Wie Red Bull die Fußballwelt verändert


Der österreichische Getränkehersteller hat mit seinen Teams FC Red Bull Salzburg und Rasenballsport Leipzig neue Kleckse auf die europäische Fußballkarte gebracht. Während RB Salzburg schon seit Jahren in Österreich das Maß aller Dinge ist, hat der Aufschwung von RB Leipzig in Deutschland eine Debatte über Fußball und deren Fans ausgelöst.

Besonders die Traditionalisten unter den Fußballfans sind von den Erfolgen von RB Leipzig nicht begeistert. Der Fußballclub, der aus dem Fünftligisten SSV Markranstädt hervorgeht, wurde erst 2009 von der Red Bull GmbH gegründet. Damals kaufte der Brausehersteller die Lizenz des Vereins, siedelte ihn nach Leipzig um und änderte das Logo, die Vereinsfarben und den Namen. Besonders die Entscheidung Logo, Farben und Namen nach dem Energydrink zu gestalten und die traditionellen Farben des SSV Markranstädt über den Haufen zu werfen, kam bei vielen neutralen Fußballfans nicht sehr gut an.

Da sich alle Fans im Klaren sind, dass der Erfolg des Vereins auf die vielen Millionen Euros zurückgeht, die die österreichische Firma in den Club steckt, empfinden sie eine gewisse Abneigung gegen RB Leipzig. Das Modell ist sicherlich strittig, allerdings muss man auch neidlos anerkennen, dass Red Bull mit seinen Fußballvereinen sehr gute Arbeit leistet. Zwar lag besonders in den Anfangsjahren in den unterklassigen Ligen das Budget des Vereins um ein vielfaches über der Konkurrenz, allerdings hatte sich kaum einer vorgestellt, dass RB den Durchmarsch in die 1. Bundesliga schafft und dort auf Anhieb konkurrenzfähig ist. Der zweite Platz in der abgelaufenen Bundesligasaison und das Überwintern im internationalen Bereich beweisen gut, in welcher Form sich die Mannschaft befindet. Aktuell haben die Bullen aus Leipzig einige Punkte auf die Spitzengruppe eingebüßt, halten aber trotzdem den Anschluss an die Top4. Sie haben beim Wettanbieter bwin noch immer mit Dortmund die beste Quote (501.00), die Bayern noch im Meisterschaftskampf abzufangen.

Doch die Bedenken, die Mancher hat, wenn es um RasenballSport Leipzig geht, sind durchaus berechtigt. Im Vergleich zum FC Bayern München, der seinerseits einer der Traditionsvereine überhaupt in Deutschland ist, fällt einiges auf. Zunächst gehören bei RB 99 Prozent des Vereins Red Bull während der FCB noch 75 Prozent der Anteile des Vereins hält. Zudem hat der Verein RB Leipzig, der mehr als 100 Jahre jünger ist als der aus München, noch keinen großen Titel gewonnen. Besonders bedenklich ist die Anzahl der Fans. Vergleicht man die Social Media Kanäle der Mannschaften, stehen fast 60 Millionen Fans des FC Bayern etwa einer halbe Millionen Fans von RasenBallsport Leipzig gegenüber. Zudem befindet sich kein Spieler aus der eigenen Jugend im RB-Kader während Bayern mit unter anderen Müller, Alaba und Hummels eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit nachweisen kann.

Diese Zahlen könnten in der Zukunft für Probleme sorgen. Es bleibt fraglich, ob der Verein ein gutes Geschäftsmodell ist und sich irgendwann einmal, ohne den konstanten Geldfluss von Red Bull, selbst finanzieren kann. Eins ist aber klar. Red Bull hat die Fußballwelt verändert und gezeigt, dass man mit viel Geld einen erfolgreichen Verein schaffen kann.

Autor: NP
Schlagworte: RB Leipzig, Geschichte, Entwicklung, Fußball
Datum: 27.02.2018 14:33 Uhr
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