Bendtner-Wechsel zu Eintracht Frankfurt scheitert

In den letzten Wochen war die Transferthematik um den dänischen Angreifer Nicklas Bendtner beim deutschen Europa-League-Vertreter Eintracht Frankfurt fast schon allgegenwärtig. Mit diesem Wechsel sollte der absolute Königstransfer gelingen, denn die fußballerische Qualität des dänischen Nationalspielers ist weiterhin unbestritten.

„Es hat sich in der Gesamtbetrachtung nicht ergeben“

Mit Bendtners Verein, FC Arsenal London, ist relativ schnell Einigung erzielt worden. Allerdings hat der Verein aus der Bankenmetropole nach umfassenden Überlegungen letztlich Abstand von einer möglichen Verpflichtung genommen. Vorstandsboss Heribert Bruchhagen hat gegenüber der Nachrichtenagentur dpa dies so bestätigen können: „Es hat sich in der Gesamtbetrachtung nicht ergeben.“ Und er wird noch ein wenig konkreter: „Nach Abwägung aller Argumente hat sich eine Verpflichtung von Bendtner als nicht realistisch herausgestellt.“

Extravaganz und fehlende sportliche Konstanz sprachen gegen Bendtner-Wechsel

Noch am gestrigen Mittwochabend hat Eintrachts-Sportdirektor Bruno Hübner „Gunners“-Trainer Arsene Wenger in einem Telefonat über die geplatzte Verpflichtung unterrichtet. Nähere Angaben für das Scheitern dieses spektakulären Transfers wollte Frankfurts-Boss Heribert Bruchhagen nicht machen: „Es macht keinen Sinn, eine Begründung zu geben.“ Die tatsächlichen Gründe werden jedoch von vielen Medienvertretern offen genannt. So soll neben seinem besonders ausgeprägten Gehalt auch seine Extravaganz und die sportliche Instabilität gegen einen Transfer gesprochen haben.

Beim FC Arsenal ohne echte Perspektive

Der dänische WM 2010 und EM 2012-Teilnehmer wurde in der abgelaufenen Spielzeit zum italienischen Spitzenklub Juventus Turin ausgeliehen. Dort konnte er jedoch aufgrund von Verletzungsproblemen nur zu wenigen Einsätzen kommen. Zuvor hat er beim FC Arsenal sportlich keine echte Perspektive mehr besessen, weshalb ein Verkauf die sinnvollste Lösung erschien. Die Eintracht aus Frankfurt war ein realistischer Kandidat. Letztlich konnte oder wollte man sich auf keine Ausleihe verlassen.

Bendtner wäre zu absoluten Top-Verdiener emporgestiegen

Ein ganz gewichtiger Grund gegen einen Wechsel ist sicherlich auch gewesen, dass der 194 cm große Angreifer das Gehaltsgefüge beim hessischen Traditionsverein mächtig durcheinandergewirbelt worden wäre. Auch wenn er sich beim Bundesligisten mit einem Jahressälar von 2, 8 Millionen Euro zufrieden gegeben hätte, hätte er damit noch eine stattliche Summe von einer Million Euro mehr als die bisherigen Top-Verdiener Pirmin Schwegler und Alexander Meier verdient.

Veh-Maxime „Mentalität schlägt Talent“

Zudem gesellt sich noch das Bad Boy-Image von Bendtner. Seine Fahrlizenz hat er verloren, weil er im März unter Alkoholeinfluss stehend durch Kopenhagen gefahren ist. Ein kleinen Hinweis gab zuletzt auch Eintracht-Trainer Armin Veh, der gegenüber den Medien deutlich gemacht hat, dass die Charakterfestigkeit des jeweiligen Spielers besonders stark ausgeprägt sein muss. So nennt er folgende Maxime dafür: „ Mentalität schlägt Talent.“

Kommt Vaclav Kadlec zur Eintracht?

Nach der geplatzten Verpflichtung vom dänischen Internationalen Bendtner ist vor der erhofften Verstärkung des tschechischen Nationalspielers Vaclav Kadlec, der vom Hauptstadtklub Sparte Prag zukünftig das Trikot mit dem Eintracht-Adler tragen könnte. Wie lange auf den talentierten Angreifer aus dem deutschen Nachbarland noch gewartet werden muss, ist derzeit noch völlig unklar. Prags Vorstandsmitglied Jakub Otava weiß zu berichten: „Wir sitzen jeden Tag zusammen und suchen nach der besten Lösung für beide Seiten.“ Bis zum 30. Juni 2014 besitzt er noch einen Vertrag bei Sparta. Rund drei Millionen Euro müssten für den hochveranlagten Angreifer wahrscheinlich gezahlt werden. Bruchhagen macht nach dem geplatzten Bendtner-Deal noch einmal deutlich: „Wir werden die Stürmersuche noch einmal intensivieren.“

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