Bayern München vs. Borussia Dortmund: Der ultimative Gigantenkick


Es kommt am morgigen Mittwoch im DFB-Pokal-Viertelfinale zum absoluten Gigantentreffen zwischen Bayern München und Borussia Dortmund. Ganz Fußball-Deutschland schaut auf dieses Spiel, welches von großer Brisanz sein wird. Wer dieses Spiel für sich entscheidet, gilt als Top-Favorit auf den Pokalsieg. Für Dortmund geht es darum, dass die Bundesliga-Vormachtstellung zumindest in diesem einen Spiel in Gefahr gerät.

Der stets meinungsfreudige BVB-Coach Jürgen Klopp erklärt dazu gegenüber den Medien: „Das ist wie ein Champions-League-Auswärtsspiel.“ Seit Wochen schon ist die Allianz Arena in München ausverkauft. Es ist das ultimative Spitzenspiel. Die beiden deutschen Vorzeigevereine, denen sogar in der Champions League Siegchancen eingeräumt werden, treffen in einem direkten Duell aufeinander. Das letzte DFB-Pokalspiel gewann Dortmund im Finale des 12. Mai 2012 sensationell deutlich mit 5:2. Nun ist nach Aussage von Klopp hingegen „alles komplett offen. Wir sind an guten Tagen zu außergewöhnlichen Leistungen fähig“.
Ein Vorteil könnte für den BVB sein, dass Bayern auf den gesperrten Franck Ribery verzichten müssen. Dortmund hingegen kann sowohl mit dem Oberschenkelverletzten Mats Hummels als auch den mit einer Zerrung ausgefallen Jakub Blaszczykowski rechnen. Das 1:1 aus dem Hinspiel war ein weiterer Beweis dafür, dass Dortmund für die Bayern einen unangenehmen Gegner darstellt. Mittlerweile ist es schon sechs Ligaspiele her, seitdem Bayern auf einen Sieg gegen Dortmund wartet. Das klare Ziel der Bayern ist ein Sieg in diesem prestigeträchtigen Duell, was die Massen auch weltweit elektrisiert.
Dortmunds-Trainer Jürgen Klopp spart nicht mit Lob, wenn er auf der Pressekonferenz deutlich macht: „Die Bayern haben bis hierhin eine perfekte Saison gespielt. Aber wir sind eine der wenigen Mannschaften auf dem Planeten, die die Münchner schlagen können.“ Dennoch verkündet er gewohnt keck: „Wir wollen in die nächste Runde.“
Ein ganz besonderes Spiel wird es zweifelsfrei für Borussen-Angreifer Robert Lewandowski sein, der angeblich schon Einigkeit mit dem FC Bayern München über einen Wechsel ab Sommer diesen Jahres erzielt haben soll. Dies wurde zumindest medial gemunkelt. Wenn es einen Fehlschuss durch Dortmunds Sturmführer geben sollte, dann werden einige ihm vielleicht Absicht unterstellen, obwohl dies sein geringster Wille gewesen ist. Für Mentaltrainer Peter Boltersdorf scheint zumindest im Gespräch mit dem „Spiegel“ klar zu sein: „Es ist das Prestige dieses Duells, das beide Teams unter Druck setzt.“ Und er fügt hinzu: „Dieses Spiel bietet ihnen die Möglichkeit zu zeigen, wer derzeit die dominierende Mannschaft ist.“ Der DFB-Pokal genießt im deutschen Fußball im Vergleich zu Bundesliga und Champions League eher eine untergeordnete Bedeutung. Es geht aber vor allem um das Prestige, welches in den letzten Jahren sich weiter intensiviert hat. Dortmund hat an der einstigen Vormachtstellung der übermächtig erscheinenden Bayern durch die letzten beiden Meisterschaften heftigst gerüttelt. Nun möchte der Rekordmeister und souveräner Tabellenführer wieder für klare Verhältnisse sorgen.
Auf das Thema Lewandowski angesprochen, meint Boltersdorf hingegen: „Sollte an den Gerüchten über den Wechsel von Lewandowski zum FC Bayern etwas dran sein, steht er unter doppeltem Druck. Zum einen will er seine Loyalität gegenüber seinem jetzigen Verein und vor allem Klopp beweisen. Zu ihm hat Lewandowski ja eine gute Beziehung.“ Und der Mentaltrainer sieht besonders den Spieler selbst in der Verantwortung stehen: „Es hängt von Lewandowskis Selbstbewusstsein ab. Schätzt er seine eigene Leistung als gut genug ein, kann er sich selbst ein Stück vom Vergleichsdruck befreien. Bei dem Loyalitätskonflikt kann ihm nur sein Trainer helfen.“
Zwei deutsche Meisterschaften in Serie hat Borussia Dortmund also in den letzten beiden Spieljahren eingefahren. Eine Art Sättigungsgefühl hat Boltersdorf möglicherweise im Unterbewusstsein einiger BVB-Kicker erkennen können, wenn er sagt: „Erfolg chronifiziert sich, er erfreut einen beim zweiten oder dritten Mal nicht mehr in dem Maße wie beim ersten Mal. Dortmund ist zweimal hintereinander Meister und einmal Pokalsieger geworden, für eine ganze Reihe von Spielern ist der nationale Fußball deshalb nicht mehr so interessant. Wenn auch unterbewusst.“ Die starken Leistungen des amtierenden Double-Siegers in der Champions League seien hingegen ein völlig anderes Thema „und so hat man manchmal das Gefühl, man sieht zwei komplett unterschiedliche Teams in dieser Saison“, so der Psychologe. Für den Experten scheint zumindest schon einmal klar zu sein: „Aber wenn sie in ihrer mentalen Arbeit nur an einer kleinen Stelle ein wenig nachlassen, wird es gegen eine Mannschaft wie die Bayern nicht reichen.“
Zweifelsfrei besitzt Borussia Dortmund jedoch sämtliche Fähigkeiten, um den FC Bayern auch im eigenen Stadion besiegen zu können. Wenn sich das Klopp-Team ausreichend konzentrieren kann und sich nur auf das eigene Spiel besinnt, dann wird es auch der übermächtig erscheinende FC Bayern äußerst schwer haben. Die beiden Meisterschaften waren gewiss kein Zufallsprodukt.

Quelle: ruhrnachrichten.de ; spiegel.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Bayern; BVB; Borussia Dortmund; Klopp; Lewandowski; Ribery; Hummels; Blaszczykowski
Datum: 26.02.2013 17:37 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-bayern-muenchen-vs--borussia-dortmund--der-ultimative-gigantenkick-4330.html


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