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Babelsberg sieht Abstieg in Viertklassigkeit als Chance für Neuanfang

Einen Spieltag vor Saisonschluss sieht es für den SV Babelsberg alles andere als vielversprechend aus. Man ist bis auf den vorletzten Tabellenplatz mit gerade einmal 37 Punkten abgerutscht. Sicherlich beträgt der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz nur einen Punkt. Allerdings müssen die Potsdamer auf Schützenhilfe der Konkurrenz warten. Selbstständig kann man sich nicht mehr aus dieser misslichen Lage befreien. Ein sichtlich enttäuschter Almedin Civa macht nun gegenüber der „Märkischen Allgemeinen“ deutlich: „Es ist nicht zu erklären, wie das passiere konnte.“

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Babelsberg sieht Abstieg in Viertklassigkeit als Chance für Neuanfang
Foto: SV Babelsberg 03
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Bittere Heimpleite gegen Burghausen
Fassungslosigkeit ist Trumpf in diesen Tagen bei den Nulldreiern, die durch diese derbe 0:4-Niederlage gegen den SV Wacker Burghausen sich auch in der Position des Torverhältnisses deutlichst verschlechtert haben. Zudem hat man am letzten Spieltag ein Spiel bei den heimstarken Münsteranern, die sich zudem noch Aufstiegshoffnungen ausrechnen. Sportdirektor Civa zeigt sich nicht unbedingt sehr euphorisch hinsichtlich eines möglichen Auswärtssieges.

Wirtschaftsprobleme in Babelsberg Tradition
Allerdings gibt es auch die Kehrseite der Medaille, denn die 3. Liga war sicherlich nicht nur schön. Seit 2010 spielt nun der kleine Verein aus der Filmstadt Babelsberg in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Wirtschaftliche Probleme hatten beim SVB meist Tradition. Finanziell war dieses Unternehmen extrem schwierig zu regeln. Der Vorstandschef Archibald Horlitz spricht deutliche Worte, wenn er sagt: „Wir tragen Altlasten mit uns rum, die bis zu zehn Jahre zurückreichen.“

In der Zweitklassigkeit wurden eklatante Fehler begangen
Damals hat der SV Babelsberg 03 noch in der zweiten Bundesliga gespielt und über den eigenen Verhältnissen gelebt. Seit wenigen Tagen erst ist der gewählte Vertreter Horlitz in Amt und Würden und hat sich seitdem einen sehr guten Einblick in die überaus komplizierte Situation gewährt. Bei ihm klingt immer mehr durch, dass ein finanzieller und sportlicher Neuanfang für die Überlebensfähigkeit besser sein würde. Mittelfeldspieler Julian Prochnow versucht Gründe dafür ausfindig zu machen, warum diese Spielzeit eher suboptimal daherkommt: „Es sind viele Faktoren.“ So habe es noch nie eine solch junge Mannschaft gegeben. Auch personelle Konstanz wird schmerzlichst vermisst, da die Mannschaft in jedem Jahr ein völlig anderes Gesicht erhält. Prochnow immerhin spielt schon seit 2005 für die Nulldreier. Damit belegt er den Spitzenplatz in der Kategorie der Vereinszugehörigkeit. Einen weiteren Grund für die derzeitige Erfolglosigkeit fügt er hinzu, wenn er sagt: „Es herrschte auch sehr viel Unruhe im Umfeld.“ Und er stellt klar: „Aber so extrem war es allerdings noch nicht, das toppt alles.“

Hohe Identifikation zum Verein
Der 55-jährige Horlitz soll nun vieles anders und besser machen. Er wohnt in der Nähe des Stadions und hat die Spiele sehr gerne besucht. Trotz seiner emotionalen Nähe zum Klub hat er jedoch nie eine feste Verbindung im Klubgremium herstellen können. Zunächst ist er als gerichtlich bestellter Notvorstand zusammen mit dem Rechts-Professor Götz Schulze gewählt worden. Danach hat man ihn zum neuen starken Mann auserkoren: „Wir haben diese Wochen sehr gut genutzt, um mit eisernem Besen zu kehren und aufzuräumen.“ Horlitz wählt demnach deutliche Worte im Gespräch mit der „Märkischen Allgemeinen“: „Babelsberg wurde nicht mit der Professionalität anderer Vereine geführt.“ Die Strukturen im Verein müssen unbedingt verbessert werden. Soviel dürfte klar sein. Viele Probleme gab es seitdem. Dies berichtet die „Märkische Allgemeine“ wie folgt: „Es wurden Gremien nicht satzungsgemäß gewählt, es gab Klagen, Gerichtsentscheidungen, Neuwahlen, gegensätzliche Interessen bei handelnden Personen. Einige wollten sogar den im Vorjahr entlassenen Trainer Dietmar Demuth zurückholen, nachdem Nachfolger Christian Benbennek vom Notvorstand entlassen worden war.“

Horlitz nimmt unbeliebten Brüggemann in Schutz
Der polarisierende und letztlich unbeliebte Geschäftsführer Klaus Brüggemann ist es nahegelegt worden sich von seinem Posten zu trennen. Letztlich eine richtige Entscheidung, um die notwendige Ruhe in diesen Verein wieder erhalten zu können. Nun versucht sich Horlitz nonchalant, indem er dem vielfach kritisierten medial ein wenig Rückendeckung zusichert: „Ich habe hier ein multiples Versagen auf vielen Ebenen vorgefunden.“ Und er sagt, dass dem Verein großer Schaden entstanden sei, weil „es keine geschlossene Führungscrew gab. Dadurch sind Freiräume entstanden, die missbraucht wurden, und es wurden Verträge geschlossen, die zum Nachteil des Klubs sind.“ Letztlich fehlte es an professionellen Strukturen im Verein.

Viertklassigkeit als Chance
Diese sollen zukünftig nun aufgebaut werden. Es spricht derzeit nicht mehr wirklich viel dafür, dass Babelsberg in der kommenden Spielzeit tatsächlich noch der dritten Spielklasse angehören wird. Der neue Vorstand hat sich zum Ziel gesetzt, dass der Verein wirtschaftlich konsolidiert werden soll. Damit wäre eine zeitige Rückkehr in die Drittklassigkeit eher unrealistischer Natur. Für die neue Spielzeit wird noch rund eine Million Euro benötigt. Horlitz meint zu dieser Thematik: „Das Vertrauen ist durch die letzten Monate nicht gesunken, eher umgekehrt. Sponsoren nehmen mit Freude zur Kenntnis, dass es eine Führungsmannschaft gibt, die berechenbar ist.“ Mit möglichen neuen Sponsoren wird primär wegen der Viertklassigkeit verhandelt. Vielleicht ist ein Ende auch eine neue Chance für einen Neuanfang.

Quelle: maerkische-allgemeine.de

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