HSV-Stürmer Lasogga lobt authentischen Labbadia


Wieder sind die Hoffnungen beim Hamburger SV vor der Saison ambitioniert. In den letzten beiden Jahren konnten die erhofften Erwartungen nicht auf dem Spielfeld umgesetzt werden. Zweimal ging es in das Relegationsduell, welches jeweils mit viel Glück für sich entschieden werden konnte. Zunächst gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth und in diesem Jahr der Qualifikation für die Bundesliga in letzter Sekunde. Nun gibt es im ostwestfälischen Marienfeld also die intensive Vorbereitung auf die anstehende Serie. Die Kommunikation ist auch eine wichtige Form, um Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten zu erhalten. Wie zuletzt häufiger zwischen Coach Bruno Labbadia und seinem Mittelstürmer Pierre-Michel Lasogga geschehen. Dieser hat sich nun gegenüber "HSV.de" zu Wort gemeldet.

HSV-Stürmer Lasogga lobt authentischen Labbadia
"Labbadia lebt uns vor, was er von uns erwartet"

Natürlich kann ein Akteur wie Labbadia gute Ratschläge äußerst authentisch geben, denn er war in seiner aktiven Zeit ein gefürchteter Angreifer, der in 328 Partien stattliche 103 Treffer erzielte. Nun kann er die Erfahrungen aus seiner Karriere einem noch nicht fertigen Angreifer wie Lasogga weitergeben. Dieser findet lobende Worte für die Zusammenarbeit mit seinem Coach, wenn er "HSV.de" berichtet: „Es macht Spaß mit einem Trainer zusammen zu arbeiten, der sehr viel Wert auf die Offensive legt." Der 23-Jährige gibt zu, dass diese Sinnhaftigkeit von Labbadias-Worten ganz besonders stark ausgeprägt ist: „Du machst auch bei anderen Trainern das, was sie dir sagen, aber bei ihm weißt du: Er hat das selber erlebt. Er war Stürmer, er weiß in welcher Situation du beispielsweise lieber den Kopf nehmen solltest und in welcher nicht. Er ist absolut authentisch. Er steht nicht nur am Platz und lässt die anderen machen. Er zieht alles voll mit und lebt uns das vor, was er von uns erwartet."

Alsterlauf erfüllte seine Wirkung

Vertrauen zu den Spielern aufzubauen, ist ein ganz wichtiges Credo für Labbadia. Auch lobende Worte zu finden, gehört automatisch dazu, denn auch der Trainer weiß, dass die letzten Jahre beim Bundesliga-Gründungsmitglied nicht dazu beigetragen haben, dass überbordendes Selbstvertrauen entwickelt worden ist. Vor dem so wichtigen Spiel gegen den FC Augsburg hat er seinen Angreifer morgens zu einer Laufeinheit rund um die Alster abgeholt, Lassoga erinnert sich an diese ungewöhnliche Maßnahme: „Ich habe den Abend vorher im Bett gelegen und mich gefragt: Hat er das jetzt ernst gemeint. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich bis 6:59 Uhr gezweifelt habe, ob er wirklich kommt. Ich war dann wach. Und dann hat‘s wirklich geklingelt und ich hatte die Gewissheit." Die Wirkung dieser speziellen Unterhaltung im Laufrhytmus ist hinlänglich bekannt, denn mit einem Tor des Willens konnte der körperlich robuste Angreifer 60 Sekunden nach dem 2:2-Ausgleichstreffer der Fuggerstädter das Siegtor zum 3:2 markieren und damit die Hoffnung auf den Klassenerhalt zurückbringen.

Erfolgreicher Kampf um den Klassenerhalt gibt Kraft

Wie schon ein Jahr zuvor hat sich Lasogga als ganz entscheidender Trumpf für den Klassenerhalt des norddeutschen Traditionsvereins erweisen können. Er erinnert sich, dass die schwierige sportliche Situation auch einen guten Effekt besessen hat, denn die Mannschaft ist enger zusammengerückt: „Solche Situationen wie am Ende der vergangenen Saison schweißen zusammen“, teilt er mit und sieht im Trainer auch eine ganz entscheidende Schlüsselfigur für das erfolgreiche Bestehen dieser Nervenprobe: „Man muss immer wieder den Hut davor ziehen, dass er sechs Wochen vor dem Ende der Saison diese Aufgabe übernommen hat. Andere hatten uns schon abgeschrieben, uns in einer aussichtslosen Situation gesehen, und er hat gesagt: 'Ich will mit euch drin bleiben, ich bleib mit euch drin.' Das hat er von der ersten Sekunde an verkörpert und wir sind alle mitgezogen, haben ein ganz anderes Bild mit ihm zusammen abgegeben.“

HSV-Team als "zweite Familie"

Nun ist es das erklärte Ziel aller Beteiligten des Hamburger SV, dass die kommende Serie weniger stressfrei verlaufen wird. Das Binnenklima innerhalb des Teams hat sich deutlich verbessern können. Die Stimmung hat sich deutlich gebessert, wie der junge Offensivmann bestätigen kann: „Bei uns versteht sich jeder mit jedem. Die Jungen mit den Alten, die Neuen mit den Alteingesessenen. Das gibt dir auch ein gutes Gefühl auf dem Platz. Wenn du weißt, mit dem Linksaußen kannst du gar nicht, dann wird er dir den Ball vielleicht auch nicht direkt zuspielen. Der guckt erst einmal, ob da ein anderer ist, mit dem er besser kann. Klingt zwar blöd, aber so etwas hat man im Hinterkopf. Das ist bei uns ganz und gar nicht so." Der 23-Jährige gibt zu: "So oft, wie man die Mitspieler sieht, ist es praktisch deine zweite Familie." Er führt weiter aus: „Wenn du in die Kabine kommst und weißt, hier bin ich gar nicht richtig willkommen, hast du es schwer. Ich habe schon bei verschiedenen Vereinen gespielt und da gab es immer Spieler, die nicht richtig integriert waren. Das hast du dann auch sportlich gemerkt. Wenn du einen Rückhalt hast und Leute, die dich stärken, gibt es zusätzliches Vertrauen. So oft, wie man die Mitspieler sieht, ist das ja praktisch deine zweite Familie. Wenn du dich mit denen verstehst, kann dir das einen enormen Schub und eine große Sicherheit geben.“

Auch die Sommerpause gut genutzt

Immer wieder ist er durch diverse Verletzungen zurückgeworfen worden. Nie kam er richtig an seine bei Hertha BSC gezeigte Leistungsfähigkeit heran. Meist bot er sein Können nur in dosierter Form an. Probleme mit dem Sprunggelenk oder dem Oberschenkel ließen ihn ausfallen. Zudem war die Heranführung in eine spieltaugliche Form meist anstrengend und geprägt von einigen Rückschlägen, wie er bei "HSV.de" auch offen einräumen muss: „Ich hatte in den letzten Jahren wirklich ein bisschen Pech. Eine gute Vorbereitung ist das Wichtigste, um fit in die Saison zu starten. In den letzten Jahren war ich am Ende der Vorbereitung auch fit, aber nicht in dem körperlichen Zustand, in dem ich hätte sein müssen, um gleich da zu sein und um wirklich zu helfen und auch Tore zu schießen“, so berichtet der 189 Zentimeter große Stürmer. In dieser Saison soll nicht nur beim gesamten Verein, sondern auch bei ihm vieles anders und besser werden. Bislang hat er sämtlichen Trainingsübungen absolvieren können, weil er auch den Urlaub sinnvoll genutzt hat, um sich noch weiter in Form zu bringen. Dazu gibt er zu Protokoll: „Ich habe den Plan voll und ganz ausgefüllt, dazu ein paar sportliche Aktivtäten mehr gemacht. Die Pause hat gut getan. Die Saison und die Relegation waren sehr aufwühlend und belastend. Sieben bis zehn Tage mal nichts zu machen und den Kopf frei zu kriegen tat gut."

"Fußballspielen ist ja doch das Schönste"

Auch insgesamt kann die Mannschaft im Vergleich zu den letzten Jahren einen besseren Eindruck machen, denn mit Ausnahme des Relegationshelden und chilenischen Nationalspielers Diaz konnten alle Akteure haben alle Rothosen-Kicker voll im Trainingsbetrieb mitwirken können: „Wir ziehen alle mit, sind nun außer Marcelo Diaz fast alle beisammen und stehen ordentlich im Saft. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, dass es nicht so wird wie die letzten zwei Jahre," so der gebürtige Gladbecker. Anfang August startet die neue Serie mit dem DFB-Pokalspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena. Die Vorfreude bei Lasogga ist definitiv stark ausgeprägt, denn er kann begründen: „Fußballspielen ist ja doch das Schönste. Wir freuen uns, wenn es endlich wieder losgeht. Das ist das, wofür wir arbeiten."

Quelle: hsv.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Pierre-Michel Lasogga, Hamburger SV, Bundesliga, Bruno Labbadia
Datum: 24.07.2015 11:31 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-hsv-stuermer-lasogga-lobt-authentischen-labbadia-21569.html
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