Andre Schürrle: „Es ist noch eine Rechnung offen“


Man hat den deutschen Nationalspielern sichtlich angemerkt, dass die Erleichterung nach dem siegreichen Spiel gegen Irland von enormer Natur gewesen ist. Mit 3:0 gelang dem DFB-Team ein deutlicher Sieg über ein kreativarmes Team aus Irland, welches sich als kein gleichwertiger Gegner an diesem Freitagabend in Köln präsentiert hat. Die Qualifikation für das anstehende Weltturnier in Brasilien ist damit vor dem vermeintlichen Spitzenspiel in Schweden bereits geschafft. Nun möchte man auch das letzte Gruppenspiel mit einem Sieg abschließen, nachdem es aus den bisherigen neun Partien acht Siege und dieses ominöse 4:4-Remis gegen Schweden nach einer schier sicheren 4:0-Führung gegeben hat. Es gibt einige interessante Themen, über die es sich zu reden lohnt. Offensivmann Andre Schürrle nimmt sich im Gespräch mit „DFB.de“ deshalb auch ausführlich Zeit, um über die offenen Themen zu sprechen.

Andre Schürrle: „Es ist noch eine Rechnung offen“
Bild: dfb.de
„Dieses System kann für uns eine Option sein“

Durch die Tatsache, dass im Angriff Mario Gomez und Miroslav Klose verletzungsbedingt ausgefallen sind, hat Spielmacher Mesut Özil als so genannter „falsche Neun“ das Mandat für die vorderste Spitze erhalten. Schürrle macht deutlich, dass dieser personelle Wechsel das Spielsystem des gesamten Teams maßgeblich beeinflusst hat: „ Das spielt für die ganze Mannschaft eine Rolle. Wir agieren weniger mit Flanken, spielen viel mit flachen Bällen um den 16er herum, haben immer wieder die Lücke gesucht. Gegen Irland hat es gut geklappt, Mesut hat sich gut bewegt, auch wenn es gerade in der ersten Halbzeit ziemlich schwierig war, weil die Iren sehr tief gestanden haben. Insgesamt glaube ich schon, dass dieses System für uns eine Option sein kann.“

„Von uns ist eine Last abgefallen“

Auch wenn zu keinem Zeitpunkt dieser WM-Qualifikation so wirklich ein Zweifel aufgekommen ist, dass es das erstmalige Scheitern eines deutschen Teams gibt, so war die Freude nach dem erreichten Ziel doch beträchtlich, da der Druck vor dem Irland-Spiel schon enormer Natur gewesen ist. Die oberste Prämisse des DFB-Teams ist es gewesen, dass es zu keinem Endspiel um den Gruppensieg gegen Schweden im letzten Spiel kommen wird. Diese Maßgabe konnte letztlich erfüllt werden, was auch Schürrle anmerken kann: „Das ist keine Routine, wir sind sehr glücklich. Das war auch in der Kabine zu spüren. Von uns ist eine Last abgefallen. Wir wollten das Ticket unbedingt schon im Spiel gegen Irland lösen, mit einem sehr guten Spiel ist uns dies gelungen. Das darf schon ein wenig gefeiert werden.“

„Wir wollen das Schweden-Spiel gewinnen“

Nach dem Hinspiel gegen Schweden ist die deutsche Nationalmannschaft massiv kritisiert worden, denn dieses 4:4-Unentschieden hat fast schon historische Ausmaße genommen. Es ist noch nicht vergessen, dass nach einer souveränen 4:0-Führung zur Halbzeitpause, wo das deutsche Team die Schweden nach Belieben dominierte und eines der besten Länderspiele in der jüngeren deutschen Länderspielgeschichte demonstrieren konnte, nun eine Revanche ausgerufen wird. Dies kann auch Schürrle gegenüber „DFB.de“ so bestätigen: „Es ist noch eine Rechnung offen. Wir wollen das Spiel gewinnen, auch wenn es nicht mehr um das Ticket für Brasilien geht.“

„Ich glaube, ich war ganz gut drin im Spiel“

Für einige Beobachter kam es doch etwas überraschend daher, dass Andre Schürrle in der Anfangsformation aufgetaucht ist. Viele haben mit einem Einsatz des Schalkers Julian Draxler von Beginn an gerechnet. Der Chelsea-Legionär Schürrle verrät nun, wann er von seinem Startelfeinsatz erfahren hat: „Am Morgen des Spiels hatte ich ein Gespräch mit dem Bundestrainer, dabei hat er es mir mitgeteilt.“ Seine eigene Leistung in diesem historischen Spiel bewertet er wie folgt: „Es ist immer schwierig, die eigene Leistung zu beurteilen. Aber ich glaube, dass ich ganz gut im Spiel war, ich hatte meine Aktionen, habe dann auch mein Tor gemacht. Von daher denke ich, dass ich ganz zufrieden sein kann.“
„Der Schritt zu Chelsea war für meine Entwicklung gut und richtig“
Vor der laufenden Spielzeit ist der 22-jährige Schürrle von Bayer Leverkusen zum FC Chelsea für eine Ablösesumme von 20 Millionen Euro gewechselt. Die unmittelbaren Auswirkungen kann er nun wie folgt beschreiben: „Das Selbstvertrauen ist gestiegen, ich fühle mich gut. Der Schritt war für meine Entwicklung gut und richtig, ich bin froh, dass ich diesen Weg gegangen bin.“

„So etwas jetzt selbst erleben zu können, ist natürlich toll“

Mit diesem verbesserten Selbstvertrauen wird er auch den Kampf um den Stammplatz für die kommende Weltmeisterschaft auf sich nehmen. Schürrle macht aus dem enormen Konkurrenzkampf kein Geheimnis, wenn er sagt: „Nicht erst ab jetzt, das ist schon die ganze Zeit so. Jeder Spieler will sich in jedem Spiel und in jedem Training beweisen. Das war schon in der Vergangenheit so - und das wird auch in Zukunft so sein.“ Offen macht er kein Geheimnis daraus, dass die Gedanken auch Richtung Brasilien gehen, was ein absolutes Fußball-Land darstellt: „Wir dürfen jetzt darüber nachdenken, wir sind jetzt qualifiziert.“ Und er nennt seine Gedanken, die ihn mit dem Land Brasilien tangieren: „Man spürt einfach eine große Vorfreude. Wir wissen ja, dass dieses Land fußballverrückt ist. Fußball ist dort die absolute Nummer eins, die Stimmung in den Stadien beim Confed Cup hat das auch gezeigt. So etwas jetzt selbst erleben zu können, ist natürlich toll.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Andre Schürrle, Deutschland, Schweden, Irland, WM-Qualifikation
Datum: 13.10.2013 16:31 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-andre-schuerrle--„es-ist-noch-eine-rechnung-offen“-8177.html


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