Bastian Schweinsteiger: „Eine Nationalmannschaft, die unermüdlich für ihr Vaterland kämpft“


Die deutsche Nationalmannschaft wird weltweit wegen ihrer enormen Spielstärke gerühmt. Die Qualifikation für die anstehende Weltmeisterschaft in Brasilien im kommenden Jahr kann bereits mit einem Heimsieg über Irland geschafft werden. Auf der heutigen Pressekonferenz sprachen Bastian Schweinsteiger vom FC Bayern München, Marcell Jansen vom Hamburger SV und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff über verschiedene Themen, die anliegen und geben einen Einblick über die kommenden beiden Länderspiele gegen Schweden und Irland.

Bastian Schweinsteiger: „Eine Nationalmannschaft, die unermüdlich für ihr Vaterland kämpft“
Bild: dfb.de
„Aktuell fühle ich mich sehr gut“

So äußert sich etwa Vizekapitän Bastian Schweinsteiger auch zu seinem derzeitigen Fitnesszustand wie folgt: „Nach der OP im Sommer hat es bei mir doch ein bisschen länger gedauert, bis ich wieder fit war. Auf Schalke am sechsten Spieltag hatte ich erstmals das Gefühl, wieder ein vollständiges Sprunggelenk zu haben. Natürlich verläuft eine Heilung nicht von heute auf morgen, man muss es noch gelegentlich behandeln. Aber aktuell fühle ich mich sehr gut.“

„Wir müssen die Entwicklung weiterführen“

Zugleich kennt er auch seine Bedeutung im DFB-Team, wo er schon seit 2004 dabei ist. Mehrere Turniere hat er mit seiner enormen Spielstärke prägen können. Nun macht er kein Geheimnis, dass der WM-Titel 2014 durchaus ein realistisches Ziel darstellt: „Ich bin hier schon jahrelang dabei, somit weiß ich, wer was zu tun hat. Ich versuche, meine Qualitäten unter Beweis zu stellen und mich als Führungsspieler einzubringen. Natürlich ist die Erwatungshaltung hoch. Wir müssen die Entwicklung weiterführen, die wir 2004 begonnen haben, um vielleicht den ganz großen Triumph zu landen.“

„Sie haben ihr Herz am rechten Fleck“

Die kommende Partie gegen Irland kann die entscheidende auf dem Weg zum kommenden Weltturnier sein. Besonders die kämpferische Komponente wird von Bastian Schweinsteiger nicht außer Acht gelassen: „Irland hat seine Qualitäten, die man respektieren muss. Es ist eine Mannschaft, die unermüdlich für ihr Vaterland kämpft. Natürlich sind sie nicht so stark wie Argentinien und Spanien, aber sie haben ihr Herz am rechten Fleck und geben immer alles."

„100 Länderspiele sind nicht selbstverständlich“

Nach vielen Verletzungen, die ihn zuletzt an einem Länderspieleinsatz gehindert haben, könnte der gebürtige Bayer in Schweden sein 100. Auswahlspiel feiern. Der Bedeutung ist sich der 29-Jährige durchaus bewusst, wenn er erklärt: „Natürlich ist das etwas Besonderes für mich. 100 Länderspiele sind nicht selbstverständlich. Ich denke häufiger an die Anfangszeit und die Entwicklung bis hierher zurück. Ich hoffe, es kommen noch einige erfolgreiche hinzu. Die Zahl erfüllt mich in jedem Fall mit Stolz."

„Wir versuchen auch hier zu dominieren“

Es gibt nicht viel Zweifel, dass der FC Bayern München derzeit die beste Mannschaft im europäischen Fußball darstellt. Dies konnte eindrucksvoll beim jüngsten Champions League-Auftritt bei Manchester City demonstriert werden, als die „Citizens“ nach allen Regeln der Kunst beherrscht wurden und schließlich mit 1:3 im eigenen Stadion gnadenlos unterlegen waren. In der abgelaufenen Spielzeit hat der FCB zum ersten Mal in seiner langen und erfolgreichen Vereinsgeschichte das Triple gewinnen können. Schweinsteiger sieht dies durchaus als einen Vorteil an, dass die bajuwarischen Kicker im DFB-Team das berühmte Bayern-Siegesgen mitbringen: „Wenn du so eine Saison erlebt hast, nimmt man natürlich viel davon mit, weil man ganz genau weiß, wie man Erfolg haben kann. Wir müssen viel miteinander sprechen und vieles gut beobachten. Es kommt auf Details an, und die muss man beherrschen. Die Nationalmannschaft und die Bayern sind aber nicht ganz zu vergleichen, weil die Spielertypen und das System anders sind. Wir können natürlich Selbstvertrauen mitnehmen. Wir versuchen auch hier zu dominieren."

„Es ist für mich immer ein Highlight, für die Nationalmannschaft zu spielen“

In der Spielzeit 2007/08 hat auch Marcell Jansen für eine Spielzeit beim deutschen Rekordmeister unter Vertrag gestanden ohne jedoch nachhaltig auf sich aufmerksam machen zu können. Nach nur einer Spielzeit ist er zum Hamburger SV, wo er mittlerweile zu einem absoluten Führungsspieler mutiert ist. Über seine Rückkehr in die deutsche Auswahlmannschaft kann er nun folgendes berichten: „Es ist für mich ist immer ein Highlight, für die Nationalmannschaft zu spielen. Die Stimmung ist seit 2005 immer gut und sehr familiär. Ich bin froh, dass ich nach meinem Zehenbruch wieder fit und dabei bin. Das Spiel am Freitag bringt einfach alles mit, was man sich für ein Heimspiel wünscht, um die souveräne Qualifikation für die WM zu schaffen. Ich werde versuchen, einen guten Eindruck zu hinterlassen, aber ich mache mich nicht verrückt."

„Im Fußball braucht man oftmals auch ein bisschen Glück“

Jansen ist Realist genug, um zu wissen, dass seine Aussichten auf einen Kaderplatz für die WM 2014 nicht gerade optimal sind. Er benötigt bei der großen Konkurrenz im deutschen Team eine starke Saison beim HSV, um tatsächlich den Sprung in den 23er Kader schaffen zu können. In den anstehenden beiden Länderspielen muss er sich empfehlen, um den Platz als Außenverteidiger bei Bundestrainer Joachim Löw verfestigen zu können: „Im Fußball braucht man oftmals auch ein bisschen Glück. Es passieren schnell Unfälle oder Verletzungen. Wir haben einen erhöhten Konkurrenzkampf. Am Ende entscheidet der Trainer, aber ich denke, dass jeder, der sich reinhaut, seine Chance bekommen wird. Der Fokus besteht darin, gesund zu bleiben."

„Wir haben Vertrauen in die Spieler“

Auch DFB-Manager Oliver Bierhoff hat sich umfassend über die Befindlichkeit des Teams geäußert. Er ist sich auch bewusst, dass zahlreiche Nationalspieler ihren Einsatz absagen mussten. Dennoch schenkt er dem vorhanden Personal großes Vertrauen, wenn er mitteilt: „Alle Spieler, die da sind, sind fit. Jährlich grüßt das Murmeltier, wie immer im Oktober hofft man, dass die Spieler voll im Saft sind. Aber die Zeit des Dreitagesrhythmus ist auch die Zeit der Verletzten. Mit Holger Badstuber fehlen uns insgesamt neun Spieler. Aber wir haben Vertrauen in die Spieler, die wir haben."

„Wir wollen nicht zittern, sondern den souveränen Gruppensieg einfahren“

Gegen die „green boys“ aus Irland ist einzig und allein ein Sieg entscheidend. Man möchte im Heimspiel in Köln die vorzeitige Qualifikation schaffen, um ein mögliches „Endspiel“ in Schweden zu verhindern. Dies macht er auch deutlich, wenn er sagt: „Wir wollen nicht zittern, sondern den souveränen Gruppensieg einfahren. Die volle Konzentration gilt dem Spiel gegen die Iren. Etwas anderes, als die direkte Qualifikation bei einem Heimspiel klarzumachen, wäre enttäuschend. Wir müssen den Anspruch haben, in Köln das Spiel zu dominineren und zu gewinnen."

Auch Kommunikation als wichtige Vorbereitung

Über die Abläufe im Trainingspensum kann er auch dezidierte Angaben machen. Auch die Kommunikation mit den Kickern ist für ihn eine gewichtige Komponente: „Wir werden nur einmal am Tag trainieren, das reicht bei der Belastung. Der ein oder andere Spieler wird eine individuelle Einheit absolvieren, wie heute Mario Götze. Wenn trainingsfrei ist, ist man froh, dass man auch Zeit für Einzelgespräche und Gespräche in kleinen Gruppen hat."

„Wir haben genug Sturmalternativen“

Das Sturmproblem im deutschen Nationalteam ist offensichtlich. Wenn Miroslav Klose und Mario Gomez ausfallen, wie in diesem Fall, fehlen spürbar die Alternativen. Bierhoff jedoch vertraut den polyvalenten Spielern: „Man sollte sich nicht immer an Bezeichnungen festhalten oder schauen, dass alle Positionen besetzt sind. Wir haben genug Alternativen - wie einen Thomas Müller. Er hat eine enorme Torgefährlichkeit gezeigt und es macht es auch schwer für den Gegner, wenn immer neue Spieler hereinrücken. Wir haben schon in der Vergangenheit gezeigt, dass wir mit den vielen Offensivkräften genug Alternativen haben."

Bierhoff rühmt die Flexibilität seiner Spieler

Zuletzt ist unter Pep Guardiola beim FC Bayern München immer die Variante mit DFB-Spielführer Philipp Lahm als Kapitän geprobt worden. Bierhoff erinnert sich an einen Testspielsieg 2007 in Wembley, wo Lahm auch im Team mit dem Bundesadler diese Position schon einmal bekleidet hat: „Wir haben Philipp schon einmal in England da spielen lassen. Das hat er damals sehr gut erfüllt. Wir haben schon etwas gefrotzelt. Es ist doch gut zu wissen, dass wir viele Spieler haben, die auf vielen verschiedenen Positionen eingesetzt werden können. Wenn wir alle spieler zusammen haben, verfügen wir mit der Flexibiliät über viele gute Varianten."

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Deutschland, WM 2014, Brasilien, Joachim Löw, Oliver Bierhoff, Marcell Jansen, Bastian Schweinsteiger, FC Bayern München, Pep Guardiola, Hamburger SV
Datum: 08.10.2013 17:49 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-bastian-schweinsteiger--„eine-nationalmannschaft--die-unermuedlich-fuer-ihr-vaterland-kaempft“-8082.html
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