Borussia Dortmund und der große Respekt vor Eintracht Frankfurt

Für Borussia Dortmund ist der Gewinn des DFB-Pokals in dieser Spielzeit der einzig realistische Titel. Mit zwei Siegen kann sich der BVB bereits für das Endspiel in Berlin qualifizieren. Zunächst muss das Team von Trainer Jürgen Klopp sich jedoch mit Eintracht Frankfurt messen. Gegen den Europa League-Teilnehmer, der mit zwei Siegen aus den drei Spielen exzellent in die Rückrunde gestartet ist, gibt es jedoch eine enorm komplizierte Aufgabe. Auch deshalb spricht Jürgen Klopp von einem „Endspiel um den Einzug ins Halbfinale. Das ist ein ganz hoher Wert, dem wir gerne gerecht würden.“

Großer Kader eröffnet neue Optionen

Auffällig ist jedoch auch zweifelsfrei die Tatsache, dass Borussia Dortmund zahlreiche Abgänge verschmerzen muss. So ist etwa mit Hummels, Subotic, Bender und Gündogan die komplette zentrale Achse weggebrochen. Zudem sind auch Reus und Blaszczykowski nicht mit dabei. Das Duo hat sich ebenfalls verletzt und zählt gemeinhin zu den besten Außenspielern der ersten Fußball-Bundesliga. Richtig hadern wollte Klopp mit diesen neuerlichen Ausfällen jedoch keineswegs. Stattdessen hat er versucht die positiven Aspekte dieser Problematik zu nennen: „Wenn es etwas Gutes hat dann die Tatsache, dass wir es gewohnt sind, mit ihnen umzugehen. So ist es keine emotionale Achterbahnfahrt. In dem Moment geht sofort die Tür für andere Spieler auf. Wenn wir nur 18 Feldspieler haben, die zur Verfügung stehen, treffen wir schon zwei harte Entscheidungen, wer nicht mitkommt – und harte Entscheidungen, wer nicht anfängt.“

Verletzungsproblematik beschert Schieber und Kirch einen Kaderplatz

Es gibt im qualitativ und quantitativ ansprechendem Dortmunder-Kader weitere Alternativen, die eingesetzt werden können. Etablierte Bundesligaspieler wie Oliver Kirch und Julian Schieber etwa haben beim Gastspiel bei Werder Bremen nicht einmal im Kader gestanden, „und die beiden haben sich nun wirklich gar nichts zuschulden kommen lassen“, so der Dortmunder-Trainer „sondern super trainiert. Trotzdem hat’s nicht gereicht.“ Durch die Verletzungsprobleme rutscht das Duo „automatisch wieder rein.“

„Ein Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt ist eine hohe Hürde“

Mit weniger personellen Auswahlmöglichkeiten aber dennoch zuversichtlich geht der letztjährige Champions League-Finalist in das so wichtige DFB-Viertelfinalspiel bei Eintracht Frankfurt. Konkret wollte der Coach keine Angaben zur Aufstellung machen. Vielmehr ließ er relativ vieldeutig verlauten: „Wir haben immer noch genug gute Leute, um einen Kader zu machen und eine Mannschaft zu bauen.“ Zumindest ließ er dem Betrachter noch die Information offenbaren, dass es eine „Doppel-Acht“ mit Nuri Sahin und Milos Jojic für den jüngst verletzt hinzugekommenen Sven Bender nicht geben wird. Auch Mitch Langerak wird erstmals in dieser Spielzeit mit keinem Mandat für die Startformation bedacht werden. Stammkeeper Roman Weidenfeller wird spielen. Zudem könnte Urgestein Kevin Großkreutz seine Rückkehr ins linke, offensive Mittelfeld feiern. Vor der zuletzt stark in Form aufspielenden Eintracht aus Frankfurt hat er einen gewaltigen Respekt. Auch die Kulisse möchte er keineswegs unterschätzen: „Wir wussten von vornherein, dass der Weg nach Berlin ein schwerer werden würde, und mit einem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt ist das eine hohe Hürde. Diese gilt es zu nehmen.“

„Wir müssen uns in allen Bereich gut aufstellen“

Klopp hat die Leistungen der Frankfurter aufmerksam verfolgt. Auch die Tatsache, dass die Kicker aus der Bankenmetropole derzeit im Abstiegskampf stehen, lässt Klopp nicht an der Qualität des Gegners zweifeln. Klopp hat erklärt, die Eintracht habe „in vielen Spielen der Vorrunde richtig guten Fußball gespielt, aber nur selten gute Ergebnisse dafür bekommen.“ Nun sind auch die Resultate am Main wieder besser geworden, denn die Heimpartien gegen die Aufsteiger Hertha BSC und Eintracht Braunschweig sind siegreich gestaltet worden. Es ist davon auszugehen, dass die Hessen sich zukünftig im Mittelfeld der Bundesligatabelle positionieren werden. Für Klopp scheint im Hinblick auf die heutige Partie absolut klar zu sein: „Wir sind auf einen richtig starken Gegner eingestellt, der uns alles abverlangen wird. Wir müssen uns in allen Bereichen gut aufstellen – ebenso was unser Verteidigungsverhalten betrifft als auch unser Offensivspiel. In Frankfurt werden uns keine Räume einfach mal so angeboten.“

Klopp will den „Schwung aus Bremen mitnehmen“

Auch Armin Veh zeigt eine große Vorfreude auf die heutige Begegnung: „Wir gehen mit sehr viel Freude in das Spiel und wollen die Chance, die wir uns erarbeitet haben, auch nutzen.“ Unklar scheint noch zu sein, ob die beiden Leistungsträger wie Schwegler und Flum einsatzfähig sein werden. Wenn das Duo wirklich ausfallen sollte, „dann fehlen ihnen auch zwei wichtige Leute; das verändert auch ihr Spiel“, so Armin Veh. Dortmund ist wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Auswärts hat man sich zuletzt wieder merklich stabilisieren können. Seit Anfang November konnte man sechs Auswärtsspiele ohne eine jede Niederlage bestreiten. Fünf Spiele hat man sogar siegreich gestalten können. Zuletzt gelang ein überragender 5:1-Sieg bei Werder Bremen. Der Trainer macht für seine Spieler eine klare Forderung deutlich: „Den Schwung mitnehmen aus Bremen. Das ist die Messlatte für morgen.“ Für Eintracht-Trainer Veh hingegen ist klar, dass das Selbstvertrauen enorm ist. Selbstverständlich respektiert man den Gegner aus Dortmund jedoch auch, da es sich um ein absolutes Topteam handelt: „Wir haben eine gute Mannschaft, das haben wir schon oft gezeigt. Morgen haben wir die Möglichkeit ins Halbfinale einzuziehen. Das ist eine riesen Chance für uns. Wir gehen mit sehr viel Freude in das Spiel. Natürlich haben wir Respekt aber wir wollen dieses Spiel morgen gewinnen.Wir wollen die Chance, die wir uns erarbeitet haben auch nutzen. Es sind noch zwei Spiele, dann steht man in Berlin und dafür werden wir alles daran setzen, morgen zu gewinnen.“

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