Bayern Münchens-Kroos: „Erwarten konnten wir ja nichts“

Das Titel-Quartett, bestehend aus Champions League, Meisterschaft, DFB-Pokal und europäischen Supercup haben die Rekord-Bayern schon gewonnen. Nach dem klaren 3:0-Erfolg über den chinesischen Vertreter Guangzhou Evergrande bei der Klub-Weltmeisterschaften streben die Bayern nun den fünften Titel in dieser Saison an. Im Gespräch mit „dfb.de“ hat sich nun Nationalspieler Toni Kroos zum morgigen Finale gegen Atletico Mineiro und zur weiteren Perspektive in dieser Spielzeit geäußert.

„Nur eine Frage der Zeit, wann wir treffen“

Auffällig ist in der Halbfinalpartie gegen die Lippi-Schützlinge gewesen, dass Geduld ein ganz wesentlicher Ratgeber gewesen ist. So wurden zahlreiche Torchancen vergeben, ehe das erlösende erste Tor durch Franck Ribery gefallen ist. Kroos macht deutlich, dass die Bayern stets an ihre Chance geglaubt haben und Verzweiflung nicht der richtige Ratgeber gewesen ist: „Nein, auch da sind wir ja schon einige Male durchgekommen, haben nur die Tore nicht gemacht. Es war nur eine Frage der Zeit, wann wir treffen. Wir waren von Anfang an spielbestimmend, haben zweimal Aluminium getroffen, dann die Tore gemacht und alles sehr seriös runtergespielt.“

„Wenn wir konzentriert spielen, sind wir die bessere Mannschaft“

Kroos präsentiert sich gewohnt meinungsstark und stellt klar, dass keine allzu großen Erwartungen bezüglich des asiatischen Champions League-Siegers vorgeherrscht haben. Der deutsche Nationalspieler erklärt dies wie folgt: „Was konnten wir schon erwarten? Erwarten konnten wir ja nichts, weil wir sie nur aus Videos kannten. Wir wussten, wenn wir konzentriert spielen, sind wir die bessere Mannschaft.“ An eine Konkurrenzfähigkeit des chinesischen Spitzenteams in der Bundesliga glaubt der gebürtige Mecklenburger jedoch eher nicht: „Schwer einzuschätzen. Ich glaube, sie würden sich höchstwahrscheinlich schwer tun, in der ersten Liga zu bleiben.“

Kroos glaubt nicht an Zukunftsfähigkeit des Rasenspray bei Freistößen

Die Freude über den Finaleinzug ist enorm, wie er auch verständlich begründen kann: „Ich hätte keine Lust gehabt, mich drei, vier Tage auf das Spiel um Platz drei vorzubereiten. Von daher sind wir sehr glücklich.“ Keinen echten Erfolg sieht er beim Einsatz von Rasenspray bei Freistößen. So ist diese Methode bei der Klub-WM eingesetzt worden. Nachahmenswert für die Bundesliga sieht er diese Variante jedoch nicht: „Ich glaube, das wird uns nicht entscheidend weiterbringen.“

„Ein bisschen Ruhe tut mit Sicherheit ganz gut“

Die körperliche Leistungsfähigkeit ist in diesem Jahr 2013 ganz besonders beansprucht worden. Auch wenn es ein turnierfreies Spieljahr gewesen ist, so haben die zahlreichen Wettbewerbe durchaus ihre Spuren hinterlassen können. Die Entspannung in der Winterpause stellt auch für Kroos eine gewisse Befriedigung dar: „Ich habe zuletzt ja fast alles gespielt, egal ob im Verein oder in der Nationalmannschaft. Alle Spiele in allen Wettbewerben, aber wenn es noch um einen Titel geht, dann strafft man sich nochmal. Wir wissen, jetzt noch ein Spiel, dann ist erstmal ein bisschen Urlaub. Und das eine geht jetzt auch noch, was wir hoffentlich gewinnen werden. Dann tut es mit Sicherheit auch gut, mal ein bisschen Ruhe zu haben.“

Pro und Contra für die Klub-Weltmeisterschaft

Die Klub-Weltmeisterschaft hat in Europa keine allzu große Bedeutung. Der 23-jährige Kroos hat erkannt, dass die Gegner unbekannt sind. Die Möglichkeit den Titel als weltbeste Mannschaft zu tragen, ist jedoch vielversprechend. Daraus macht er überhaupt kein Geheimnis: „Mogelpackung in dem Sinne, dass man nicht unbedingt weiß, was für Gegner auf einen zukommen. Die Gegner sind immer schwierig einzuschätzen. Aber es sind die besten Mannschaften der Kontinente. Wenn man gewinnt und für einige Zeit die beste Mannschaft der Welt sein kann, dann ist das schon nicht so schlecht.“

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