Borussia Dortmund zeigt sich bereit für Real Madrid

Dortmund. Am heutigen Abend gibt es im Dortmunder Signal Iduna Park wieder ein echtes Fußballfest, wenn Borussia Dortmund am dritten Spieltag in der Champions League auf Real Madrid treffen wird. Wahrscheinlich wird sich das prominenteste Team des Erdballs dem Dortmunder Powerfußball entgegenstellen, der zuletzt ein wenig ins Stocken geraten ist. Dennoch muss konstatiert werden, dass speziell der letzte Dortmunder Auftritt in der Königsklasse bei Manchester City Appetit auf mehr gemacht hat. Mit einem Sieg über einen der Favoriten auf den Champions League-Sieg würde der Borussia Historisches gelingen, denn in den letzten Partien 1998 und 2003 konnte man gegen die „Königlichen“ nicht gewinnen.

Wer sich in diesen Tagen um eine Akkreditierung für das Champions League-Gastspiel des spanischen Hauptstadtteams bemüht hat, der brauchte wahrlich sehr gute Kontakte oder eine langjährige Berufserfahrung, denn die Nachfrage überstieg das Angebot bei weitem. Auch die Pressetribüne wird heute ein ausverkauftes Haus vermelden, denn zahlreiche Journalisten wollten live vor Ort von diesem besonderen Ereignis berichten. Viele internationale Journalisten werden diesem Spiel beiwohnen, auch weil Borussia Dortmund zuletzt glänzende Eigenwerbung betrieben hat. BVB-Defensivspieler Neven Subotic kann dies bestätigen, wenn er sagt: „Als ich bei Serbiens Nationalelf war, wurde ich oft angesprochen: Hey, was seid ihr denn für eine Truppe? Auf einmal sind wir die geilste Truppe überhaupt. Die Truppe der Stunde.“ Und vermutet, dass wahrscheinlich ganz Europa begeistert diesen Auftritt verfolgt hat. Nun geht es daran, dass an diese Glanzleistung angeknüpft werden kann.
Zweifelsfrei wird diese abermalige Abrufung gegen einen deutlich stärkeren Gegner, als es Manchester City an diesem Abend gewesen ist, eine echte Herkulesaufgabe für Trainer Klopp werden: „Auf uns wartet eine große Herausforderung.“ Dennoch lobte Klopp auch artig die Leistung von Real Madrid beim jüngsten 4:1-Sieg in der Champions League bei Real Madrid: „Das war ein absolutes Highlightspiel. Forechecking, Pressing, Gegenpressing - alles gepaart mit höchstem Tempo und hoher technischer Qualität. Es sah so aus, als sei Real in diesem Jahr noch stärker als im letzten,“ so der Trainer des amtierenden Double-Siegers gegenüber der vereinseigenen Homepage.
Die Umstellung ist auch für die Spieler beileibe nicht gerade einfach, wie Sven Bender ehrlich auf der Pressekonferenz zugeben musste: „Ein absolutes Highlight, diese Mannschaft im eigenen Stadion zu haben und nicht nur auf der Playstation.“ Ein mögliches Rezept hat Trainer Klopp zumindest auch schon ausfindig gemacht: „Wir müssen extrem diszipliniert arbeiten und uns mit ein paar Schlüsselspielern beschäftigen.“ Und wird ein wenig präziser: „Wenn du ihn am Ball nicht störst, wenn du Cristiano Ronaldo auf Tempo kommen lässt, wenn du Higuain oder Benzema Platz den Abschluss gestattest, dann hast du ein Problem.“
Um dies auch tatsächlich auf dem Platz zu verhindern, sollen spezielle taktische Mittel dafür eingesetzt werden, „um dem Gegner das Leben schwerer zu machen als man das für möglich hält.“ Selbstvertrauen hat der BVB reichlich, denn Klopp betont nicht ohne einen Hauch von Stolz: „Wir haben in Manchester gespürt, wie stark wir sein können, wenn wir alles in die Waagschale werfen.“ Sven Bender sieht eine andere mögliche Erfolgskomponente: „Erfahrung ist nicht alles. Wir haben in Manchester gezeigt, dass dies keine Rolle spielt, wenn wir mit Leidenschaft und kompakt gegen den Ball arbeiten und unser Spiel durchziehen,“ so Bender auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.
Auch auf der Personalfront zeichnet sich im Vergleich zum Revierderby reichlich Besserung ab, denn freudig konnte Klopp vermelden: „Ich gehe davon aus, dass Marcel Schmelzer und Mario Götze spielen können. Bei Ilkay Gündogan weiß ich noch nicht genau.“ Bei Gündogan versucht die medizinische Abteilung alles Erdenkliche. Im Optimalfall könnten bis auf Jakub Blaszczykowski die bestmögliche Aufstellung von Borussia Dortmund auflaufen. Das personelle und auch spielerische Potential ist damit schon einmal vorhanden. Besonders die Rückkehr vom technisch starken Götze verspricht eine Besserung für das Dortmunder Offensivspiel.

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