Transfers der Schwergewichte: Zieht Dortmund an den Bayern vorbei?


Der FC Bayern treibt den Umbruch voran, sieht dabei aktuell aber recht glücklos aus. Kann Dortmund diese Gelegenheit endlich nutzen?

Viele Abgänge, kaum Zugänge: Das ist die Lage bei den Bayern

Jede Saison startet unter neuen Vorzeichen und zumindest am Anfang sind Spannung und Hoffnung bei allen Teams gleichermaßen vertreten. Eine Ausnahme stellt der FC Bayern München dar: Nach inzwischen sieben Meisterschaften in Folge gelten die Münchner auch in der kommenden Spielzeit als Favorit auf den Titel. Allerdings kommt hier die Hoffnung ins Spiel: Nominell stellen die Bayern zwar immer noch den stärksten Kader, die Transferperiode lief bislang jedoch keineswegs wie gewünscht, während der erste Verfolger, Borussia Dortmund, stark aufgerüstet hat.

Laut den Quoten der bekannten Buchmacher ist der Abstand zwischen den Erzrivalen damit weiter geschrumpft. Ein Blick auf die Personaldecke zeigt, warum das so ist: Die Bayern haben in der Offensive viele Abgänge zu verkraften, da Arjen Robben, Franck Ribéry und James den Verein verlassen haben. Im Mittelfeld steht zudem Renato Sanches vor dem Absprung, in der Abwehr gilt Jérôme Boateng als sicherer Wechselkandidat. Im Gegenzug wurden erst drei Neuzugänge vermeldet: Lucas Hernández kostete zwar 80 Millionen Euro, war jedoch lange schwer verletzt und muss seine Klasse erst noch beweisen. Auch Benjamin Pavard gilt als Talent, hat allerdings eine schwache Saison im Rücken.

Für den Sturm kam Jann-Fiete Arp, der sich schon beim Zweitligisten HSV nicht durchsetzen konnte. Gemessen an den eigenen Ansprüchen der Münchner sind diese Zugänge eindeutig zu wenig. Wunschtransfer Leroy Sané kommt vermutlich nicht zustande, die Alternative könnte nun Ousmane Dembélé heißen. Der hochtalentierte, aber charakterlich schwierige Franzose streikte sich damals von Dortmund zu Barcelona und steht nun bei den Katalanen auf dem Abstellgleis.

Sollte der Transfer tatsächlich klappen, droht den Bayern ein Nebenschauplatz fernab des Sportlichen. Die mediale Aufmerksamkeit ist an der Isar ohnehin schon hoch, mit einem Spieler jenseits der 100 Millionen Euro wird dies noch bestärkt und dass genau dieser Spieler jederzeit zu Skandalen neigt, wird die Sensationslust der Boulevardpresse sicher nicht verringern. Aus Bayern-Sicht hätte eine zügige Integration Dembélés somit Priorität: Im familiären Umfeld des Rekordmeisters ist es nicht unmöglich, den Youngster auch auf persönlicher Ebene zu entwickeln und reifen zu lassen.

Sportlich betrachtet würde der Transfer Sinn machen, da die wichtigen Flügelpositionen nach dem Verlust von „Robbery“ nur spärlich besetzt sind. Kingsley Coman und Serge Gnabry bringen zwar die erforderliche Qualität mit, sind jedoch schon in jungen Jahren oft für lange Phasen verletzt. Der Kanadier Alphonso Davies muss seine Tauglichkeit erst noch beweisen und kann auf diesem Niveau nicht als Back-Up eingeplant werden. Dembélé würde zweifellos die benötigte spielerische Klasse mitbringen, wie dieses Video zeigt: https://www.youtube.com/watch?v=wmMtbf5J8TQ

Vier auf einen Streich in Dortmund

Der BVB hat mit seinen Zugängen für Aufsehen gesorgt. Mit Rückkehrer Mats Hummels vom FC Bayern, Nico Schulz von Hoffenheim, Thorgan Hazard von Borussia Mönchengladbach und Julian Brandt von Bayer 04 Leverkusen konnten die Westfalen gleich vier echte Hochkaräter an Land ziehen. Der einzige namhafte Abgang, nämlich Christian Pulisic, den es zum FC Chelsea zieht, sollte sich damit mühelos auffangen lassen.

Das restliche Fundament ist bestehen geblieben, allen voran das Herzstück um Thomas Delaney und Axel Witsel im Mittelfeld wird in den Planungen von Lucien Favre eine zentrale Rolle spielen. Und speziell mit Mats Hummels wird die Hierarchie im Team um einen echten Leader verstärkt: Hummels ist mit 30 Jahren im besten Fußballeralter, gestandener Weltmeister und kennt den Verein aus früheren Zeiten bestens. Für aufstrebende Abwehrspieler wie Dan-Axel Zagadou könnte Hummels damit Defensivpartner und Mentor zugleich werden.

Die Voraussetzungen könnten somit kaum besser sein, nachdem es in der Vorsaison knapp nicht zum Titel reichte. Immerhin sorgte der BVB für Spannung, indem die Meisterschaft erst am letzten Spieltag mit nur zwei Punkten Abstand entschieden wurde – in den Jahren zuvor war das anders, als die Bayern für die Konkurrenz nur mit dem berüchtigten Fernglas zu sehen waren. Neben der individuellen Klasse wird Konstanz das entscheidende Element sein: Schließlich sah es für die Dortmunder zwischenzeitlich sehr gut aus, mit neun Punkten Vorsprung schien der Titel nur noch Formsache zu sein. Es folgte eine bayerische Aufholjagd, die dank schwankender BVB-Leistungen von Erfolg gekrönt war. Große Teile von Fußballdeutschland hoffen inständig, dass sich dies in der Spielzeit 2019/20 ändert, und zumindest auf dem Papier sehen die Vorzeichen positiv aus.

Autor: NP
Schlagworte: FC Bayern München, Borussia Dortmund, 2019/20, Transfers, Favorite
Datum: 10.07.2019 14:37 Uhr
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