WM 2014: Deutschland „ermüllert“ sich mit 1:0 gegen die USA ins Achtelfinale: Hier sind die Reaktionen


Mit einem schmucklosen aber dennoch verdienten 1:0-Sieg über die USA ist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ins WM-Achtelfinale eingezogen, wo Algerien wartet. Thomas Müller konnte mit seinem Treffer in der 55. Spielminute die Tabellenführung für das DFB-Team ermöglichen. Bei starken Regenfällen in Recife gelang gegen die Schützlinge des ehemaligen Bundestrainers Jürgen Klinsmann dieser knappe Sieg. Trotzdem schafften es die Amerikaner sich als Gruppenzweiter für das Achtelfinale zu qualifizieren, wo es nun gegen Belgien geht. Ein 2:1-Sieg von Portugal gegen Ghana reichte nicht mehr. Beide Mannschaften müssen den Heimweg antreten.

WM 2014: Deutschland „ermüllert“ sich mit 1:0 gegen die USA ins Achtelfinale: Hier sind die Reaktionen
Starke Anfangsphase

Im Vergleich zu den ersten beiden Partien Partien gegen Portugal (4:0) und Ghana (2:2) gab es zwei taktische Änderungen. So hat im defensiven Mittelfeld Bastian Schweinsteiger den zuletzt fehlerhaften Sami Khedira ersetzt, während auf der linken Außenbahn Lukas Podolski Mario Götze ersetzte. Bereits frühzeitig wurde erkennbar, dass Deutschland das technisch deutlich stärkere Team stellt. Mit einer enorm hohen Passsicherheit konnten die DFB-Kicker in der Pernambuco-Arena sich einige gute Möglichkeiten herausspielen. Besonders der rechte Außenverteidiger Jerome Boateng konnte in Verbund mit Mesut Özil einige Torchancen herausspielen. Müller hat drei gute Chancen gehabt (2., 7., 14.).

Mertesacker und Höwedes behindern sich gegenseitig

Die US-Amerikaner legten ihre Priorität vor allem darauf, dass man defensiv gut steht und mit Kontern Gefahr für die Bundesadler verbreitet. Dies gelang jedoch nur unzulänglich, da die DFB-Kicker die Räume geschickt zustellen konnten. In der zehnten Minute hätte wahrlich nicht viel für einen eigenen Treffer gefehlt, doch nach einer von zahlreichen Flanken standen sich die beiden aufgerückten Defensivspezialisten Benedikt Höwedes und Per Mertesacker im Weg. Nach einer Viertelstunde Spielzeit schließlich haben sich die Amerikaner von 41.876 Zuschauern zunächst ein wenig befreien können.

Deutschland kombinationsstark aber zu unpräzise

Es musste jedoch bis Mitte des ersten Abschnitts gewartet werden, ehe Graham Zusi mit einem beherzten Torschuss von der Strafraumgrenze das Gehäuse vom deutschen Nationaltorwart Manuel Neuer nur knapp verfehlte. In den weiteren Minuten bis zum Halbzeitpfiff gab es eine taktisch geprägte Begegnung. Besonders im Mittelfeld spielte sich das Hauptgeschehen ab. Nach einer halben Stunde war es Stratege Toni Kroos, der mit einem Torschuss aus rund 20 Metern für ein wenig Torgefahr sorgen konnte. Vier Zeigerumdrehungen später setzte sich Mesut Özil auf der rechten Seite gekonnt durch und mit einem Flachschuss prüfte er den aufmerksamen Howard. Schöne Kombinationen waren stilprägend für das deutsche Team. Allerdings fehlte es an der letzten Präzision in Strafraumnähe.

Deutschland fehlt die Präzision

Zur zweiten Halbzeit wurde es schließlich deutlich besser, denn der WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose ist für den enttäuschenden Podolski eingewechselt worden. Nach zwei Minuten verpasste Özil mit einem Kopfball die durchaus mögliche Führung. Ähnliches Abschlusspech hatte Klose fünf Minuten später nach einer schönen Flanke von der linken Seite. Der dreimalige Weltmeister war bemüht, aber es fehlte die Genauigkeit. In der 55. Spielminute fiel schließlich der Treffer, als Per Mertesacker einen Eckball aufs Tor köpfen konnte. Howard parierte vor die Füße von Müller, der aus 16 Metern Torentfernung die Kugel halbhoch platziert im linken Eck versenken konnte.

Viertes Turniertor von Thomas Müller

Der vierte Turniertreffer des Goalgetters, der damit insgesamt schon neun WM-Tore erzielte. In der Nachspielzeit kamen die US-Amerikaner noch einmal gefährlich vor das deutsche Tor. Insgesamt war dieser 1:0-Sieg aber mehr als verdient. Für das Achtelfinale muss sich gesteigert werden. Algerien gilt als spielstärker. Wenn auch diese Hürde genommen werden sollte, wartet im Viertelfinale wahrscheinlich Frankreich, was einen echten Prüfstein darstellt.

Hier sind die Stimmen zum Spiel:

Joachim Löw: "Ich glaube, dass wir das Spiel souverän gestaltet haben. Wir haben aus einer guten Organisation gespielt, große Teile des Spiels gemacht. Wir haben bis auf die Schlussphase keine Chance zugelassen. Wir haben allerdings den letzten Pass leider vermissen lassen. Bastian Schweinsteiger hat die Sache sehr, sehr gut gemacht. Ich wollte Sami Khedira eine Pause können. Lukas Podolski hat keine Bindung gefunden, deshalb musste ich zur Pause wechseln. Die USA ist überraschend weitergekommen, die hatte man nicht so auf der Rechnung. Jürgen hat da einiges bewegt, Jürgen treibt die ganze Sache an. Nach dem Spiel habe ich ihm kurz gratuliert, wir hatten vor dem Spiel keinen Kontakt. Wir gehen nachher mal essen, wenn das Turnier vorbei ist."

Thomas Müller: "Jetzt habe ich tatsächlich mal ein schönes Tor gemacht, mir fällt auch mal einer vor den Fuß. Ich mache ja den ganzen Tag nichts anderes als zu trainieren - wie ein Wahnsinniger. Wir waren die ganz klar feldüberlegene Mannschaft. Besonders am Anfang waren wir stark, dann wurde es gegen tief stehende Amerikaner schwieriger. Aber insgesamt haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben Großes vor. Mit unserem Teamgeist und ein bisschen Glück können wir weit kommen."

Mats Hummels: "Wir hatten heute das Spiel größtenteils unter Kontrolle. Wir haben das Ding gewonnen, das war das einzige Relevante. Wir haben eine konzentrierte, aber keine überragende Leistung abgeliefert. Wir wussten, dass die Amerikaner eine starke Mannschaft sind. Aber wir haben heute kaum Chancen zugelassen. Nun ist unsere Bilanz in Ordnung. Die sieben Punkte hätte vor dem WM-Beginn jeder gerne genommen."

Philipp Lahm: "Gut ist, dass wir Gruppenerster sind und das Spiel gewonnen haben. So geht man mit einem positiven Gefühl ins Achtelfinale. Manchmal fehlt noch der letzte Pass."

Manuel Neuer: "Ich bin zufrieden, wir sind im Achtelfinale. Wenn es nicht so gewesen wäre, wäre es eine Riesenkatastrophe. Da ist man als Spieler natürlich schon mal erleichtert."
Mesut Özil: "Wenn man diese Platzverhältnisse sieht - es hat andauernd geregnet. Der Rasen war sehr rutschig, das soll keine Ausrede sein. Wenn man das ganze Turnier beobachtet, hat die deutsche Mannschaft ein super Turnier gespielt. Wir haben alle Spiele dominiert. Wir sind Gruppenerster geworden und können zufrieden mit unserer Leistung sein."

Wolfgang Niersbach: "Wir haben das erste Etappenziel erreicht. Wir hätten es uns aber deutlich leichter machen können."

Jürgen Klinsmann: `Es ist gewaltig. Wir wollten ein Unentschieden, aber wir hatten am Anfang zu viel Respekt. Wir haben leider zu wenige Chancen kreiert. Für uns ist es immens, dass wir diese Gruppe überstanden haben. Wir hätten ein bisschen mehr Ballbesitz gebraucht. Wir können es besser, wir haben die Gruppe überstanden, aber wir können es besser."

Jermaine Jones: "Es war ein toughes Spiel für uns. Die Deutschen haben eine super Truppe und spielen guten Fußball. Das muss man einfach akzeptieren. Wir hatten unsere Chancen, im Großen und Ganzen sind wir zufrieden. Es ist so gesehen eine schöne Niederlage. Wir sind weiter, das war unser großes Ziel."

Berti Vogts (Berater USA): "Das war die schwierigste Gruppe überhaupt. Dass wir vier Punkte geholt und es den Deutschen ein wenig schwierig gemacht haben, das haben wir intern gehofft, aber wir haben nicht daran gedacht."

Quelle: sport1.de, "dfb.de"
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: WM 2014, Deutschland, USA, Müller, Howard, Löw, Klinsmann, Özil, Jones,Vogts, Niersbac
Datum: 27.06.2014 10:34 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-wm-2014--deutschland-%84ermuellert%93-sich-mit-1-0-gegen-die-usa-ins-achtelfinale--hier-sind-die-reaktionen-13669.html


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