Andre Schürrle: „Wenn wir unser Spiel durchziehen, werden wir auch gewinnen“

Derzeit sollte keine Vergnügungssteuerpflicht für Spiele von Bayer 04 Leverkusen eingeführt werden. Grund dafür ist zweifelsfrei die momentane sportliche Situation, die mit nur einem Sieg nach drei Bundesliga-Spielen und der im Vergleich zur Champions League wenig lukrativen Europa League etwas trist daherkommt. Das heutige Duell gegen den ukrainischen Vertreter Metalist Charkow soll zum Befreiungsschlag für die Rheinländer mutieren.

Der deutsche Nationalspieler Andre Schürrle ist zweifelsfrei einer der interessantesten Akteure unter dem Bayer-Kreuz. Erst im Sommer gab es ein hochdotiertes Angebot von Champions League-Sieger Chelsea London, welches deutlich machte, dass der 21-Jährige auch europaweit einen ausgezeichneten Ruf genießt. Neben seinen zahlreichen, fußballerischen Qualitäten ist auch seine Meinungsfreudigkeit absolut überzeugend. Im Gespräch mit „DFB.de“ äußert sich der vielseitig einsetzbare Offensivspieler über verschiedene, interessante Themen.
Schürrle ist ein athletischer Spieler, der für seine Dynamik beste körperliche Voraussetzungen mitbringen muss. Deshalb hat er auch einen gehörigen Respekt vor der intensiven Belastung mit 23 Spielen bis Weihnachten. Zu diesen kraftzehrenden Wochen meint er: „Natürlich wissen wir warum. Es geht jetzt Schlag auf Schlag. Wir müssen einfach schauen, dass wir uns gut regenerieren nach den Spielen. Wir sind fit genug, und von daher wird es keine Probleme geben. Wir müssen jetzt einfach schauen, dass wir die Negativerlebnisse schnell wegstecken, um den Fans wieder eine andere Mannschaft zu präsentieren.“
In der letzten Spielzeit agierte Bayer 04 gegen Teams wie Chelsea London, FC Valencia oder auch dem FC Barcelona. Teams, die vom Ansehen und fußballerisch zu den fußballerischen Schwergewichten auf dem Kontinent gehören. Dieses Flair der europäischen Königsklasse wird nun jedoch der Vergangenheit angehören, denn nun muss man gegen Mannschaften wie das biedere ukrainische Team aus Charkow antreten. Über seinen Wissensstand gegen diesen besonderen Gegner wurde Schürrle von „DFB.de“ gefragt, woraufhin er antwortete: „Als Leverkusen vor zwei Jahren schon mal gegen die gespielt hat, habe ich das Spiel gesehen. Ich glaube, sie haben auch einige Brasilianer und Zauberkünstler dabei. Wir müssen einfach unser Spiel durchziehen, dann werden wir das Spiel auch gewinnen.“
Als klares Ziel hat er konkret definiert: „Zuerst wollen wir natürlich die Gruppenphase überstehen. Und dann schauen wir mal, wie weit wir kommen“, was durchaus realistisch anzusehen ist. Die Mannschaft aus Leverkusen verfügt zumindest in einigen Nuancen über absolutes Champions League-Niveau. Allerdings gibt es auch in der Europa League hervorragende Gegner, gegen die ein frühzeitiges Scheitern immer möglich erscheint. Deshalb ist das Spiel gegen den ukrainischen Vertreter von einer großen Bedeutung, wie er ehrlich zugibt: „Ja klar, man braucht einen guten Auftakt. Wenn man mit drei Punkten startet, fällt einiges leichter.“
Über die mögliche Taktik gegen einen wahrscheinlich eher defensiv ausgerichteten Gegner kann der Außenbahnspieler auch einige Anmerkungen machen, die er „DFB.de“ verraten hat: „Natürlich ist es immer wichtig, dass die Null steht. Gegen Dortmund ist es uns nicht gelungen. Aber ich denke, wir haben eine gute Abwehr, und die wird sich auch stabilisieren.“
Nach dem klaren 0:3 bei Borussia Dortmund wurde auch viel über die Nervenschwäche und das Fehlen der Konzentration der Werkself in entscheidenden Momenten gesprochen. Über das vergangene Bundesliga-Spiel urteilt Schürrle: „Wir waren sehr, sehr motiviert. Das hat man auch gespürt. Aber uns hat in den entscheidenden Situationen der Glaube gefehlt, um irgendwas reißen zu können. Die Dortmunder haben sehr dominant gespielt. Am Ende hatten wir wenig Chancen.“
Aus jedem Spiel muss man die Konsequenzen ziehen und darauf achten, dass die Fehler abgestellt werden, damit die nächsten Spiele besser angegangen werden können. Trotz dieser Tatsache versucht sich der optimistische Schürrle nicht zu sehr mit der Vergangenheit zu beschäftigen, sondern versucht stattdessen nach vorne zu schauen. Ein wenig mehr Realismus möchte er dabei jedoch nicht verhehlen: „Wir müssen aufpassen, dass wir jetzt nicht alles schlecht reden. Wir haben auch Sachen gut gemacht. Wir hätten uns bei der einen oder anderen Kontermöglichkeit in Überzahl einfach mehr zutrauen müssen. Jetzt kommen sehr viele Spiele, deswegen dürfen wir uns nicht so lange damit aufhalten. Wir müssen die Fehler analysieren, aber dann geht es auch wieder schnell weiter.“

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