Aldo Serena ist überzeugt: „Klopp wird den Schlüssel für Immobile finden“


Nun wechselt also der amtierende Torschützenkönig der Serie A in die Bundesliga zu Borussia Dortmund. Ein echter Königstransfer, der für eine geschätzte Ablösesumme in Höhe von über 18 Millionen Euro abgewickelt worden ist. Vom FC Turin wechselt die italienische Tormaschine in den Ruhrpott. Immobile scheint eine eingebaute Torgarantie zu besitzen. So hat er sich mit 22 Treffern den Torjägertitel im Land des viermaligen Weltmeisters sichern können. Nun spricht sein Ex-Goalgetter Aldo Serena über seinen legitimen Nachfolger und nennt die Gründe für diesen spektakulären Wechsel des WM-Teilnehmers, der sicherlich eine Bereicherung für die deutsche Eliteklasse darstellen wird.

Aldo Serena ist überzeugt: „Klopp wird den Schlüssel für Immobile finden“
Immobiles offener Brief an die „Toro“-Fans

Zunächst hat sich der 24-jährige Nationalspieler noch in einem offenen Brief an die Anhänger des FC Turin gewandt und erklärt: „Für mich ist es eine wirklich unverzichtbare Gelegenheit. Sie nicht beim Schopf zu packen, wäre Wahnsinn gewesen.“ Weiter fordert er Unterstützung auch abseits der Heimat: „Meine Energie wird mir helfen, mich in Deutschland einzuleben. Um mein Ziel zu erreichen, brauche ich jedoch die Untertützung aller italienischen Tifosi, weil ich weiß, dass mir Italien fehlen wird. Unterstützt mich, schaut im Fernsehen meine Spiele an, schreibt mir!“

Mit 22 Treffern zu Italiens-Torjägerkanone

Serena hat einen ähnlichen Torinstinkt in seiner Glanzzeit in den 80er Jahren aufweisen können. So hat er in Diensten von Inter Mailand 1989 sich die Torjägerkrone holen können. Zuvor hat er genauso wie Immobile für Juventus und den FC Turin unter Vertrag gestanden. Auch er hat 22 Treffer für diesen Einzeltitel benötigt. Nun nimmt er im Interview mit „Sport1.de“ ausführlich Stellung zu diesem ganz besonderen Goalgetter und schürt damit die Vorfreude bei den zahlreichen Dortmunder-Anhängern.

Serena erklärt die Stärken seines Nachfolgers

So beschreibt er den Blondschopf wie folgt: „Er hat eine außerordentliche Physis, ist sehr widerstandsfähig, schnell auf den entscheidenden 20, 30 Metern und, das ist entscheidend, er ist ein Instinktfußballer. Er ist aber kein großer Taktiker, kein Stürmer, der lauert, um dann seine Tore zu machen. Er ist viel unterwegs und deshalb sehr geeignet für den Fußball in Deutschland.“ Serena hat den Fußball den Fußball in der Bundesliga genauestens studiert, weshalb er glaubt, dass sich sein Nachfolger dort durchsetzen wird, wie er wie folgt erklären kann: „Der Fußball in der Bundesliga ist sehr intensiv, körperlich anspruchsvoll. Vielleicht kann er sich besonders unter Jürgen Klopp weiterentwickeln - vor allem taktisch. Klopp ist ein Trainer, der sehr didaktisch arbeitet und seinen Spielern viel beibringt. Er wird ihn voranbringen.“

„Immobile besitzt die Eigenschaften für Dortmun

Auch die Tatsache, dass Jürgen Klopp Trainer bei den Schwarz-Gelben ist, scheint für den 53-Jährigen ein ausschlaggebender Punkt für den Wechsel gewesen zu sein: „Ich denke schon. Es macht Spaß, Klopps Spielidee anzuschauen, mit drei, vier Pässen vor das gegnerische Tor zu kommen. In Italien gilt Klopp als moderner, extrovertierter Trainer, der sich nicht nur um die Mannschaft, sondern auch um das Umfeld und die Fans kümmert. Und Dortmund spielt auf einem bestimmten internationalen Niveau, ist eine offensiv ausgerichtete Mannschaft, für die aber auch Konter sehr wichtig sind. Die Borussia schaltet sehr schnell um, genau die Eigenschaften dafür besitzt Immobile.“

Serena vertraut Klopps-Fähigkeiten

Nicht leicht wird es für Immobile (zu deutsch unbeweglich) sicherlich sein, dass Kultur und Sprache sich von der italienischen Art des Lebens deutlich unterscheiden. Seine Entwicklung in den letzten Jahren ist wirklich beeindruckend gewesen. Serena verrät gegenüber „Sport1.de“: „Er wird am Anfang sicher damit einige Probleme haben, er hat in dieser Hinsicht bei seinen Wechseln gegensätzliche Erfahrungen gemacht. In Pescara ist er förmlich explodiert, beim FC Genua stagnierte er dann, er hatte kein glückliches Jahr, fühlte sich nicht wohl. Beim FC Turin hatte er kleinere Sorgen am Anfang, ehe sein Stern unter Trainer Giampiero Ventura aufgegangen ist. Klopp hat immer gut mit jungen Spielern gearbeitet, er wird auch den Schlüssel für Immobile finden.“

Serena rechnet nicht mit großen Umstellungsproblemen

Vielleicht kommt Immobile auch entgegen, dass er die verschiedenen kulturellen Unterschiede auch in Italien miterlebt hat, da er den Norden wie den heimatlichen Süden des „Stiefellandes“ kennengelernt hat: Serena sieht darein einen enormen Vorteil. Dennoch weiß er, dass es eine massive Veränderung für den Nationalkicker geben wird: „Besonders die negative Erfahrung in Genua hat ihn reifen lassen. Negative Erfahrungen sind für einen Spieler auch wichtig, sie bringen dich dazu nachzudenken, deine Fehler zu analysieren. Immobile muss sich nun für Dortmund öffnen, bereit sein für eine neue Erfahrung und für ein neues Umfeld, das anders ist als in Italien.“ Er glaubt auch, dass seine aktuellen Erfolge ihn leichter integrieren lassen: „Er ist Neapolitaner, es gefällt ihm also zu kommunizieren, er wird ein Feeling mit der Mannschaft finden. Er ist noch jung, aber die Erfahrung, Torschützenkönig in der Serie A, zu werden, hat ihm geholfen. Die WM mit der Squadra Azzurra wird ihn ebenso für die Zeit in Dortmund vorbereiten.“

Der Druck der hohen Ablösesumme

Der Druck bei einer geschätzten Ablösesumme in Höhe von 18, 5 Millionen Euro wird ganz gewiss nicht gering sein. Serena ist der festen Überzeugung, dass er mit Leistungen überzeugen kann. Schon die anstehende Weltmeisterschaft wird er für Eigenwerbung nutzen, ist er überzeugt: „Ich glaube, er wird damit kein Problem haben, er hat breite Schultern, um das auszuhalten. Die Ablösesumme entspricht ja auch seinem Marktwert als Torschützenkönig der Serie A. Und außerdem wird von ihm während der WM von Italien auch einiges erwartet. Wenn Italiens Sturm versagt, wird es Polemiken geben, das war schon immer so. Die WM ist eine globale Bühne - nicht nur für ihn.“

Keine Eignung für Contes-Konzept

Ein fast schon typisch italienisches Modell ist es, dass die Transferrechte je zur Hälfte bei Juventus und zur Hälfte beim FC Turin liegen. Beim neuen und alten italienischen Meister Juventus Turin, hat er sich nie richtig durchsetzen können. Der Stadtrivale FC Turin wollte ihn unter allen Umständen halten, doch konnte bei solch einer Ablösesumme nicht nein sagen, da sie auch wirtschaftlich denken müssen. Aldo Serena nennt auch Gründe, warum Immobile nicht in das Konzept von Trainer Antonio Conte hineinpasst. Bei Klopp wird er selbstverständlich diese Vorbehalte nicht spüren, ist der Alt-Internationale überzeugt: „Für den Toro war es eine Geldfrage, sie können auf so ein Angebot nicht verzichten. Bei Juventus lag es an der Einschätzung von Trainer Antonio Conte, denke ich. Er hat Zweifel an Immobile, was sich vor allem auf seine taktische Eignung bezieht. Conte will, dass sich seine Stürmer viel bewegen und auf eine Art, wie sie Conte vorgibt. Beim Ballbesitz des Gegners schließt das gewisse Verschiebungen ein, er ist ziemlich orthodox in seinen Vorstellungen. Unter diesem Gesichtspunkt garantiert ihm Immobile nicht das, was Conte vorschwebt. Klopp ist da sicher flexibler.

Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Aldo Serena, Borussia Dortmund, Ciro Immobile, FC Turin, Juventus Turin, Serie A, WM 2014, Brasilien, Italien
Datum: 04.06.2014 16:33 Uhr
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