Bayer Leverkusen erleichtert nach Achtelfinaleinzug in der Champions League: Hier sind die Reaktionen

Bayer 04 Leverkusen hat mit einem 1:0-Auswärtssieg bei Real Sociedad den Achtelfinaleinzug in der Champions League feiern können. Damit ist die Werkself bisher neben dem FC Bayern München die einzige deutsche Mannschaft, die die Bundesliga in der KO-Phase vertreten wird. Durch einen Treffer von Defensivmann Ömer Toprak im zweiten Abschnitt konnten die Hyypiä-Schützlinge das Weiterkommen feiern. Konkurrent Schachtjor Donezk hat parallel seine Partie bei Manchester United mit 0:1 verloren. Hier sind die Reaktionen der Beteiligten und die nationalen Pressestimmen.

Stefan Kießling, Stürmer Leverkusen

„Wir haben eine Leistung hingelegt, mit der wir ein paar Tore mehr hätten machen können, vielleicht auch müssen. Die meisten Chancen haben wir uns herausgespielt, aber das Tor kam nach einer Ecke und wir haben die Latte mit einem Freistoß getroffen, wir waren also aus allen Lagen gefährlich. Dass wir nicht mehr unserer Chancen verwertet haben, wird uns etwas schwer im Magen liegen, aber daraus kann man lernen.
Wir haben auswärts gute Ergebnisse in der Liga, im Pokal und in der Champions League hingelegt, nachdem wir zuhause gegen Manchester United verloren haben und das zeigt, dass wir als Team wachsen. Uns wird erst langsam bewusst, was wir erreichen können und wie viel Potenzial wir haben. Heute war unsere erste Halbzeit vielleicht nicht so stark, wie wir uns das gewünscht haben, aber wir haben uns verbessert und in der zweiten Hälfte an Qualität zugelegt.
Als Mittelstürmer in der Champions League zu spielen ist eine Lernerfahrung, aber es ist nicht einfach. In meiner Position hängt man immer ein wenig vom Rest der Mannschaft ab und ob sie Chancen für dich herausspielen. Obwohl ich heute nicht getroffen habe, habe ich hart gearbeitet und versucht, der Mannschaft zu helfen und ich wollte, dass mein Beitrag, auch ohne Tor, einen Unterschied ausmacht. Wir können uns die Auslosung eh nicht aussuchen, also werden wir einfach versuchen, den Gegner, den wir bekommen, zu schlagen.“

Gonzalo Castro, Mittelfeldspieler Leverkusen

„Es war ein schwieriges Spiel, was sich daran zeigt, dass wir bis in die Nachspielzeit um das richtige Ergebnis kämpfen mussten. Wir sind teilweise dank Manchester Uniteds Sieg weiter, aber wir wussten das nicht, bis wir es am Ende auf der Anzeigetafel gesehen haben. Wir sind hier hergekommen um zu siegen und haben das geschafft. Mir ist egal, gegen wen wir in der nächsten Runde spielen. Wir sind dabei, das zählt. Es ist noch früh, aber ja, die Saison läuft gut für Leverkusen.“

Rubén Pardo, Mittelfeldspieler La Real Sociedad

„Wir haben vor dem Spiel versprochen, dass wir alles geben würden, um für unsere Fans ein Tor zu schießen und zu siegen, denn sie verdienen mehr, als wir ihnen in dieser Champions League gegeben haben. Wir haben das nicht geschafft, haben aber Leidenschaft und harte Arbeit gezeigt. Wir hatten bei unseren Ergebnissen in der Gruppe A auch ein wenig Pech. Wir haben ernsthaft und intensiv gespielt, denn wir waren so voller Stolz und Ambitionen. Für jeden Spieler ist das der Wettbewerb, an dem man teilnehmen will. Für mich ist das eine frühe Erfahrung, denn ich bin noch jung, ich werde davon profitieren. Jetzt geht es wieder in die Liga, wo wir uns auf jedes Spiel konzentrieren müssen, um so gut wie möglich abzuschneiden und im Pokal so weit wie möglich zu kommen.“

Gorka Elustondo, Verteidiger La Real Sociedad

„In der ersten Halbzeit waren wir energisch und haben hoch gepresst. Nur im Angriff fiel es uns schwer, uns entscheidend durchzusetzen. Leverkusen ist im Mittelfeld sehr stark und in der Luft ebenso. Dass sie so früh nach der Pause getroffen haben, hat die zweite Halbzeit komplett verändert. Sie hatten viel Qualität, aber das war nicht überraschend. Das ist schließlich der beste Wettbewerb. Wir haben in der Gruppe alles gegeben, aber im Moment ist das Niveau etwas zu hoch für uns. Ich nehme den Eindruck mit, dass unsere Gegner wirklich intensiv gespielt haben und vielleicht körperlich überlegen waren. Die Erfahrung wird uns in unserer Entwicklung helfen.“
Positiv gestimmte deutsche Medienlandschaft
Auch die bundesweiten Medien haben sich positiv über den Einzug der Rheinländer ins Achtelfinale der Champions League geäußert. Wichtig ist das Weiterkommen neben dem finanziellen Aspekt vor allem auch, weil das Prestige der oft als „grauen Maus“ klassifizierten Leverkusener deutlich zugenommen hat.

Hochkarätige Kaliber drohen für Bayer im Achtelfinale

So hat die Frankfurter Rundschau bereits eine kleine Vorschau auf die am Montag in Nyon stattfindende Auslosung geworfen. Zugleich wird dem Bundesliga-Zweiten auch ein wenig Skepsis entgegengebracht, da man sich besonders beim jüngsten 0:5 gegen Manchester United massiv blamiert hat: „Als Gruppenzweiter winkt den Leverkusenern nun ein hochkarätiger Gegner wie Real Madrid. Leichtes Spiel hatten die Rheinländer, die sich vor zwei Wochen noch beim 0:5 gegen Manchester kräftig blamiert hatten, in San Sebastian aber keineswegs. Die Leverkusener besaßen zwar die größeren Spielanteile, waren aber lange Zeit vor dem Tor des Tabellensechsten der Primera Division nicht zwingend genug. Angesichts der Konstellation, dass bei einer Niederlage von Donezk auch ein Unentschieden zum Weiterkommen gereicht hätte, wollte die Hyypiä-Elf nicht zu viel riskieren. Erschwerend kam hinzu, dass sich die beiden Mittelfeld-Kämpfer Lars Bender und Simon Rolfes nach frühen Gelben Karten nicht mehr viel erlauben durften.“

Druckresistente Werkself

Der Kölner Stadt-Anzeiger lobte hingegen den Auftritt von Bayer 04 bei diesem keineswegs druckfreien Spiel: „Der Bundesligist war ins Baskenland gereist, um gleich gegen drei Gegner anzutreten: Real Sociedad, Manchester und Donezk. Den Kontrahenten, der auf demselben Platz stand, beherrschte die Werkself einigermaßen souverän.“

„Siebter K.o. Runden-Einzug bei achter Teilnahme“

Auf den orientalisch angehauchten Jubel vom Siegtorschützen fokussierte sich die Kölnische Rundschau: „Bayers siebten Einzug in die K.o.-Runde bei der achten Teilnahme in der europäischen Königsklasse sicherte Innenverteidiger Ömer Toprak (49.). Der Deutsch-Türke feierte seinen Treffer mit einem Tänzchen mit seinem 'doppelten Landsmann' Emre Can, der zehn Minuten später jedoch Frust schob. Der Linksverteidiger sah seine dritte Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb und ist damit für das Achtelfinal-Hinspiel im Februar gesperrt.“

Lachender Hyypiä bei ManU-Führung

Einen besonderen Fokus auf den finnischen Bayer-Coach nahm hingegen der Express: „Gestern schauten alle Leverkusener auch nach Manchester - und wurden nicht enttäuscht. Als das 1:0 der Briten auf der Anzeigetafel aufgeblinkt war, lachte Bayer-Coach Sami Hyypiä - und die mitgereisten Bayer-Fans jubelten.“

Vorheriger Artikel:
» Bayern München verliert sensationell nach 2:0-Führung mit 2:3 gegen Manchester City

Nächster Artikel:
» Karl-Heinz Rummenigge: „Besessenheit und Akribie beeindruckt mich bei Guardiola“