Liga mit einer Bundesliga-Mannschaft gespielt. Wir haben jetzt nur einen 40-Millionen-Euro-Etat. Die Berliner haben sich gut im Sommer verstärkt, haben sich wieder schneller als wir an die Bundesliga gewöhnt.“

„Ein paar Punkte mehr hätten wir schon haben können“

Und er beschreibt zudem etwas konkreter, dass die Eingewöhnung für die Braunschweiger deutlich schwieriger gefallen ist, da die Erfahrungswerte für die höchste deutsche Spielklasse einfach fehlten: „Wir hatten gerade in den ersten vier, fünf Spielen unsere Probleme. Teilweise haben wir gut mitgespielt, aber dann fehlte die Cleverness. Jetzt sieht das schon viel besser aus. Deswegen bleiben wir auch ruhig. Beim 0:2 bei Bayern haben wir uns ordentlich verkauft, da war nur das frühe Gegentor ärgerlich. Doch ein paar Punkte mehr hätten wir schon haben können.“

„Wir wissen, wo wir herkommen“

Auf die Frage, dass auch Hertha BSC solche Gedankengänge besitzt, kann er folgendes dazu mitteilen: „Das ist normal, jeder hat Spiele, in denen mehr möglich ist.“ Mit gerade einmal acht Punkten steht Eintracht Braunschweig auf dem letzten Platz in der Bundesliga. Daher kommt es sicherlich etwas verwunderlich daher, dass sowohl Arnold als auch Coach Torsten Lieberknecht weiterhin locker und entspannt daherkommen und sich die gute Laune auch durch die schlechte Tabellenplatzierung nicht beeinträchtigen lassen: „Warum sollte er auch? Er weiß, dass er hier in Ruhe arbeiten kann, dass alle hinter ihm stehen. Wir wissen, wo wir herkommen, haben einen realistischen Blick.“

„Unsere Fans werden uns wieder helfen“

Die Partie gegen Hertha wird eine ganz Entscheidende sein, da mit einem Sieg der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz gelingen könnte. Eine Ambition, die sicherlich Kräfte freisetzen kann. Arnold hat folgende Meinung zum kommenden Spiel: „Ich schätze, es wird ähnlich wie unser Heimspiel in der Zweiten Liga. Es wird taktisch von beiden Seiten gut geführt werden. Mal sehen, unsere Fans werden uns wieder helfen.“

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