Bayerns Emre Can fordert mehr Spielzeit

Offenbar ist Selbstbewusstsein eine ganz entscheidende Tugend, um sich beim FC Bayern München durchsetzen zu können. Für Emre Can vom FC Bayern München scheint dies offensichtlich ganz besonders zu gelten, denn das 19-jährige Eigengewächs des amtierenden deutschen Double-Siegers hat nun in einem Gespräch mit der „Bild“ deutlich gemacht, dass er mit seiner Reservistenrolle beim deutschen Rekordmeister nicht gerade maximal zufrieden ist.

"Ich will nicht noch mal so ein Jahr wie das letzte erleben"
So erklärte der bei Eintracht Frankfurt groß gewordene Emre Can etwa: "Ich will nicht noch mal so ein Jahr wie das letzte erleben. Bei den Profis trainieren, aber dann bei den Amateuren spielen.“ Nur vier Einsätze hat der vielseitig einsetzbare Kicker in der abgelaufenen Spielzeit für den FC Bayern absolviert. Stattdessen hat er insgesamt 14 Begegnungen in der Regionalliga Bayern absolviert, was mal so gar nicht seinem Geschmack entsprochen hat, wie er deutlich macht: "Es fällt mir schon schwer, mich in der 2. Mannschaft zu motivieren, wenn man nur gegen Dorfvereine spielt."

Nur vier Saisoneinsätze bei den Profis
Sicherlich hat der nach dem Saisonende ausscheidende Trainer Jupp Heynckes ihm nicht allzu viel Spielpraxis bescheren können. Dies ist jedoch bei solch einem Verein, wie dem FC Bayern München wahrlich nichts Ungewöhnliches. Nun legt Can seine Hoffnungen auf den neuen Trainer Pep Guardiola, der ab 1. Juli beim amtierenden Champions League-Sieger fungieren wird. In der kommenden Spielzeit rechnet er sich mehr Spielzeit aus: „Ich sehe mich als Sechser, würde aber auch Innenverteidiger spielen – da sage ich nicht nein. Wir kriegen mit Guardiola jetzt einen neuen Trainer, da werden die Karten neu gemischt.“

Enorme Konkurrenz auf Wunschposition
Der deutsche Juniorennationalspieler ist auch Realist genug, um einschätzen zu können, dass seine Spielchancen auf der Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld eher geringer Natur sind. So hat der talentierte Youngster auf dieser Position qualitativ und quantitativ hochwertige Konkurrenz mit Spielern wie Bastian Schweinsteiger, Javi Martinez, Luiz Gustavo und Jan Kirchhoff. Ab Sommer 2014 soll zudem noch Frankfurts Sebastian Rode den Konkurrenzkampf weiter befeuern.

Wäre ein Leihgeschäft eine interessante Möglichkeit?
Eine realistische Möglichkeit wäre es auch zweifelsfrei, dass der U21-Nationalspieler verliehen werden könnte. So hat etwa Europa League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt schon über eine Rückholaktion nachgedacht und sein dezentes Interesse bereits geäußert. Es gibt einige Bayern-Spieler, die trotz enormen Talents sich haben ausleihen lassen, um mehr Spielpraxis zu erhalten und danach gestärkt zurückzukommen. So hat etwa Philipp Lahm zwei Spielzeiten für den VfB Stuttgart gekickt, während Toni Kroos für 18 Monate an Bayer Leverkusen ausgeliehen worden und ist und David Alaba immerhin ein halbes Jahr bei der TSG 1899 Hoffenheim gespielt hat. Dieses Trio hat sich heute den Status von Leistungsträgern erarbeiten können. Die primäre Aufgabe wird für Emre Can jedoch die Teilnahme an der U21-EM in Israel sein. In der kommenden Woche beginnt das Kontinentalturnier, wo er sich für die kommende Spielzeit anbieten möchte. Ob beim FC Bayern München oder bei einem möglichen Leihverein. Vielsagend erklärt er deshalb gegenüber der „Bild-Zeitung“: „Ich bin zur U21 gekommen, um zu spielen. Das ist meine große Chance zu zeigen, dass ich noch da bin.“

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