Fußball und Veganismus


Fußballer haben üblicherweise einen festen Ernährungsplan. Die darin enthaltenen Lebensmittel liefern ihnen die Energie und die Inhaltsstoffe, die sie benötigen, um auf dem Platz gute Leistungen zu erbringen.

Das ist soweit nichts Ungewöhnliches. Anfang 2019 sorgte daher eine Meldung über den Nationalspieler Serge Gnabry für Aufsehen. Er verriet nämlich, dass er bei seiner Ernährung auf tierische Produkte verzichtet. Damit löste er eine Debatte darüber aus, ob sich Veganismus überhaupt mit Profisport verträgt. Schließlich gilt es als ungeschriebenes Gesetz, dass Fleisch als Lieferant von Proteinen das wichtigste Lebensmittel für Athleten ist.

Gnabry jedenfalls hat es nicht geschadet, kein Fleisch mehr zu sich zu nehmen – im Gegenteil. In der zweiten Hälfte der Saison 2018/2019, in der er als Veganer auf dem Platz stand, verzeichnete er neun Tore und vier Vorlagen in 22 Pflichtspielen für seinen Club FC Bayern München. Bemerkenswert war zudem, dass er in dem halben Jahr nur ein einziges Spiel seines Vereins verpasste. Der Grund dafür war aber nicht muskulärer Natur, wie es in der ersten Halbserie 2018/2019 zuweilen der Fall war, sondern eine Erkältung.

Der Umstand, dass der durchaus als verletzungsanfällig geltende Gnabry als Veganer keine gesundheitlichen Probleme hatte, bestätigt verschiedene wissenschaftliche Erkenntnisse. So sagte der Ernährungsexperte Axel Schurawlow gegenüber dem Blog von Betway Sportwetten, dass viele Pflanzen eine entzündungshemmende Wirkung haben. Dafür sorgen die enthaltenen Antioxidantien, die zudem die Zellen des menschlichen Körpers vor freien Radikalen schützen. Fleisch hingegen verursacht Entzündungen. Dazu kommt, dass sich darin Antibiotika befinden – zumindest wenn es aus der Massentierhaltung stammt. Immerhin kann man davon ausgehen, dass Bundesligaprofis von den Mannschaftsköchen mit hochwertigem Fleisch versorgt werden. Somit dürfte es kaum oder gar keine Antibiotika enthalten.

Schurawlow verrät auch, dass Fleisch keineswegs der alles überragende Protein-Lieferant ist. Es gibt zahlreiche pflanzliche Produkte, die in bemerkenswerter Menge Eiweiß enthalten. Dazu zählen vor allem Nüsse und Hülsenfrüchte, aber auch Hafer, Quinoa und Tofu. Praktischerweise hat der Experte auch einen Ernährungsplan umrissen, den vegane Fußballer einhalten sollten. Selbstverständlich befinden sich darin vor allem Obst und Gemüse, aber bei weitem nicht nur das. Es sind auch brauner Reis, Tempeh und vegane Spaghetti Bolognese enthalten. Bei Letzterer sind die Nudeln aus Vollkorn und das Fleisch aus Soja hergestellt.

Infografik

Worauf Sportler jedoch achten müssen, wenn sie Veganer werden wollen, ist die Menge an Lebensmitteln, die sie zu sich nehmen sollten. Denn letztlich kommt es darauf an, dem Körper über die Ernährung Energie zuzuführen. Dies geschieht in Form von Kalorien – und von denen haben pflanzliche Produkte nicht gerade viele. Otto Normalverbraucher, der mit pflanzlicher Ernährung sein Gewicht reduzieren möchte, kommt dieser Fakt gerade recht. Einem Fußballer, der nicht genug Kalorien am Tag zu sich nimmt, geht hingegen irgendwann die Energie aus. Daher muss er entsprechend mehr essen.

Wie der Blogeintrag auch zeigt, lässt der Fleischkonsum in Deutschland merklich nach. Im Vergleich zu 1991 war die Menge an Fleisch, die die Deutschen 2020 vertilgt haben, um 11,5 Prozent geringer. Auch die Fleischproduktion ist seit Jahren rückläufig. Die häufigsten Gründe, weshalb die Deutschen weniger oder gar kein Fleisch mehr essen, sind der Schutz der Tiere und der Umwelt sowie gesundheitliche Aspekte. Serge Gnabry gehört allerdings nicht mehr der zunehmenden Gruppe der Veganer an. Er begann Mitte 2019 wieder damit, Fleisch zu essen. Warum er diesen Schritt gemacht hat, verriet er jedoch nicht.

Autor: NP
Schlagworte: Fußball, Ernährung, Vegan
Datum: 23.09.2021 11:15 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-fussball-und-veganismus-52183.html


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