Arsenals Per Mertesacker und der große Respekt vor Gegner Borussia Dortmund

Am heutigen Abend steht nun also das dritte Champions League-Gruppenspiel für Borussia Dortmund auf dem Programm. Nach der 1:2-Niederlage beim SSC Neapeö nd dem 3:0-Sieg gegen Olympique Marseille geht es im heutigen Spiel gegen den FC Arsenal um die Richtung für die nächsten Wochen.Ein Sieg wäre enorm wichtig, um sich beste Chancen auf das Weiterkommen zu sichern. Im Gespräch mit der "Sueddeutschen.de" nimmt Nun Nationalverteidiger Per Mertesacker ausführlich Stellung und zeigt großen Respekt vor der Entwicklung von Borussia Dortmund seit dem letzten Aufeinandertreffen mit den "Gunners".

Hohes Tempo und perfektes Pressing im deutschen Champions League-Finale

Bekanntlich gab es im Mai diesen Jahres im Londoner-Wembleystadion ds erste rein deutsche Finale in der mehr langen Geschichte der Champions League. Durch ein spätes Tor von Arjen Robben konnte der FC Bayern München gegen Borussia Dortmund mit 2:1 gewinnen. Beim Blondschopf hat dies mächtig Eindruck hinterlassen können. So zollt der Ex-Bremer den beiden Teams mächtig Respekt: "Bayern und Dortmund waren mit ihrem Tempo und dem perfekten Pressing auf einem Niveau, das man von Bundesligateams noch nie gesehen hat." Nun trifft man also auf den Verlierer dieses Endspiels mit Borussia Dortmund.

"Eine Power, die beeindruckend ist"

Seit diesem Finale wird der Ex-Bremer auch in England anders wahrgenommen, da der Respekt vor dem deutschen Fußball allgemein eminent gestiegen ist. Die Anerkennung des deutschen Fußballs "hat sich in der vergangenen Saison brutal verändert".Der clevere Mertesacker hat bereits die Gründe für diesen Aufschwung erkannt, wenn er der "Sueddeutschen.de" anvertraut:"Du brauchst natürlich die Spielertypen dafür, und einen Trainer wie Jürgen Klopp, der es immer wieder schafft, die Mannschaft zu packen und sie so heiß zu machen, dass sie ständig wie Berserker auf dich zurennen." Aufgrund seiner profunden Kenntnis über die englischen Premier League kann er durchaus authentisch erklären, dass solch ein Fußball, wie der von Borussia Dortmund, von keinem Premier League-Verein praktiziert wird. Eine vergleichbare Spielweise wie die der Dortmunder sieht der Nationalspieler in der Premier League derzeit nicht. Und schnell wuchs die Erkenntnis auch, "dass da eine Mannschaft mit unglaublicher Offensivstärke, mit Tempo und Pass-Sicherheit zusammenwächst, die sich von Spielerverkäufen und Diskussionen nicht aus der Ruhe bringen lässt; eine Mannschaft, die eine Power an den Tag legt, die beeindruckend ist."

"Wir haben eine spielerische Idenität und das ist entscheidend"

Mertesacker spielt derzeit beim FC Arsenal und damit beim derzeit besten Team in England und wahrscheinlich auch eine der besten Mannschaften in ganz Europa. Im Gegensatz zu den nationalen Konkurrenten, wie Manchester United oder City oder auch die Stadtrivalen FC Chelsea oder die Tottenham Hotspurs haben die "Gunners" stets auf personelle Kontinuität und Entwicklung einzelner Spieler gesetzt. Ein 50 Millionen-Euro-Transfer wie der von Mesut Özil in diesem Jahr von Real Madrid gehört zur rühmlichen Ausnahme. Nun kann man offenbar die Früchte ernten. Ein mögliches Erfolgsrezept für die derzeitigen Stärke seines Vereins hat er bereits erkennen können: "Wir haben im Sommer keine wichtigen Spieler verloren und im Gegensatz zu den anderen Spitzenvereinen nicht den Trainer gewechselt." Im Achtelfinale der letztjährigen Champions League-Saison hat der FC Arsenal sensationell beim FC Bayern München gewonnen und wäre beinahe in Viertelfinale eingezogen. Diese starke Vorstellung hat dem FC Arsenal offenbar soviel Selbstvertrauen geben können, dass seitdem acht von zehn Partien gewonnen wurden. Mertesacker hat auch dazu eine Meinung, wenn er sagt: "Das hat der Mannschaft gezeigt, wie gut sie ist. Wir haben eine spielerische Identität und - das ist entscheidend - auch das Selbstverständnis, unserer Linie konsequent treu zu bleiben. So gewinnst du auch Spiele in den letzten 15 Minuten."

"Ich weine dieser Zeit keine Träne nach"

In diesem sehr offenen und ehrlichen Interview hat Mertesacker auch deutlich machen können, das die englischen Boulevardmedien für ihn zuerst gewöhnungsbedürftig gewesen sind: "Du machst Fehler, schätzt Situationen mal falsch ein und stehst als Abwehrspieler sofort am Pranger." Schon damals konnte er sich mit der auf ihn häufig angewendeten Bezeichnung "Abwehrchef" nicht so richtig anfreunden: "Das ist eines dieser Worte, die gerne rausposaunt werden, von Außenstehenden, die Leuten gerne Titel zuschreiben - damit sie dir dann auf den Deckel geben können, wenn es nicht so läuft." Lobende Worte findet der gebürtige Pattenser auch für seinen Trainer Arsene Wenger, der zu ihm auch in der größten Kritik gestanden hat. Mertesacker erinnert sich, was der Franzose zu ihm stets gesagt hat: "Der Junge ist intelligent, der wird das irgendwann mal abstellen." Erfreut zeigt er sich über den Start seines langjährigen Mitspielers aus der deutschen Nationalmannschaft und neuen Kollegen beim FC Arsenal, Mesut Özil. So äußert er sich zum Spielmacher von Arsenal und Deutschland wie folgt: "Es ist schön zu sehen, wie schnell er stattfindet, wie direkt er seine Klasse auslebt." Bekanntlich hat die Eingewöhnungszeit bei ihm selbst doch etwas länger gedauert. Dies hat er so akzeptiert, weil er aus den Fehlern doch gelernt hat, wie er der "Sueddeutschen.de" verraten hat: "Ich weine dieser Zeit keine Tränen nach. Es war ein Lernprozess deluxe."

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