Geschenke für Fußballfans

Was soll man jemandem schenken, der schon alles hat?

Eigentlich, so könnte man meinen, gibt es keinen „einfacheren“ Angehörigen, was Geschenke anbelangt, als einen, dessen Herz und Seele am Fußball hängt. Dem Fan des Halleschen FC mit passendem Geburtstag im August schenkt man das Trikot im Look der neuen Saison. Dem Anhänger des KFC Uerdingen wird ein gerahmtes Foto vom Siegestaumel nach dem „Wunder von der Grotenburg“ 1986 besorgt – zumindest in Deutschland von vielen als bestes Fußballspiel aller Zeiten bezeichnet. Simpler geht es kaum.

Doch ist die Geschenkelage wirklich so einfach? Immerhin wird mit jedem Jahr die Auswahl kreativer Fußballgeschenke dünner. Irgendwann quillt der Kleiderschrank vor Trikots über, sind die Wände mit Schals und Fotos übersät. Und dann? Dann helfen vielleicht unsere alternativen Geschenketipps, die nicht den üblichen Schemata folgen.

1. Fußball aus der Vogelperspektive

Wer ein leidenschaftlicher Fußballfan ist, der sieht natürlich zumindest semi-regelmäßig seinen Verein von der Tribüne und nicht nur am Fernseher. Vielleicht hat er ja sogar eine Dauerkarte. Hier lässt sich kaum etwas Sinnvolleres schenken – wohl aber davon abgeleitet.
Denn wirklich überall, wo kommerzielle Rundflüge angeboten werden, gibt es auch die Möglichkeit, darüber zu verhandeln, wohin es mit Helikopter, Flugzeug oder Heißluftballon geht. Ja, es steigen sogar wieder die Optionen, mit dem von Piloten wie Passagieren gleichermaßen geliebten Luftschiff zu fliegen.

Doch egal welches Fluggerät: Es bietet die Möglichkeit, einen regelrechten Rundflug über Stadion und Trainingsplatz zu schenken – mitunter sogar während eines Spiels. Vor allem für die Erste Bundesliga werden derartige Flüge von Erlebnisgeschenkehändlern ganz gezielt verkauft. Diese Option scheidet allerdings für die Dritte Liga weitgehend aus, da müssen die Schenkenden also mit den Flugveranstaltern selbst sprechen – möglich ist es allerdings fast immer.

2. Der perfekte Tipp ohne Reue

Seit einigen Jahren gehört das Wetten auf den Ausgang von Spielen und viele Details ringsherum fest zur fußballerischen Fan-Leidenschaft dazu. Der Hauptgrund dafür ist die gestiegene staatliche Akzeptanz gepaart mit einem gigantischen Aufblühen privater Anbieter von Sportwetten.

Allerdings: Selbst routinierte Wett-Experten können natürlich nicht garantieren, dass jedes Spiel so ausgeht, wie es die Quoten und ihr eigenes Bauchgefühl vorhersagen. Verluste kann es deshalb immer geben. Aber was wäre, wenn man gleich mehrere Tipps abgeben könnte, ohne befürchten zu müssen, bei Verlusten einen schlechten Schnitt zu machen?

Genau das wäre bei diesem Geschenk eine greifbare Tatsache: Der oder die Schenkenden tun sich zusammen, jeder gibt Geld. Dann wird für den Beschenkten bei einem Wettbüro ein Account erstellt. Zuvor ist es wegen der Masse der Anbieter ratsam, eine vollständige Liste an seriösen Buchmachern zu konsultieren und dort einen der weit oben Platzierten zu wählen. Dort wird nun das Geld einbezahlt.

Am großen Tag bekommt der Fußballfan dann nur einen kleinen Umschlag überreicht – darin nur ein Ausdruck mit dem Anbieter, den Account-Daten sowie der Höhe des eingezahlten Geldes. Und dann: Viel Spaß beim Wetten an den kommenden Spieltagen.

3. Das Trikot – aber nicht das Aktuelle

Jeder Verein in den ersten drei Bundesligen, dazu auch viele andere in den tieferliegenden Ligen, ermöglicht es seinen Fans, die jeweils aktuellen Trikots der laufenden bzw. kommenden Saison käuflich zu erwerben. Das ist, wie bereits angemerkt, nicht unbedingt das beste Geschenk.
Allerdings heißt das nicht, dass das Trikot generell keinen Platz im Inneren einer Hülle aus Geschenkpapier hätte – denn wo brandneue Trikots spielend leicht zu besorgen sind, wird es bei älteren Trikots schon deutlich schwieriger.
Dabei ist diese Variante vor allem für solche Fußballfreunde geeignet, bei denen die Fan-Leidenschaft sich auf Punkte in der Vergangenheit erstreckt oder sogar von ihnen ausgelöst wurde. Beispielsweise:

• Die Saison des Geburtsjahres
• Ein besonders verehrter Spieler aus früheren Zeiten
• Das erste live erlebte Spiel
• Ein innerhalb des Vereins als besonders herausragend verehrter Ex-Spieler

All das und noch mehr bietet die Möglichkeit dazu passende Trikots zu ergattern. – natürlich in den allermeisten Fällen nur gebraucht, vielleicht mit detektivischer Sucharbeit auf eBay und Co. verbunden und oft nur durch geschicktes Ausfragen des zu Beschenkenden richtig zu treffen. Leider ist das nicht immer so einfach wie mit der Aktion von Ex-Nationalspieler Michael Ballack. Der versteigerte im Sommer 40 seiner Trikots zugunsten seines Heimatvereins, dem Chemnitzer FC, der die Saison 2020 / 2021 wieder in der Regionalliga Nordost bestreiten wird.

Doch gerade wegen der Suche und der Rarität wird ein solcher Dress zu einem überaus passenden Geschenk – natürlich besonders, wenn sich darauf Unterschriften von damals befinden. Und ein solcher Schatz sollte am besten eingerahmt überreicht werden, damit er direkt aufgehängt werden kann.

Übrigens: Natürlich funktioniert dieses Geschenk auch mit anderen Dingen als Trikots. Von Kopf bis Fuß des Fußballers ist alles erlaubt.

4. Für alle „Couch-Trainer“

Wer lange Jahre fußballverrückt ist, hat zumindest in Theorie und Taktik meist ein dementsprechend umfangreiches Wissen angesammelt. Bloß: Warum sollte dieses Wissen nur herangezogen werden, um dem Fernseher Kommentare entgegenzuwerfen oder sich im Freundeskreis unterhalten zu können?

Zumindest, wenn derjenige auch Mitglied in einem Fußballverein ist, bietet sich da noch die Möglichkeit für ein ganz besonderes Geschenk an – eines, das nicht nur eine Person glücklich macht, sondern vielleicht sogar dem Fußball als solchem etwas nützt.

Denn die Pyramide der Trainerlizenzen basiert in ganz Deutschland auf dem Teamleiter. Noch kein „richtiger“ Trainer in dem Sinn, aber eine extrem wichtige Stütze in der Ausbildung der Jüngsten bis zu den A-Junioren sowie Seniorenteams. Doch auch um Teamleiter zu werden, braucht es Lehrgänge. Genauer gesagt sogar 70 Lerneinheiten, die jeweils etwa so lang dauern wie eine Schulstunde.

Hier kann jemand, der bereits viel Wissen hat, dies nicht nur unter Beweis stellen, sondern wirklich vermehren – und vielleicht auf diese Weise für ein Team in seiner Heimat demnächst einen wertvollen Beitrag leisten, statt Fußball nur von der Couch zu genießen.

Zentrale Anlaufstelle ist die Übersichtsseite der DFB-Akademie und davon ausgehend die jeweiligen Sportverbände, unter deren Ägide die Ausbildung stattfindet. Was die Sache dann vollends zum Geschenk macht, sind die Kosten: Zusammen umfassen sie bei einem Vollzeitlehrgang mit Unterbringung nämlich knapp 300 Euro. Gut angelegtes Geld.

5. Der Klassiker – wer ihn noch nicht hat

Wenn es sich beim Beschenkten um einen „echten“ Fußballfan handelt, dürfe es relativ unwahrscheinlich sein, ihm mit diesem finalen Punkt noch eine Freude machen zu können – er wird das Geschenk dann höchstwahrscheinlich schon seit Jahren besitzen.

Allerdings ist es dennoch immer eine Überlegung wert, nicht ein TV-Abo-Paket, bezahlt für das erste Jahr, zum Geschenk zu machen. Oder sich auch einfach für die kommenden Jahre sämtliche Geschenk-Überlegungen zu sparen und einfach immer wieder die Jahresrechnung zu übernehmen.

Das ist nicht zuletzt auch deshalb ein gutes Geschenk, weil es ja speziell bei den Übertragungsrechten der Champions League einen Wachwechsel geben wird – durch den DAZN fast alles zeigt und Sky gar nichts mehr.

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