Borussia Dortmund beweist tolle Moral beim 2:2 in Donezk

Borussia Dortmund zeigt beim Champions-League-Achtelfinalspiel bei Schachtjor Donezk eine wunderbare Moral und kann nach zweimaligem Rückstand ein hochverdientes 2:2-Unentschieden aus der Ostukraine mitnehmen. Torjäger Robert Lewandowski und Abwehrchef Mats Hummels konnten für das bisherige Überraschungsteam der europäischen Königsklasse einen wichtigen Punkt erzwingen. Damit besitzt der BVB die besten Perspektiven aufs Weiterkommen.

Auch die Fußballer von Borussia Dortmund sind keine Maschinen. Das haben sie eindrucksvoll bei der jüngsten 1:4-Bundesliga-Heimniederlage gegen den Hamburger SV bewiesen. Dieser Auftritt im EM-Stadion von Donezk gehörte sicherlich zu einem der schwächeren Champions-League-Auftritte des BVB. Die Messlatte hatte das Team von Trainer Jürgen Klopp selbst enorm hochgelegt, da in der Vorrunde gegen Kontrahenten wie Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam beeindruckende 14 Punkte aus sechs Begegnungen geholt werden konnten. Gegen die brasilianischen Ballkünstler im Schachtjor-Ensemble gab es eine brenzlige Situationen in der Defensive zu überstehen. Allerdings muss jedoch auch konstatiert werden, dass sich das Abwehrverhalten im Vergleich zu den vorherigen Bundesligaspielen deutlich verbessert hat. Mit dem 2:2 kann frohen Mutes in das Rückspiel im heimischen Signal-Iduna-Park am 5. März gegangen werden. Deshalb zeigt sich BVB-Coach Jürgen Klopp gegenüber der „Bild“ auch absolut zufrieden, wenn er sagt: „Die Mannschaft ist toll zurückgekommen. Wir haben das Spiel bestimmt. 2:2. Alles okay.“
Insgesamt war es ein hochverdientes Remis bei dem vielleicht stärksten Gruppenzweiten der gesamten Champions League. Die Räume wurden richtig zugestellt, auch das Pressing war wohldosiert. Einzig das eigene Spiel war durch unnötige Abspielfehler behaftet und es fehlte an der Durchschlagskraft und Zielstrebigkeit im Abschluss. Die zwei Gegentore waren letztlich durch individuelle Fehler von Felipe Santana, der beim 0:1 einen unnötigen Freistoß verursachte und Mats Hummels, der beim 1:2 neben den Ball gesprungen ist, zu verantworten. Zum Freistoßtreffer durch Srna meint ZDF-Experte Oliver Kahn: „Der war schon sehr mittig geschossen. Aber auch extrem hart, und dann fällt er runter wie ein Stein.“
Auch durch diese schweren Fehler steckten die Borussen jedoch nicht auf und kamen zweimal glänzend zurück. Beeindruckend war auch das gezeigte Selbstvertrauen, dass trotz der beeindruckenden Kulisse und des erwartet schweren Gegner Dortmund auf den Ausgleich drängte. Wahrscheinlich wurde die Brust durch die formidable Champions League-Vorrunde deutlich breiter, denn wer sich ohne Niederlage gegen Teams wie Ajax, Real oder Man City durchsetzen kann, der hat definitiv Qualität beweisen können. In der Gruppenphase zauberten sie zeitweise und nun spielten sie Zweckfußball. Für die spielentscheidende Figur Mats Hummels wäre sogar mehr möglich gewesen: „Das war Achterbahn. Eigentlich ist das Unentschieden fast zu wenig. Doch wenn man sieht, dass wir zweimal hinten liegen, ist es okay.“
Bekanntlich haben die beiden Startrainer Jose Mourinho und Alex Ferguson Borussia Dortmund in ihren Aussagen zu einem Mitfavoriten auf den Champions League-Titel gehievt. Auch wenn die jüngste Darbietung nicht mehr ganz so spektakulär gewesen ist, so muss ehrlich eingeräumt werden, dass der Portugiese und der Schotte ihre Aussagen auch nach dem Donezk-Spiel beileibe nicht zurücknehmen müssen. Auch wenn bei diesem Spiel sicherlich deutlich geworden ist, dass der FC Barcelona noch auf einem anderen Niveau Fußball spielt. Dies ist jedoch keine Schande. Dortmund ist zumindest der Viertelfinal-Einzug zuzutrauen. Wenn die Mannschaft die Form aus der überragenden Vorrunde wieder zeigen kann, ist sogar mehr möglich.

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